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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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es leider so, dass Kurt Brauer sehr mächtig ist und Sabon auch meistens bekommt, was er will.“
    „Wissen Sie das aus eigener Erfahrung?“
    Er hob eine Augenbraue und lächelte. Sie brauchte nicht zu wissen, dass er einmal eingegriffen hatte, als Brauer mit einer Terroristengruppe gemeinsame Sache machte. Brauer wollte sie mit Waffen versorgen, wenn sie dafür die Bohrinsel eines Rivalen überfallen würden. Tate Winthrop, ein ehemaliger CIA-Agent, hatte den Coup vereitelt und war außer Pierce der Einzige, der davon wusste. Winthrop, ein Sioux-Indianer mit geheimnisvoller Vergangenheit, hatte Freunde in den höchsten Regierungsstellen. Er hatte Beziehungen, von denen selbst Pierce nur träumen konnte.
    Sein Lächeln vertiefte sich. „Ich habe nicht gesagt, dass ich den beiden nicht gewachsen bin. Ich habe gesagt, dass Sie es nicht sind. Warum haben Sie es überhaupt so eilig?“
    „Ich wollte nur meinen Badeanzug holen und mich eine Weile an den Strand legen. Kurt gehört ja das Britanny Bay Hotel. Und ich kann deren Einrichtungen benutzen und habe immer einen Badeanzug dort im Büro.“
    „Kommen Sie doch mit zu mir. Ich habe einen Privatstrand, und Sie können bei mir schwimmen.“
    Unwillkürlich dachte sie an sein abweisendes Verhalten gestern und zögerte. „Eigentlich möchten Sie mich doch gar nicht in Ihrer Nähe haben.“
    „Das stimmt“, gab er sofort zu. „Eigentlich nicht. Aber Sie brauchen jemanden. Und es sieht so aus, als ob Sie außer mir zurzeit niemanden haben.“
    Eine ärgerliche Röte stieg ihr ins Gesicht. „Vielen Dank!“
    „Es gibt Schlimmeres“, erwiderte er langsam und musterte sie mit einem ruhigen, beinahe melancholischen Ausdruck in den Augen. „Ich habe auch niemanden außer Ihnen.“
    Seine Worte erschütterten sie so, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Er war wirklich ein erstaunlicher Mann, der plötzlich etwas sagte, das sie ihm nie zugetraut hätte.
    „Ich habe Ihnen erzählt, dass ich keine Familie habe“, fuhr er fort. „Ich war Einzelkind, und nachdem Margo die Fehlgeburt hatte, konnte sie keine Kinder mehr bekommen. Ich habe nur noch ein paar entfernte Cousins in Griechenland und Frankreich und vielleicht auch in Argentinien, aber sonst niemanden. Leider auch keine engen Freunde.“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen und starrte nachdenklich auf das türkisblaue Meer hinaus. „Brianne, glauben Sie wirklich, es hätte irgendjemandem auf der Welt etwas ausgemacht, wenn ich an dem Abend in Paris, an dem ich zu viel trank, ausgeraubt worden wäre? Glauben Sie, es hätte irgendjemand um mich getrauert, wenn ich dort umgekommen wäre?“
    „Ja, ich.“
    „Das weiß ich. Und das macht es nur noch schwieriger. Sie sind einfach zu jung.“
    „Oder Sie sind zu alt“, gab sie zurück und lächelte. „Ist das denn wirklich so wichtig?“
    Seine schwarzen Augen funkelten vergnügt, als er sie jetzt ansah. „Wahrscheinlich nicht. Kommen Sie. Mein Auto steht hier ganz in der Nähe.“

3. KAPITEL
    M an gelangte in Pierce’ Anwesen durch eine hohe schmiedeeiserne Pforte, die elektronisch von dem Mercedes aus geöffnet wurde, den er auf der Insel zur Verfügung hatte. Die geteerte Einfahrt wurde von großen Kasuarinenbäumen mit zarten Ästen und von Flammenbäumen gesäumt, die ihre volle Blütenpracht entfaltet hatten. Dahinter wuchsen blühende Hibiskusbüsche und kurze kräftige Bäume mit runden Blättern, die angeblich von Sklaven zur Zeit der Piratenherrschaft als Teller benutzt worden waren.
    Zwei riesige deutsche Schäferhunde liefen in einem Zwinger hin und her, der nicht weit vom Haupthaus entfernt lag.
    „Sie heißen King und Tartar“, sagte Pierce und wies auf die Hunde, als sie an dem Zaun vorbeifuhren. „Nachts laufen sie frei auf dem Gelände herum. Ich selbst würde ihnen ungern draußen begegnen.“
    Sie lächelte. „Ich vermute, bei Ihrem Einkommen können Sie keinerlei Risiken eingehen.“
    „Das stimmt. Ich habe einen Sicherheitschef, gegen den ist der entsprechende Beamte im Weißen Haus ein Amateur.“ Er blickte sie an. „Sie sollten ihn einmal kennen lernen. Er ist ein Sioux.“
    Sie hob erstaunt die Augenbrauen. „Ein Indianer?“
    „Ein Ureinwohner Amerikas“, verbesserte er sie mit einem Grinsen. „Nennen Sie ihn bloß nicht Indianer. Er spricht fünf Sprachen fließend und hat einen Juraabschluss.“
    „Ein ungewöhnlicher Sicherheitschef.“
    „Das kann man sagen. Es gibt noch vieles, was ich nicht über ihn

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