Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
tut.“
    Die Neugier plagte sie fürchterlich. Sie wollte wissen, wann Cullen schon einmal hier gewesen war, was damals geschehen war, warum der Verrückte ihn hasste, warum er dachte, dass es Sabras Schwester gewesen war, die vor langer Zeit Selbstmord begangen hatte, und nicht ihre Tante.
    Nein, es war nicht Neugier … na ja, nicht nur. Wenn Brady sich über Cullen hermachte, während sie danebenstand, wäre es ganz gut, wenn sie darauf gefasst war. Aber das würde wohl warten müssen. Sie waren in der Mitte des Feldes angekommen, und das Licht wurde schwächer.
    Sie blieb stehen und sah ihn an.
    Das letzte Sonnenlicht schmeichelte Cullens Gesicht. Es fiel auf seine hohen Wangenknochen, strich über seine Stirn und warf Schatten auf seinen markanten Zügen. Seine Lippen sahen aus, als hätte ein Bildhauer seinem Ideal von Sinnlichkeit Form gegeben. Als er jetzt die Stirn nachdenklich in Falten legte, verlieh sein schönes Gesicht ihm eine Würde, von der sie wusste, dass sie nicht echt war.
    Aber er war hübsch anzusehen, das musste sie ihm lassen. Sie verzieh sich das kurze Stocken ihres Atems. Aber wenigstens blieb ihre Stimme ruhig, als sie jetzt so leise weitersprach, dass sie ihre Worte selbst kaum hören konnte. „Was stimmt nicht mit Frey?“
    Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. „Die Rhej hat schon eines unserer bestgehüteten Geheimnisse an dich weitergegeben, obwohl du ihr Angebot einer Lehre noch nicht angenommen hast. Das nehme ich als Erlaubnis. Aber du darfst mit niemandem darüber sprechen, der nicht zu einem Clan gehört. Nie.“
    „Ich habe Timms im Wagen warten lassen, oder nicht?“ Ihr kam ein Gedanke. „Lily ist eine Nokolai. Ihr kann ich es sagen.“
    „Rule muss es erfahren. Also ja, sag es ihr. Aber sag am Telefon nur, dass Victor Probleme mit den heres valos hat.“
    „Das musst du mir genauer erklären.“
    „Ich gebe dir die Kurzversion, aber bedenke, dass ich alles sehr vereinfache. Ein Teil der Macht des Rho geht auf den Lu Nuncio über oder auf den Thronfolger. Wenn der Thronfolger …“
    „Moment, Moment. Welche Macht?“
    „Die Macht, durch die ein Rho zu dem wird, was er ist. Wenn ein Rho stirbt, geht diese Macht automatisch auf den Thronfolger über, denn der trägt bereits einen Teil davon. Das bewahrt den Clan unter anderem vor dem Todesschock. Aber wenn der Thronfolger als Erster stirbt, muss der Rho die heres valos wieder in sich aufnehmen. Das kann schwierig sein, und die Trauer macht es noch schwieriger, aber jemand, der Rho wird, hält einiges aus. Normalerweise stehen sie es gut durch.“
    „Aber Victor nicht.“
    „Nein. Er muss mehr als das normale Quantum seiner Würde an den Thronfolger abgegeben haben.“
    „Warum hätte er das tun sollen?“
    „Ein ganz klarer Grund ist Gesundheit.“
    „Ich dachte, Lupi werden nicht krank.“
    „Willst du doch die ausführliche Erklärung?“
    Sie warf einen Blick zum Himmel. Die Sonne war verschwunden, und die Schatten wurden länger. „Sag mir nur, warum Victor gefährlich ist.“
    „Er ist wahrscheinlich leicht reizbar.“
    Sie rollte mit den Augen. „Reizbar? Du hast mich da rausgezerrt, als würde er mir gleich die Kehle herausreißen.“
    „So reizbar, dass er jedem x-Beliebigen die Kehle herausreißt, egal, ob Mann oder Frau.“
    „Du sagst also, er ist verrückt. Dass diese heres valos ihn in den Wahnsinn treiben.“ Das hatte Rule ihr schon vor längerer Zeit gesagt, dass ein erwachsener Lupus, der eine Frau angriff, wahnsinnig war.
    Aber Rule hatte sie geschlagen. Sie hätte nicht gedacht, dass das jemals passieren würde, ganz gleich, welche Gestalt er gerade angenommen hatte. Aber eine Ohrfeige ist kein Angriff, sagte sie sich dann, doch ihr Magen krampfte sich schmerzlich zusammen. „Oder es stimmt halt nicht, dass Lupi einer Frau nichts tun.“
    „Rule hat ein ganz anderes Problem als Victor.“
    „Was?“ Sein Ton war freundlich gewesen. Cullen und freundlich?
    „Daran hast du doch gedacht, oder? Rule hat dich geschlagen, also fragst du dich, ob er verrückt geworden ist oder ob er dich angelogen hat, als er sagte, dass Lupi einer Frau nichts tun.“
    Sie schaute mürrisch drein. Wo kamen sie denn da hin, wenn Cullen Seabourne auf einmal einfühlsam mit ihr umging? „Ich glaub einfach nicht, dass er es dir erzählt hat. Er hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen deswegen.“
    „Natürlich wollte er, dass ich es weiß. Zu zeigen, dass er sich schämte, ist Teil seiner Buße. Aber wie ich schon

Weitere Kostenlose Bücher