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Wolfsinstinkt

Wolfsinstinkt

Titel: Wolfsinstinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Seidel
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diese Aufgabe freue, Hon.“ Sein Ton ließ durchklingen, wie glücklich er darüber war, und er streckte die Arme aus, um Ricky endlich an sich drücken zu können. Seinen wahren Partner.

EPILOG
     
    Ashkii kam geduckt aus der Hütte hervor und schloss seine Hose wieder. Ein unangenehmes Ziehen in seinem Hinterteil ließ ihn leise zischen. Manchmal gab es Nächte, in denen er seine Rolle im Stamm nicht mochte. Seit Jahren schlich er sich Nacht für Nacht von Hütte zu Hütte und kam nur selten in seiner eigenen zur Ruhe. Inzwischen verließ man sich darauf, dass er bereit für Besuch war und Ashkii wusste, dass er dieses Bild, das die anderen von ihm hatten, nicht so bald aus ihren Köpfen herausbekäme.
    Er ließ die Schultern etwas kreisen, um die unangenehme Haltung, die er eben eingenommen hatte, komplett von sich abschütteln zu können, und schlich auf leisen Sohlen durchs Lager. Das Hauptfeuer zwischen den Hütten war nur noch ein glimmernder Haufen Asche. Die Nachtluft war kalt und ungemütlich. Am liebsten wäre er die ganze Nacht in der Hütte geblieben, aus der er eben gekrochen war, doch er wusste, dass er dann wahrscheinlich kein Auge zumachen würde. Die warmen Felle und der warme Körper waren eines. Die ganze Zeit über genommen zu werden, war etwas anderes.
    Er schlich zwischen ein paar Bäumen hindurch. Peinlich genau achtete er darauf, auf keinen Ast zu treten. Kurz bevor er seine Behausung erreicht hatte, ertönte ein lautes Knacken. Ashkii zuckte zusammen und wirbelte herum. Das war definitiv aus dem Wald gekommen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er hatte Mühe seinen Atem unter Kontrolle zu halten. Adrenalin peitschte durch seinen Körper. Genau das war der Grund, weshalb er als Jäger einfach nur bedingt tauglich war. Die Dunkelheit barg zu viele Gefahren, bildete Monster in seinem Kopf, die er nicht loswerden konnte. Er hasste sich für seine Angst. Sie hielt ihn davon ab, so zu sein, wie alle anderen es waren.
    Wieder ein Knacken. Ashkii starrte in die Dunkelheit und spitzte die Ohren. Irgendetwas kam zwischen den Bäumen auf ihn zu. Langsam machte er einen Schritt zurück, dichter auf seine Hütte zu. Wo blieb der Wachtposten? Irgendjemand war nachts immer wach, um den Stamm rechtzeitig zu warnen, wenn etwas war. Wo war er?
    Etwas bewegte sich vor ihm in der Dunkelheit. Schweres Atmen drang an seine Ohren. Wieder trat er einen Schritt zurück, direkt auf einen Zweig. Das Knacken, das er verursachte, hallte unnatürlich laut durch den Wald. Was auch immer sich vor ihm in der Dunkelheit bewegte, hielt inne. Das Schnaufen erstarb einen Moment, dann wurde es wieder ein wenig deutlicher.
    Ashkii wagte es nicht, den Blick von dem grauen Schemen abzuwenden. Er tastete sich langsam weiter rückwärts und stieß auf einen Widerstand. Kurz glaubte er, seine Hütte erreicht zu haben. Doch es war ein Baum. Sein Herz legte wieder an Tempo zu. Das Geschöpf vor ihm bewegte sich unter leisem Rascheln und gelegentlichem Knacken der Zweige weiter.
    „Bei den Göttern“, flüsterte Ashkii. „Was …“
    Die Umrisse des Geschöpfes wurden immer deutlicher. Das Tier atmete eine weiße Wolke nach der anderen aus und wankte. Ein großer, weißer Wolf taumelte auf ihn zu.
    Ashkii riss die Augen auf, als er erkannte, dass er verletzt war. Dreck und Blut klebten in dem weißen Fell. Das Tier hinkte so stark, dass Ashkii sich sicher war, es konnte mit der Vorderpfote kaum noch auftreten.
    Die Angst wich so schnell aus seinem Körper, wie sie gekommen war, obwohl er ahnte, wen er da vor sich hatte. Lange genug hatte er Geschichten über Nashoba, den weißen Wächterwolf, gehört. Ashkii löste sich von dem Baum und überbrückte die letzten Schritte bis zu dem verwundeten Tier.
    Der weiße Wolf strauchelte und stürzte zu Boden. Schwer atmend blieb er liegen. Ashkii strich ihm vorsichtig über den Kopf und sah in die eisblauen Augen, die müde zu ihm emporschauten. Ein unwilliges Knurren drang aus der Kehle des Wolfes. Ashkii zog die Hand zurück und eine Augenbraue hoch.
    „Ich will dir nur helfen“, sagte er leise. „Hab keine Angst.“
    Der Wolf sah ihn eine Weile einfach nur an, dann schien er sich zu entschließen, ihm zu vertrauen. Seine Augen schlossen sich langsam. Ashkii lächelte traurig. Was musste diesem Tier zugestoßen sein, wenn es so mitgenommen aussah? Der Wolf war schlank, ja, aber schwächlich sah er nicht gerade aus.
    Seine Fingerspitzen strichen über das weiche Fell zwischen Nase

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