Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
Wahnsinn trat mit ganzer Kraft zutage. »Nur wird es da zu spät sein.«
    »Julian wird es wissen. Er wird dich durchschauen.«
    »Er hat mich noch nie durchschaut. Mein Bruder ist von meinem friedfertigen Wesen ebenso überzeugt wie jeder andere.«
    »Liebe macht eben blind.«
    »Und verdammt dumm.«
    Sie musste ihn am Reden halten. Solange er mit ihr redete, brachte er sie nicht um.
    »Du hast meinen Vater getötet.«
    Alex hatte das nicht sagen wollen. Das Thema Tod überhaupt anzuschneiden, war vermutlich eine schlechte Idee. Aber sie hatte den Mund geöffnet, und da war es ihr rausgeflutscht.
    Cade hatte gerade ein Foto bewundert, das Alana in einem himmelblauen Kleid zeigte, die Haare hochgesteckt, mit ein paar losen, über die Ohren hängenden Strähnen.
    Sie hatte seine menschlichen Ohren nie gesehen, aber …
    Alex runzelte die Stirn. Sie hatte seine Wolfsohren gesehen, und die waren so narbenlos wie ihre.
    »Charlie?« Cade wandte sich von der Wand ab. »Ich bin dem Mann nie begegnet.«
    Konnte er einen Weg gefunden haben, von einer Silber-Verletzung zu genesen? Ihm war alles zuzutrauen.
    »Wie kommst du darauf, dass ich ihn umgebracht habe?«
    »Wenn du es nicht warst, woher kennst du dann seinen Namen?«
    »Julian hat ein Dossier über dich angelegt.« Er neigte den Kopf. »Deiner mangelnden Überraschung entnehme ich, dass du davon wusstest.« Er sah an die Decke und tippte sich mit dem Finger an die Lippe. »Du bist auf der Suche nach dem Mörder deines Vaters. Du denkst, dass er hier ist. Wieso solltest du das denken?«
    Er senkte den Kopf, riss in vorgetäuschtem Erstaunen die Augen auf und formte mit dem Mund ein sarkastisches O . »Na, wenn das nicht nach Edward stinkt.«
    Alex sagte nichts, denn das tat es.
    »Der alte Mann hat uns ein Schnippchen geschlagen. Er versucht seit Jahren, uns aufzuspüren. Nur hätte er das nie geschafft.« Er klatschte in die Hände. »Bis Julian von dir und seiner Rache besessen wurde. Also legte Edward sich auf die Lauer. Er nutzte Julians Schmerz zu seinem Vorteil, indem er dich zu seiner perfekten kleinen Spionin machte.« Cade begann zu grinsen. »Ich würde ihm glatt zutrauen, dass er derjenige war, der Julian deine Identität überhaupt erst verraten hat.«
    Alex’ Augen wurden schmal. Sie würde es ihm auch zutrauen.
    »Anschließend ködert er dich damit, dass der Mörder deines Vaters hier ist, und schon hat er dich am Haken.«
    Nahe dran.
    »Das ist einfach fantastisch.« Er lachte. »Damit muss ich noch nicht mal abstreiten, dass ich dich kaltgemacht habe. Du bist eine Spionin. Sie werden mir einen verfluchten Orden verleihen.«
    »Julian nicht.«
    Cades Lachen erstarb, und er zuckte mit den Achseln. »Er ist ein Narr. Lässt Alana weglaufen und von dir erschießen. Dann wird er sentimental und versucht, dich zu bestrafen, nur um schließlich als dein Gefährte zu enden. Was immer er anfasst, geht in die Hose.«
    »Er hat dir das Leben gerettet.«
    »Und ich habe ihm dafür gedankt. Soll ich etwa bis ans Ende aller Tage sein Sklave sein?«
    »Ich denke, ja.«
    »Ich denke, nein. Er strebt nicht nach der Weltherrschaft, tja, im Gegensatz zu mir.«
    Oh, oh , dachte Alex.
    »Ich habe abgewartet und nach einer schwachen Stelle gesucht.« Er sah sie an und grinste. »Jetzt hat er eine. Wenn ich dich umbringe, wird ihn die Trauer übermannen. Das sollte mich in die Lage versetzen, ihn herauszufordern und zu gewinnen.«
    Alex blinzelte fassungslos. Verdammt. Er plante wirklich einen Putsch.
    Sie musste etwas unternehmen. Das Dorf durfte nicht unter Cades Knute geraten. Er war irre. Und was würde dann aus den Inuits? Sie wären nichts weiter als ein Festbankett.
    Sie musste es nach draußen und in den Wald schaffen, wo sie sich mit ein bisschen Glück lange genug würde verstecken können, um ihre Verwandlung zu vollziehen. Anschließend würde sie nach Barlowsville zurücklaufen und die Leute vor dem Killerwolf in ihrer Mitte warnen.
    Es war kein durchdachter Plan, aber mehr hatte sie nicht. Und er begann damit, dass sie Cade bewusstlos schlagen musste, um einen Vorsprung zu bekommen.
    Bevor sie zu lange darüber nachdenken konnte, schnappte Alex sich eine der mit Wasser und Schnee und Alana gefüllten Glaskugeln und schleuderte sie in Richtung von Cades Kopf.
    Es war ein guter Wurf – ein großartiger sogar. Sie legte alles hinein, was Charlie ihr je beigebracht hatte. All die Jahre der Anleitung und Übung in Kombination mit ihrer gesteigerten Körperkraft

Weitere Kostenlose Bücher