Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
gesagt habe, Rule hat ein ganz anderes Problem als Victor. Auch wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte ist, ist Victor nichts anderes als ein Tyrann. Im Moment ist er vorübergehend rational. Mit Rules Gedankengängen stimmt alles, er traut nur dem Wolf in ihm nicht so recht.“
„Vielleicht hat er auch allen Grund dazu? Es war nicht seine menschliche Seite, die mir eine geknallt hat.“
„Er war verletzt. Der Wolf hat auf den Schmerz reagiert, den du verursacht hast, aber selbst als die Vernunft komplett ausgeschaltet war, war er immer noch vorsichtig mit seiner Kraft. Oder glaubst du, er würde auf eine echte Bedrohung nur mit einem leichten Schlag reagieren?“
„Leicht?“, sagte sie empört. „Findest du es in Ordnung, eine Frau zu schlagen, solange man sie nur nicht zu schwer verletzt?“
„Nein, ich glaube, du willst mich nicht verstehen.“
Sie wandte den Blick ab. Das schmerzliche Gefühl im Bauch war immer noch da. Sie machte eine große Sache aus dem Vorfall, und sie wusste nicht, warum. Zeit, das Thema zu wechseln.
Die Wachen, Menschen und Wölfe, beobachteten sie vom Haus aus. „Du hast gehört, wie die Bodyguards kamen. Warum haben sie nicht schon vorher vorm Haus gestanden? Und warum hast du mit ihnen geredet?“
Er schnaubte. „Ich habe gewusst, dass sie da waren. Frederik ist gut, aber der Wind stand nicht günstig für ihn.“
„Das habe ich nicht gefragt.“
Er winkte ab. „Eine persönliche Angelegenheit. Victor glaubt ganz fest, dass es vorteilhaft ist, so oft wie möglich als Mensch durchzugehen. Messerschwingende Muskelprotze passen da nicht ins Bild, deshalb hat er sie angewiesen, sich im Hintergrund zu halten, und Sabra an die Tür geschickt. Ich bin sicher, dass Merilee eigentlich in ihrem Zimmer bleiben sollte.“
„Du hast sie gehört? Ja, natürlich hast du das. Aber ich verstehe immer noch nicht. Ich wusste, dass Frey ein Rho ist. Ich habe damit gerechnet, dass da Wachen sind.“
„Die meisten Menschen kennen noch nicht einmal das Wort Rho , geschweige denn wissen sie, was es bedeutet. Er hat einen normalen FBI -Agenten erwartet, der ihm das ganze Theater abnimmt – er als netter alter Mann, der zwar in Trauer ist, der aber gut damit klarkommt. Keine Bedrohung. Dann bin ich aufgetaucht, und es hat sich herausgestellt, dass du vielleicht die nächste Rhej der Nokolai werden könntest. Da war die ganze schöne Inszenierung dahin. Er hat seine Rolle weitergespielt, aber er hatte die Kontrolle über die Situation verloren, und das wusste er. Als er begriffen hat, dass er dir erlauben muss, sein Land unter die Lupe zu nehmen, ist er zusammengebrochen. Ihm bleibt nur noch ein winzig kleiner Rest geistige Gesundheit, und daran klammert er sich jetzt.“
„Du hättest mich vor diesen heres warnen können.“
„Bin ich vielleicht ein Präkog? Ich wusste nicht, dass Victor Probleme hat, bevor wir hierhergekommen sind. Dann habe ich es gerochen, aber da war es schon ein bisschen zu spät für eine Warnung.“
Sie dachte daran, wie Freys Tochter blass geworden und gegangen war, als er ihr gesagt hatte, dass Victor mit den heres valos kämpfte. „Er ist eine Gefahr für die Leute um ihn herum.“
„Wir können ihnen nicht helfen. Was willst du mit Timms machen?“
Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Mit einem Durchsuchungsbefehl könnte sie darauf bestehen, dass Timms dabei war. Aber möglicherweise gab es Victor den Rest, wenn sie seine Autorität infrage stellte. „Wer wird in Mitleidenschaft gezogen, wenn Victor überschnappt? Wir oder die Leute um ihn herum?“
„Irgendwer. Jeder. Das kann man nicht vorhersagen.“
Na toll. „Ich werde eine Vollsuche durchführen, um herauszufinden, ob der Dämon noch in der Nähe ist.“
„Hier gibt es einen Netzknoten“, warnte er sie. „Er ist mit den Leidolf verbunden, also kann niemand anders ihn nutzen, und er ist klein. Aber wir sind hier ganz nah dran. Verfälscht das deine Suche?“
„Normalerweise nicht. Wenn ich nichts aufnehme, kommen wir morgen zurück, damit uns jemand zu der Stelle bringt, wo der Angriff stattgefunden hat. Wir haben keine Beschreibung von diesem Dämon. Vielleicht war es nicht dieselbe Art Dämon wie der Tote, und das ist der Grund, warum ich ihn nicht finde.“
„Und was, wenn du etwas aufnimmst?“
„Dann gehen wir auf die Jagd.“ Sie warf einen Blick zum Wagen. „Wir alle. Timms ist ein Arschloch, aber er ist ein erstklassiger Schütze, und diese Dinger sind schwer zu töten. Ich habe
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