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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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sobald du darüber redest?“
    „Liebe?“, entfuhr es mir.
    Das hier war keine Liebe gewesen, zumindest nicht für mich. Und für ihn auch nicht, da war ich mir ganz sicher. Er wirkte nicht wie der Typ Mann, der sich verliebte.
    „War nur so dahingesagt“, murmelte er.
    „Überleg dir einen anderen Ausdruck“, fauchte ich, plötzlich verärgert über seine Lässigkeit. Warum, wusste ich selbst nicht. Ich wollte ihn doch genauso. Alles andere hätte ich nicht ertragen.
    „Es wäre dir also lieber, wenn ich sagen würde: ‚Du fickst wie eine kleine Wilde‘? Wie wär’s mit ‚vögeln‘? Oder ‚pimpern‘? Nichts davon schien mir der richtige Begriff zu sein.“
    Meine Lippen begannen zu zittern, und er sah mich erschrocken an. Dann brach ich in Lachen aus. Ich konnte einfach nicht anders. „‚Pimpern‘?“
    Er lächelte mich an, dann zuckte er die Achseln, wobei seine glitschige Brust auf ganz neue, verführerische Weise gegen meine rieb. „Siehst du, was ich meine. Nicht der richtige Ausdruck.“
    Das Lachen hatte mir gutgetan und mich ihm beinahe näher fühlen lassen als während des Sex.
    Beinahe .
    Regen tropfte auf meine Wangen und glänzte in seinem Haar. Plötzlich waren meine Hände frei, und ich strich ihm mit einem Finger übers Gesicht. „Es gibt so vieles an dir, dass ich nicht weiß.“
    Die Belustigung auf seinem Gesicht wich einem Ausdruck der Wachsamkeit. „Es gibt Dinge, die du gar nicht wissen willst.“
    Er rollte sich von mir runter, dann sprang er mit einer schnellen, katzenhaften Bewegung auf die Füße. Er beugte sich nach unten, um die Zigaretten aus seiner Hosentasche zu kramen, dann betrachtete er den noch immer wolkenverhangenen Himmel.
    „Hast du etwa jemanden umgebracht?“
    Das wollte ich eigentlich gar nicht fragen, und ich wusste nicht, wieso ich es getan hatte. Als ob er es mir verraten würde.
    Er zerknüllte das Zigarettenpäckchen in seiner Hand, dann holte er tief Luft, atmete wieder aus, seine Muskeln entspannten sich, seine Finger öffneten sich, und das glänzende, zerknitterte Papier fiel zu Boden.
    „Du weißt, dass ich das getan habe.“
    Ich blinzelte. „Wa-was?“
    „Warum fragst du etwas, auf das du die Antwort nicht hören willst? Ich war in der Armee. Ich tat, was von mir verlangt wurde.“
    „Ich habe nicht von der Armee gesprochen.“
    Als er sich nun langsam zu mir umdrehte, strahlten seine Augen geisterhaft hell in der hereinbrechenden Nacht. „Wovon hast du dann gesprochen?“
    Adam mochte sich wohl dabei fühlen, splitterfasernackt im Sumpf zu stehen, aber für mich galt das nicht. Ich griff nach meinem Oberteil, zog es mir über den Kopf, dann begab ich mich auf die Suche nach meinem Slip.
    „Ein Detective hat mich besucht.“ War das wirklich erst heute Morgen gewesen? „In den Sümpfen wurde ein Mann getötet.“
    „Eine weitere Tierattacke“, murmelte Adam.
    Ich fand das weiße Baumwollteil und schlüpfte hinein. Meine Jeans waren völlig durchweicht. Ich überlegte, ob ich trotzdem versuchen sollte, sie anzuziehen, entschied mich jedoch dagegen.
    „Diesmal war es kein Tier.“ Ich blickte auf. „Das Opfer wurde erdrosselt.“
    Adams Gesicht zeigte keine Regung; allerdings schien er auch nicht überrascht zu sein. „Du denkst, ich hätte das getan?“
    „Hast du?“
    „Wer war der Mann? Warum hätte ich ihn töten sollen?“
    Ich wusste auf keine der beiden Fragen eine Antwort. „Der Detective will mit dir sprechen.“
    „Das kann er ruhig wollen.“
    „Du wirst ihn nicht anrufen?“
    „Wenn ich die Zeit dafür finde.“
    „Er wirkte ziemlich entschlossen.“
    „Er muss eine Menge mehr sein als entschlossen, um mich hier draußen aufzuspüren.“
    Da war was dran.
    Ich nickte in Richtung Hütte. „Hier lebst du also?“
    „Ja.“
    „Warum?“
    Er zog die Brauen hoch. „Warum nicht?“
    „Du hast ein tolles Haus, wenn du dir nur die Mühe machen würdest, dich darum zu kümmern.“
    Adams Miene wurde verschlossen. „Ich hasse dieses alte Gemäuer. Ich wünschte, es würde verrotten, aber das wird das verdammte Ding niemals tun.“
    Seine Bitterkeit überraschte und verwirrte mich. „Also bist du hier rausgezogen, weil du das Haus hasst, und nicht, weil d u … “
    Ich brach abrupt ab.
    Um seine Mundwinkel zuckte es. „Du hast gehört, dass ich den Verstand verloren hätte, hm? Aber warum bist du gekommen, wenn du mich für verrückt hältst?“
    Ich war nicht einfach so gekomme n – doch, das war ich, aber nicht

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