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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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gedacht waren, in Kombination mit Baumwollsocken getragen zu werden.
    Der Zaun begann etwa dreißig Meter von der Festung entfernt und umschloss ein Freigehege von mehreren Kilometern Durchmesser. Es war wesentlich kleiner als das normale Territorium eines Wolfrudels, doch das war nötig, damit wir die Tiere beobachten konnten. Es war ein Gefängnis, ganz gleich, was wir uns auch vormachen wollten.
    Im Inneren hatten die vier ausgewachsenen Tiere und die zwei Welpen zu heulen aufgehört, allerdings kauerten sie am Waldrand, als ob sie verängstigt wären.
    Ich hatte sie ein paar ersten Experimenten unterzogen, aber Wölfe waren nun mal keine Werwölfe. Genauso wenig wie Werwölfe Menschen waren. Die hier hatten mich auch nicht weitergebracht.
    Sobald die Tiere mich sahen, drängten sie sich noch tiefer in die Schatten der Bäume. Genau wie Billy wussten sie, dass ich nicht war, was ich zu sein schien, deshalb hielten sie so weit Abstand wie möglich. Seufzend drehte ich mich um, als mir beinahe das Herz stehen blieb.
    Nic stand nur ein paar Schritte entfernt.
    Wie war es ihm gelungen, sich an mich ranzuschleichen? Niemand konnte das. Vielleicht war meine Wahrnehmung von zu viel lockerem Leben getrübt.
    „Die haben mir den Zutritt verweigert“, sagte er.
    Mein Mund bewegte sich, aber es kamen keine Worte heraus. Nic schien meine plötzliche Sprachlosigkeit nicht zu bemerken. Er nickte zu den Wölfen. „Was ist mit ihnen?“
    „Ic h … ich bin mir nicht sicher.“ Na also. Ich konnte es doch noch. „Sie haben geheult. Irgendetwas hat sie aufgeregt.“ Ich runzelte die Stirn. „Hast du dich hier draußen versteckt?“
    Das würde das seltsame Verhalten der Wölfe erklären, andererseits waren sie an Menschen gewöhnt. Die Wachleute kümmerten sich um ihre Bedürfnisse, deshalb sollte Nics Gegenwart allein sie eigentlich nicht derart aus der Fassung gebracht haben.
    Ich betrachtete das Gebäude, dann starrte ich mit zusammengekniffenen Augen in Richtung Überwachungskamera. Allerdings hätte Nics Gegenwart den Wachmann alarmieren müsse n – insbesondere, nachdem ich Letzterem gesagt hatte, dass dieser Mann hier nicht willkommen war.
    „Ich bin weggefahren“, erwiderte er. „Als ich wiederkam, wollte dein Gorilla mich nicht mit dir sprechen lassen.“
    „Es gibt nichts mehr zu sagen.“
    „Da bin ich anderer Meinung.“ Er trat zu mir und deutete auf die Wölfe. „Sind sie infiziert?“
    SeineSchulterstreiftemeine,undichhättebeinaheausgerufen:„Infiziert?“,soalshätteichkeineAhnung,wovonerredete.
    Diese eine Berührung, die überhaupt keine Berührung war, sondern ein Versehe n – Stoff an Stoff, nicht Haut an Hau t – , rief mir viel zu viele Dinge in Erinnerung.
    Der Geschmack seines Mundes in der Dunkelheit. Der Duft seines regennassen Haars. Die Länge seiner Beine, die mit meinen verschlungen waren.
    Wir hatten nie miteinander geschlafen, ansonsten aber fast alles getan. Ich hatte ihn mit all der angestauten Leidenschaft eines Teenagers begehrt. Ihn nie besessen zu haben machte Nic nur noch mehr zum Zentrum jeder meiner Fantasien.
    „Nein“, sagte ich barsch. „Die hier sind nicht infiziert.“
    „Abe r … “
    „Ich brauche auch gesunde Wölfe. Ich kann keine Krankheit kurieren, wenn ich nicht weiß, wie das Gegenteil aussieht.“
    Was der Wahrheit entsprach. Ich versuchte, die Lykanthropie zu heilen, ein Virus, das Menschen in Wölfe verwandelt e – oder etwas ihnen Ähnliches.
    Nic starrte zusammen mit mir in den Wald. Der Mann, den ich kannte, würde in einem Problem herumstochern, bis er eine Antwort hatt e – ein ärgerlicher Charakterzug, der ihn zu einem großartigen Anwalt gemacht hätte. Und ihn vermutlich zu einem noch besseren FBI -Agenten machte. Ich hoffte nur, dass er nicht in den Geheimnissen der Jägersucher herumstochern würde, bis er sie alle aufgedeckt hätte.
    Mein Boss würde alles tun, um unsere Arbeitsplätze zu erhalten. Genau wie ich wusste er, dass wir mehr Leben retteten, als wir verloren. Was wir taten, war wichtig, und man musste es uns weiterhin tun lassen.
    Ich legte die Handfläche an den Maschendrahtzaun. Ich hätte wieder hineingehen sollen, aber hier im Wald, mit dem Rücken zu der Steinfestung, vergaß ich beinahe, wie das Leben da drinnen war.
    Nics Finger lagen auf meinen. Seine Hand war groß und dunkel, gleichzeitig sanft und rau. Erschrocken suchte ich seinen Blick, und da küsste er mich.
    Binnen einer Sekunde war ich wieder jung; ich hatte

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