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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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menschlichen Augen gewesen, der mich mit einem Anflug von Verlangen angestarrt hatt e – allerdings musste ich zugeben, dass sein Ausdruck eher ausgehungert als sexuell interessiert gewesen war.
    Ich legte mich hin, verbrachte ein paar Momente damit, ein- und auszuatmen, um meinen Herzschlag wieder in einen normalen Takt zu bringen, wobei ich hoffte, dass ich Adam mit meinem seltsamen Verhalten nicht aufwecken würde. Aber offensichtlich hatten ihn unsere Übungen mehr ausgepowert als mich.
    Die Erinnerung daran beruhigte mich. Ich rutschte näher an ihn heran und genoss seine Wärme, den Duft seiner Haut, den Rhythmus seiner Atemzüge. Mir war bis dahin nicht klar gewesen, wie sehr ich es hasste, allein zu schlafen.
    Ich driftete am Rande des Einschlummerns dahin, als mich ein Klopfen am Fenster plötzlich wieder hellwach machte. Ich riss die Augen auf. Ich rechnete mit dem Wolf; mit Simon hatte ich nicht gerechnet.
    Ein leises Wimmern entrang sich meiner Kehle. Nur ein weiterer Traum, es musste einfach so sein. Simon war tot. Er konnte nicht vor Adams Fenster stehen.
    In mir zog sich alles zusammen bei der Vorstellung, dass Simon mich mit einem anderen Mann im Bett sah. Selbst wenn es nur ein Traum-Simon war.
    Er klopfte wieder gegen das Glas, dann winkte er mich mit einem gekrümmten Finger zu sich. Ich schlüpfte unter den Laken hervor und ging nackt zum Fenster.
    Simon sah noch genauso aus wie an dem Tag, als er gestorben war. Groß und ein bisschen mage r – er hatte ständig vergessen zu essen, bis ich ihn daran erinnerte. Mit seinem blonden Haar und den blauen Augen wirkte er beinahe nordisch. Ich hatte anfangs nicht geahnt, dass er Engländer war, bis er dann den Mund aufgemacht hatte. Sein unwiderstehlicher Akzent war mein Verhängnis gewesen.
    Als ich ihn kennenlernte, hatte er auf seinem Fachgebiet einen exzellenten Ruf genossen. Zum Zeitpunkt seines Todes war er längst zur Lachnummer mutiert, als „der Wolfsmensch“ verspottet von Leuten, die ihn einst bewundert hatten.
    Ein paar Tage bevor er starb, hatte er mir endlich erklärt, warum er bereit war, alles aufs Spiel zu setzen, um etwas zu finden, woran niemand glaubte. Er hatte als Kind in England einen Werwolf gesehe n – irgendwo im nebligen Moo r – , und das hatte er seither nie wieder vergessen können.
    Ich hatte seine Entdeckung damals als Ergebnis einer Überdosis American Werewolf in London abgetan. Er hatte verständlicherweise sauer reagiert, weil der einzige Mensch auf der Welt, der ihm bedingungslos glauben sollte, dies nicht tat. Deshalb war er auch, als er einen Anruf bekam, im nördlichen Wisconsin sei ein Werwolf gesichtet worden, allein losgezogen.
    Ich hatte ihm nicht geglaubt, und deswegen war er gestorben.
    Simon legte die Handfläche gegen die Scheibe. Regentropfen perlten an ihr hinunter und um seine Finger herum. Ich hob die Hand und presste sie ebenfalls gegen das Fenster.
    Gott, wie ich ihn vermisste.
    „D-Baby“, raunte er.
    Nur wir beide kannten diesen Spitznamen.
    „Ich bin hier, Simon.“
    „Ich nicht.“
    „Ich weiß.“
    Er warf einen Blick über seine Schulter, so als ob jemand ihn gerufen hätte, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Ich muss gehen.“
    „Noch nicht.“
    Er trat zurück. Seltsam. Obwohl es noch immer schüttete, war er nicht nass. Oder vielleicht war es doch gar nicht so seltsam.
    „Du hast mir dein Versprechen gegeben“, sagte er.
    Ich hatte ihm Treue versprochen, bis dass der Tod uns scheiden würde, doch in meinem Herzen bedeutete das für immer. Eine Liebe wie unsere starb nicht einfach.
    Ich fühlte sie jetzt, fühlte, wie sie mir die Tränen in die Augen trieb und die Brust zuschnürte. „Verlass mich nicht.“
    „Das habe ich nie getan. Ich werde bis ans Ende aller Tage bei dir sein. Du hast einen Schwur geleistet, D-Baby. Weißt du noch?“
    Er war also gekommen, um mich an meinen Schwur zu erinnern, und nicht an unsere Liebe? Traum-Simon hin oder her, ich hatte das Bedürfnis, ihm eine zu knallen.
    „Ich hab es nicht vergessen“, fauchte ich. „Was glaubst du, warum ich hier bin? Seit deinem Tod bin ich jeder noch so idiotischen Legende hinterhergejagt und habe dabei nicht eine einzige verdammte Entdeckung gemacht.“
    „Du musst glauben, um zu sehen, und nicht andersrum.“
    Er hatte mir das schon unzählige Male gesagt, aber zu glauben war hart für mich. Ich war Wissenschaftlerin; ich brauchte Beweise.
    „Nimm dich in Acht“, wisperte er; dann war

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