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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nehmen und zu mir bringen.“
    Am Straßenrand, direkt vor einem heruntergekommenen Haus in Gipsputz, das blass und bleich in der Dunkelheit schimmerte, war eine Lücke frei. Die Fensterläden waren geschlossen, aber durch ein paar Spalten fiel Licht. Ein alter Pick-up, der bis zur Unkenntlichkeit aufgemotzt worden war, nahm fast die ganze Auffahrt ein.
    Sie warf Benedict einen Blick zu. Er sah gelangweilt aus. Genauso gut hätten sie gerade lästigen Verwandten einen Besuch abstatten können.
    Aber er wusste, dass sie Angst hatte. Er roch es an ihr. Verdammt noch mal … Lily holte tief Luft, bereit, das Risiko einzugehen und ihr Leben und das ihrer Schwester auf eine Ahnung hin aufs Spiel zu setzen. „Nein.“
    „Was? Was haben Sie gesagt?“
    „So einfach gebe ich nicht alle meine Trümpfe aus der Hand. Ich komme nicht rein. Erst schicken Sie meine Schwester raus. Dann können wir miteinander reden.“
    Benedict nickte ihr knapp zu.
    Harlowes Lachen klang weniger überzeugend als vorher. „Sie belieben zu scherzen. Tun Sie, was ich sage, oder Beth wird es bereuen. Möglicherweise an Ihrer Stelle.“
    „Wenn ich jetzt zu Ihnen ins Haus komme, heißt das nicht, dass sie in Sicherheit ist. Wenn Sie uns beide haben, habe ich kein Druckmittel mehr.“
    „Und was ist mit Ihrer eigenen Sicherheit?“ Harlowes Stimme wurde lauter, schriller. „Sehen Sie den Gewehrlauf, der auf Sie gerichtet ist? Auch die anderen haben Gewehre. Wie kommen Sie darauf, dass Sie eine Chance haben?“
    „Dann erschießen Sie uns doch.“ Ihr Herz schlug so schnell und heftig, dass sie dachte, ihr würde gleich übel. „Los doch, sagen Sie es ihnen. Aber Ihrer Göttin wird das gar nicht gefallen.“
    „Sie ist nicht meine Herrin. Ich habe hier das Sagen, verstanden?“
    „Ach ja? Wie kommt es dann, dass Sie immer wieder denselben Typ Frauen töten? Erinnern diese braunhaarigen jungen Frauen Sie vielleicht an jemanden?“
    Das brachte ihn in Rage. Er verfluchte sie – und Sie. Alle Frauen. Während er sich ereiferte, warf Lily Benedict verstohlen einen Blick zu. „Wie lange noch?“, flüsterte sie und meinte: Wie lange noch, bis die Verstärkung da ist?
    Er sah schläfrig aus, als er jetzt die Finger beider Hände spreizte, wieder schloss und dann noch einmal fünf Finger streckte.
    Fünfzehn Minuten. Fünfzehn Minuten würde sie Harlowe bei der Stange halten müssen – obwohl er sich gerade dermaßen in seine Erregung hineinsteigerte, dass sie zu fürchten begann, er würde sie erschießen lassen, nur um das letzte Wort zu haben. Sie unterbrach seine Tirade. „Okay, okay, Sie haben das Sagen. Sie sind der große Häuptling. Ich habe verstanden. Aber trotzdem müssen Sie verhandeln. Wenn Sie mich wollen, machen Sie mir ein Angebot.“
    Darauf herrschte eine Stille, die nur von seinem Atem unterbrochen wurde, der stoßweise in den Hörer blies. Er keuchte, als sei er gerannt. „Ich werde Ihre Schwester nicht rausschicken“, sagte er schließlich. „Dann wäre ich es, der kein Druckmittel mehr hat, nicht wahr? Vielleicht müssen Sie überzeugt werden. Felix“, sagte er zu jemand anderem, „würdest du sie gern für mich vergewaltigen? Sie können dabei zuhören“, sagte er zu Lily. „Und hören, wie sie um Gnade bettelt.“
    Ihre Hände wurden kalt und taub. Sie dehnte die Finger, schmeckte Galle und sagte: „Wir parken vor Ihrem Haus. Aber ich steige nicht eher aus dem Wagen, bis ich Beth gesehen habe.“
    Er kicherte. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag … wir ziehen sie aus, bis Sie das noch einmal überdacht haben.“
    Noch vierzehn Minuten. Sie musste ihn noch ganze vierzehn Minuten am Telefon hinhalten. „Sie verstehen nicht allzu viel von Geiselnahmen, was? Sie geben mir nicht genug Hoffnung, damit ich glauben kann, ich hätte eine Chance. Wenn ich zu der Überzeugung komme, die Sache sei aussichtslos, dann rufe ich vierzig oder fünfzig FBI-Agenten, nur um sicherzugehen, dass Sie nicht ungeschoren davonkommen.“
    „Und was glauben Sie, passiert mit Ihrer Schwester, wenn Sie das tun?“
    „Das weiß ich nicht. Wird es so schlimm sein wie das, was mit Ihnen passiert, wenn Sie mich nicht bei Ihrer Göttin abliefern?“
    Wieder folgte ein langes Schweigen. „Dann lassen Sie uns verhandeln.“

 
    17
    Benedict beendete das Gespräch mit einem einzigen geknurrten Wort: „Beeilung.“
    Rule fühlte die Kraft in sich wie eine kurz bevorstehende Explosion. Sie wuchs, füllte ihn, nahm ihn ein, bis sein ganzes Trachten

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