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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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mich als Gast empfangen hat. Doch sowie ich ihr Land verlassen habe, gilt das nicht mehr.“
    „Aber wir verlassen doch gerade ihr Land.“
    Er wendete den Wagen und fuhr den Weg zurück, den sie gekommen waren. „Wenn ich jetzt nicht gehe, halten sie mich vielleicht bis nach der Ernennungszeremonie hier fest.“
    „Haben sie noch nie davon gehört, dass Kidnapping illegal ist?“
    Er zuckte die Achseln. „Wir verpetzen uns nicht gegenseitig bei der Polizei.“
    „Ich bin die Polizei.“ So merkwürdig ihr das auch immer noch vorkam.
    „Und das ist einer der Gründe, warum sie uns nicht aufhalten. Ein anderer ist die Tatsache, dass ich schon mit Rule gesprochen habe. Sie wissen nicht, was ich ihm gesagt habe, und sie wollen es herausfinden, aber solange du bei mir bist, werden sie nichts unternehmen.“ Er bedachte sie mit einem Grinsen, das sie im Dunkeln kaum erkennen konnte. „Mein Bodyguard.“
    Selbst wenn sie keinen Schädelbruch hätte, würde ihr bei der Politik der Lupi der Kopf brummen. „Ich muss trotzdem einen Bericht machen.“
    „Nein, musst du nicht. Ich habe auch mit Lily gesprochen. Sie weiß, dass wir den Dämon gefunden haben und dass wir ihn losgeworden sind. Der Rest kann bis morgen warten.“
    Oder zumindest, bis sie im Krankenhaus waren. Sie lehnte den Kopf zurück an die Stütze und gab der Pauke Gelegenheit, sich zu beruhigen.
    Sie ließen die Lichtung hinter sich, und wieder ragten die Bäume über ihnen auf, knorrige schwarze Riesen, die sich an den Händen hielten. Hier war es dämmrig. Der Himmel hing tief, und Regenwolken bedeckten ihn. Die Schotterstraße war holprig, daran konnte auch Cullen nichts ändern, und er liebte es, Gas zu geben. Sie knirschte mit den Zähnen, wenn sie über eine Unebenheit fuhren, aber auch das tat weh, deswegen versuchte sie es mit Zen-Übungen und sah einfach zu, wie die Scheinwerfer über die Holperpiste tanzten. Sie hatte wenig Talent für Zen, aber allmählich fühlte sie sich leicht weggetreten. Und müde. Sehr müde. Die Augen fielen ihr zu, sodass sie die unheimlichen Bäume nicht mehr sehen musste. Aber sie war immer noch wach, als sie auf die glatte Fahrbahn der Autobahn auffuhren.
    „Wo ist dein Hotel?“, fragte er schroff.
    „In Harrisonburg, aber ich muss erst noch ins Krankenhaus.“
    „In die Psychiatrie vielleicht?“
    „Warum bist du eigentlich so sauer?“
    „Was glaubst du denn, verdammt noch mal?“, fuhr er sie an. „Ich habe gerade angefangen, dich zu mögen. Ich mag nicht viele Menschen, drum werd ich sauer, wenn einer von ihnen versucht, sich umzubringen.“
    „Oh.“ Freundschaft , dachte sie. Hatte sie nicht selbst schon beschlossen, dass Cullen möglicherweise das Zeug zu einem Freund hatte?
    Die Reifen summten auf dem Pflaster. Er stellte das Radio nicht an und legte auch keine CD ein, und sie fragte sich, warum. Lupi waren verrückt nach Musik. Ein paar Augenblicke später wurden sie vom Rauschen des Regens umfangen. Das ist besser als jede CD , dachte sie, und noch ein paar Muskeln gaben es auf, sich zu wappnen, und entspannten sich.
    Vielleicht mochte auch er das Geräusch des Regens. Sie lauschte, wie der Regen gegen den Wagen schlug wie ein nasses Laken, und versuchte sich zu erinnern. Was war noch einmal der Grund gewesen, warum sie sich nicht mit Cullen einlassen sollte?
    Ach ja. Die Hormone. Er war ein Mistkerl. Sie hatte einen miserablen Männergeschmack. Das waren alles gute Gründe, aber ihre Hormone hatten im Moment nichts zu sagen … und wenn doch, dann wurden sie von den Schmerzen zugedeckt.
    Freundschaft. Das würde sie hinkriegen. „Also, was ist? Willst du Sex mit mir, wenn mein Kopf nicht mehr wehtut?“
    „Auf jeden Fall. Wenn ich dich daran erinnere, dass du gefragt hast, wirst du dann sauer?“
    Mit geschlossenen Augen und pochendem Schädel spürte sie, wie sich ihre Mundwinkel nach oben zogen. „Wahrscheinlich.“

 
    21
    Als sie in der Notaufnahme ankamen, zeigte der Arzt Timms gerade die Röntgenbilder von seinem Arm, den, so hatte Cullen gesagt, Merilee über ihrem Bein zerbrochen hatte wie einen Stock. Er hatte Glück gehabt. Der Knochen war an zwei Stellen gebrochen, aber es waren glatte Brüche. Eine Operation war nicht nötig, und Timms musste auch nicht im Krankenhaus bleiben.
    Timms war froh, sie zu sehen. Sogar Cullen. Entweder hatten die Männer sich während des Kampfes schätzen gelernt, oder er war mit genug Percodan im Blut ein viel umgänglicherer Mensch. Doch dann konnte

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