Wolfsfeuer (German Edition)
sie aus fein gesponnenem Glas, kostete von ihr wie vom Erlesensten aller Weine. Sie erbebte, als er sie mit den Handflächen streichelte, erschauderte mit jedem Atemzug.
Ihre Beine waren lang, die Muskeln hart unter ihrer einzigartig samtigen Haut. Die Innenseiten ihrer Oberschenkel zitterten, als er sie küsste, genau wie ihre Finger in seinem Haar.
Ihre Hüftknochen glichen einer scharfen Klinge in einem weichen Futteral. Er ließ die Nägel über ihre Flanken gleiten, schob die Hände unter ihr Gesäß und labte sich an ihr. Noch ehe er sich zu neuen Ufern aufmachte, hauchte sie seinen Namen nicht mehr als Verwünschung, sondern voller Zärtlichkeit.
Er konnte und wollte nicht länger warten, darum richtete er sich auf und glitt ins Paradies. Alex schlang die Arme um seine Schultern, die Beine um seine Hüften; sie hieß ihn in ihrem Körper willkommen, trotzdem war ihre Vereinigung noch immer nicht vollkommen.
Julian stand auf der Schwelle zum Höhepunkt; genau wie sie. Tief in ihrem Inneren spürte er ihr Beben. Er biss die Zähne zusammen, um nicht zu kommen.
Es war nicht richtig. Noch nicht.
Bitte, noch nicht.
Der Schweiß trat ihm auf die Stirn, während er zu ergründen versuchte, was fehlte, was er brauchte, was sie brauchte.
Alex verkrampfte sich, zog sich zuckend um ihn zusammen, während ihre Hände gierig über seinen Oberkörper flogen und sie mit dem Daumen erst die eine, dann die andere Brustwarze streichelte, bevor ihre Hände an seinen Flanken zur Ruhe kamen.
Sie liebkoste die empfindsame Stelle, wo sein Schenkel mit seiner Hüfte verschmolz, und er spannte sich an. »Alex«, knurrte er, Wunsch und Warnung zugleich.
Sie schlug die Augen auf, und ihm stockte das Herz, als sie flüsterte: »Julian.«
Er stieß ein letztes Mal in sie, dann kam er, und sie kam mit ihm.
Zwei schlichte Worte. Ihr Name und seiner. Eine Bestätigung und ein Eingeständnis.
Ein Gelöbnis.
Es war genug.
25
Alex wartete, bis Julian schlief, dann schlüpfte sie aus seinen Armen, seinem Bett, seinem Haus.
Was hatte sie getan?
Sex war eine Sache. Das hier …
Sie sah zu seinem Schlafzimmerfenster hinauf. Das hier war eine ganz andere.
Er hatte sie mit solcher Zärtlichkeit berührt. Der Blick, mit dem er ihr in die Augen geschaut hatte, war voller …
» Faet! «, fluchte sie, als sie die Verandastufen hinabeilte und um die Hausecke bog.
Er hatte sie voller Liebe angesehen. Und was hatte sie getan?
Seine Liebe bedingungslos erwidert.
Alex trat in den Hof und hielt sich selbst einen kleinen Vortrag.
Sie liebte Barlow nicht ; er liebte sie nicht. Sie kannten sich kaum, und was sie übereinander wussten, gefiel ihnen nicht.
Nur weil ihr Blut sich in verschiedenen Petrischalen nicht voneinander fernhalten und sie ihre Hände nicht voneinander lassen konnten, bedeutete das nicht, dass sie füreinander bestimmt waren.
Oder vielleicht doch?
Sie hielt ihn für ein Monster; er hielt sie für ein Monster. Waren sie eines Besseren belehrt worden, oder hatten sie lediglich akzeptiert, dass jeder ein kleines Monster in sich beherbergte?
»Niemand ist perfekt«, wisperte sie. Vor allem Alexandra Trevalyn nicht.
Julian hatte sie nie im Zweifel darüber gelassen, wer er war, was er war und wie sein Plan aussah.
Ganz im Gegensatz zu ihr.
Sie war eine Spionin; sie war gekommen, um zu töten – sowohl ihn als auch einen seiner Wölfe. Auch wenn sie Julian am Ende vielleicht doch nicht töten würde …
»Das werde ich nicht«, gelobte sie der Nacht und seufzte. »Auf keinen Fall.«
Aber sie würde den Werwolf töten , der ihren Vater auf dem Gewissen hatte. Wenn sie ihn erst mal entlarvt hätte.
Danach würde sie nicht länger in Barlowsville bleiben können. Nur dass Edward sie anschließend finden und zwingen würde, ihm Barlows Versteck zu verraten.
Brächte sie es wirklich fertig, den am meisten Gefürchteten aller Jägersucher auf diese Menschen – und es waren Menschen, das wusste sie jetzt – zu hetzen?
Er würde sie töten. Töten war das, was Edward am besten beherrschte. Einst hatte das auch für Alex gegolten; sie hatte für den Tod gelebt. Aber hier hatte sie so viel mehr gefunden, wofür es sich zu leben lohnte.
Wenn sie Edward nicht verriet, was er wissen wollte, würde er sie entweder umbringen oder sie für den Rest ihres sehr langen und pelzigen Lebens in einen Käfig sperren.
Was zur Hölle sollte sie nur tun?
Sie könnte ihr Problem lösen, indem sie blieb. Alex ließ den Blick über
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