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Wolfsinstinkt

Wolfsinstinkt

Titel: Wolfsinstinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Seidel
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entsagen, obwohl es wahrscheinlich besser für sie beide gewesen wäre. Dafür genoss er es viel zu sehr, Tala in sich zu haben und die Lust zu spüren, die sein Partner in ihm wachrief.
    Er kuschelte sich an den warmen Körper und vergrub das Gesicht an Talas Hals.
    „Wie lange werden wir noch unterwegs sein?“, fragte er gedämpft gegen die leicht feuchte Haut.
    Tala zögerte mit der Antwort, legte seine Hände an Rickys Schultern, schob ihn ein Stück von sich.
    „Mit etwas Glück sind wir morgen Abend an unserem Ziel.“
    Ricky schluckte. Das erklärte, warum Tala vorhin so leidenschaftlich gewesen war, dass es fast verzweifelt gewirkt hatte. Schließlich konnte Tala ebenso wenig wissen, was genau auf sie zukam.
    Er atmete einmal tief durch und lächelte Tala gezwungen an.
    „Es wird alles gut werden. Das hast du mir selbst gesagt“, erinnerte er seinen Liebsten an dessen eigene Worte. „Wage es ja nicht, jetzt den Schwanz einzuziehen wie ein alter Hund und mir Angst zu machen!“
    „Na gut.“ Ricky bekam einen weiteren Kuss. „Komm. Wir sollten uns trocknen und anziehen. Du wirst sonst ganz kalt.“
    Ricky ließ sich auf die Beine ziehen. Sie wuschen sich noch einmal flüchtig, obwohl Ricky mittlerweile doch vor Kälte zitterte.
    Nur ein paar Schritte weiter kamen sie an ihren Kleidern an. Sie zogen sich alles wieder über. Schließlich setzte Tala ihn bestimmend mit einer Decke ans Lagerfeuer und kümmerte sich um die Vernichtung ihrer Spuren. Dass sie so nah am Wasser gewesen waren, erleichterte die Sache ungemein.
    Verträumt beobachtete Ricky seinen Liebsten. Das Feuer und die Nachwirkungen seines Orgasmus ließen ihn so ruhig werden wie schon lange nicht mehr. Nicht einmal der Gedanke an Nashoba konnte das ändern.
    Als sie schließlich gut eine Stunde später satt waren, wünschte Ricky sich beinahe, dass es für immer so sein könnte.
    Die Sonne ging hinter den Bergen unter. Ricky dachte an die Siedlung, die sie dort erwartete und an ihre Bewohner.
    „Kannst du sie schon hören?“, fragte Ricky leise. Er hatte sich dicht an Tala gekuschelt und ließ sich von ihm und dem Feuer wärmen. „Die anderen Wächter meine ich.“
    Tala schüttelte den Kopf. „Nein. Noch nicht. Aber ich spüre sie. Ich spüre, dass wir ihnen näher kommen. Und es kann gut sein, dass wir bald einigen von ihnen begegnen. Wir befinden uns inzwischen in ihren Revieren.“
    „Sie werden uns doch wohl nicht angreifen, oder?“
    „Nein“, sagte Tala. Er klang dabei so überzeugt, dass Ricky nicht eine Sekunde daran zweifelte. „Nein, das werden sie nicht. Sie werden uns sicher beobachten, sobald sie uns bemerken. Und das werden sie spätestens morgen früh.“
    Ricky lehnte sich an Tala. Tapfer sagte er sich, dass alles gut werden würde. Selbst wenn sie hausen müssten wie die Tiere, war das allemal besser, als von Tala getrennt zu sein.
Allmählich wurde sein Atem tiefer und sein Bewusstsein driftete in den Schlaf ab.
    Mitten in der Nacht wurde Ricky wach. Aus der Ferne war Wolfsheulen zu hören. Das Geräusch verursachte ihm eine ungewollte Gänsehaut. War das einer der Wächter oder war es Nashoba, der den Mond anbellte?
    Neben ihm zuckte Tala mit den Ohrspitzen und hob den Kopf an, um in die Nacht zu wittern. Angespannt setzte Ricky sich auf. Tala wandte kurz den Kopf zu ihm und machte schließlich einen gewaltigen Satz aus dem Zelt.
    Hastig tastete Ricky nach der Hose, die er diesmal neben sich ins Zelt gelegt hatte, streifte sie rasch über und stolperte ebenfalls hinaus in die Nacht.
    Der Mond schien hell und tauchte den Wald in ein unheimliches Licht. Trotzdem er relativ gut sehen konnte, entdeckte er nicht die kleinste Haarspitze von Tala.
    „Tala?“ Sein lauter Ruf hatte ein entferntes Rascheln zur Folge, fast so, als hätte er ein paar schlafende Vögel aufgeschreckt.
    Eine Gänsehaut wie nicht von dieser Welt machte sich auf Rickys Rücken breit. Er lauschte in die Finsternis hinein und versuchte die Panik im Keim zu ersticken. Wenn Tala einfach so davon stürmte, dann musste es etwas Gefährliches sein. Etwas, das er nicht zu nah an ihn herankommen lassen wollte. Ricky wusste, dass es besser wäre, wenn er einfach hier bleiben und warten würde. Aber besser für wen?
    Irgendetwas sagte ihm, dass das hier nicht mehr der Ort war, an dem er sein sollte.
    „Tala!“, rief er noch einmal in den dichten Wald hinein. Die einzige Antwort, die er bekam, war sein eigenes Echo. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und

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