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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ich berichtete, wurden Elises Augen groß vor Staunen. „Ich habe noch nie von einem Fluch wie diesem gehört.“
    „Du musst sie alle überprüfen“, sagte Mandenauer. „Vergewissere dich, ob sie wirklich geheilt sind.“
    „Sind Sie Wissenschaftlerin oder so was?“, wollte Grace wissen.
    „Promovierte Virologin.“
    „Vermutlich sind Sie deshalb so eine Spaßkanone.“
    Um Elises Mundwinkel zuckte es, aber sie schaffte es, ihre Belustigung zu bezähmen. „Ich fahre jetzt zum See.“
    Sie nickte Malachi und mir zu, schloss den Käfig auf und ging.
    Wir kletterten hinaus. Ich sehnte mich nach einer Dusche. Auch wenn dieser Wagen genauso sauber wie die anderen war – jetzt, wo ich darüber nachdachte, sogar verdächtig sauber; was für Tiere lebten in blitzblanken Käfigen? –, fühlte ich mich schmuddelig.
    „Was schätzen Sie, wie viele Werwölfe auf das Konto dieser Sabina gehen?“, erkundigte sich Mandenauer.
    „Keine Ahnung.“ Ich blickte hilflos zu Grace.
    „Zwei, von denen wir wissen – einer ist tot, der andere nicht.“
    „Vermutlich mehr als zwei“, wandte Malachi ein. „In manchen Nächten habe ich einen ganzen Chor in den Bergen gehört.“
    „Aber müssten sie jetzt nicht auch menschlich sein, so wie die Zigeuner?“
    Mandenauer schüttelte den Kopf. „Der Fluch ist gebrochen, aber nach allem, was Sie mir erzählt haben, hat diese Frau andere durch einen Biss zu ihresgleichen gemacht. Welche Magie auch immer sie zusätzlich einsetzte, die Opfer wurden mit dem Lykanthropie-Virus infiziert. Sie können also nicht so einfach geheilt werden.“ Er lud sein Gewehr durch und stapfte aus der Tür.
    „Das ist ein echt gruseliger alter Mann“, bemerkte Grace.
    Da ich dem nichts entgegenzusetzen hatte, schwieg ich.
    „Ich muss zurück zur Arbeit.“ Sie legte die Hand auf meine Schulter. „Ist alles in Ordnung?“
    Ich nickte, und plötzlich lagen wir uns in den Armen. Sie hielt mich so fest, dass ich keine Luft bekam. „Du hast mich zu Tode erschreckt, Claire. Als diese Trottel am See mir gestanden, was sie getan hatten … “
    Da begriff ich. Die Zigeuner hatten sich in Menschen zurückverwandelt und daraus geschlossen, dass Malachi mich getötet und somit den Fluch beendet haben musste.
    Arme Grace! Sie war während der ganzen Fahrt hierher in dem Glauben gewesen, dass ich nicht nur gestorben war, sondern das auch noch auf entsetzliche Weise. Trotzdem war sie, so schnell sie konnte, gekommen.
    „Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen“, sagte sie leise.
    „Und jetzt hast du mich für immer an der Backe.“
    Sie lehnte sich zurück und deutete mein Gesicht. „Du bleibst?“
    „Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass wir das tun werden.“
    Sie hob die Brauen und sah zu Malachi, dann zurück zu mir. „Wir unterhalten uns morgen.“
    Kaum, dass sie aus der Tür war, fragte er: „Wir?“
    Mein Herz schlug schneller. „Ich dachte, das wäre der Kernpunkt des Ganzen. Das Wörtchen wir . Wenn du nicht in Lake Bluff bleiben willst, werde ich eben mit dir fortgehen.“ Was mir allerdings nicht leichtfallen würde. Ich gehörte fast genauso sehr hierher, wie ich zu ihm gehörte. „Deine Leute … “
    Malachi legte die Hand auf meine Schulter und drehte mich zu sich um. „Nicht nur der Fluch ist beendet, sondern auch meine Loyalität ihnen gegenüber. Sie haben mich verraten.“ Der Druck seiner Finger wurde stärker, und er küsste mich auf die Stirn. „Ich denke, ich bin genug auf Wanderschaft gewesen, dass es für mehrere Lebensspannen reicht.“
    „Was vermutlich daran liegt, dass du tatsächlich mehrere Lebensspannen auf Wanderschaft warst.“
    „Ich hatte nie ein Zuhause.“ Seine Hände glitten meine Arme hinab und verharrten an meiner Taille. Er streichelte mit den Daumen über meinen Bauch, und die Berührung löste ein Kribbeln in mir aus. Er hielt mit nachdenklicher Miene inne.
    „Malachi?“, fragte ich, als er den Kopf hob und mich ansah. Seine Augen waren voll Staunen. „Was ist denn?“
    „Ein Kind.“
    „Was?“
    „Du bist schwanger.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Ich habe übersinnliche Fähigkeiten, erinnerst du dich?“
    „Noch immer?“
    „Dass der Fluch gebrochen ist, ändert nichts an der Tatsache, dass ich von reinem Romablut bin.“
    „Ein Baby.“ Ich war völlig perplex. „Können Gestaltwandler denn überhaupt Kinder zeugen.“
    „In zweihundertfünfzig Jahren ist es keinem von uns gelungen.“
    „Dann … “
    „Ich war schon

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