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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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gestorben sind, und das Publikum sitzt da und brüllt: »Geh nicht da rein, du blöde Kuh!« Also, ich bin diejenige, die dann brüllt: »Geh, aber nimm die Uzi mit!« Geradewegs in eine gefährliche Situation zu spazieren war eine Sache; unbewaffnet in die gefährliche Situation zu spazieren war eine andere. Glücklicherweise war ich mit meinen Supergirlkräften ausgestattet. Und wenn das nicht reichen sollte, waren in meiner persönlichen Superman-Ausstattung Reißzähne enthalten. Ein einziger Blick auf diese Frau, kaum eins fünfundsechzig groß, fast zehn Jahre jünger als ich, teilte mir mit, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauchte. Natürlich musste ich trotzdem so tun. Es wurde von mir erwartet.
    »Also, ich weiß nicht …«, sagte ich mit einem Blick über die Schulter. »Mir wäre etwas in der Öffentlichkeit eigentlich lieber, nehmen Sie’s mir nicht übel …«
    »Tu ich auch nicht«, sagte sie. »Aber mein ganzes Material ist im Hotel. Wie wäre es, wenn wir hingehen, und wenn Sie sich dort nicht wohl fühlen, können wir mein Zeug nehmen, meine Tante abholen und den Ort wechseln? In Ordnung?«
    »Wahrscheinlich schon«, sagte ich und folgte ihr die Straße entlang.

Teebesuch
    Das Hotel war eins dieser altmodischen Gebäude mit einem Foyer von der Größe eines Ballsaals, Kristallkronleuchtern und Liftboys, die angezogen waren wie Drehorgelspieler. Paiges Zimmer war im vierten Stock, die zweite Tür links vom Aufzug aus. Sie öffnete die Tür und hielt sie mir auf. Ich zögerte.
    »Ich könnte etwas unter die Tür schieben, damit sie offen bleibt«, sagte sie.
    Ihr Gesichtsausdruck war offen und unschuldig, aber der spöttische Tonfall ihrer Stimme entging mir nicht, vielleicht weil ich viel größer und durchtrainierter war. Selbst ohne meine Werwolfkräfte wäre ich ihr bei einem Kampf überlegen gewesen. Trotzdem hieß das nicht unbedingt, dass sich nicht irgendein Gorilla mit einer Maschinenpistole hinter der Tür versteckte. Und alle Muskeln der Welt helfen nicht gegen eine Kugel im Kopf.
    Ich sah mich um und trat ein. Sie nahm einen Notizblock vom Tisch und wedelte damit in die Richtung der zufallenden Tür.
    »Das ist nicht nötig«, sagte ich.
    »Das Telefon ist hier.« Sie nahm den Hörer ab, sodass ich das Freizeichen hören konnte. »Soll ich es näher zu Ihnen stellen? Ich bin ziemlich sicher, dass Pittsburgh einen Notrufservice hat.«
    Okay. Jetzt machte sie sich über mich lustig. Dumme kleine Gans. Wahrscheinlich eine von der Sorte, die das Auto nachts in verlassenen Parkhäusern abstellen und dann damit angeben, wie mutig sie sind. Jugendliche Gedankenlosigkeit, dachte ich mit der inneren Reife eines Menschen, der es seit zwei Jahren in die Dreißiger geschafft hatte.
    Als ich nicht antwortete, murmelte Paige etwas von Tee kochen und verschwand in dem Nebenraum der Suite. Ich saß im Wohnraum; er enthielt einen kleinen Tisch, zwei Sessel, ein Sofa, einen Fernsehsessel und einen Fernseher. Eine halb offene Tür führte ins Schlafzimmer. Dort sah ich an der Wand aufgereihte Koffer und mehrere Kleider, die an einem Ständer hingen. An der Tür zum Gang standen drei Paar Schuhe, lauter Frauenschuhe. Kein Anzeichen für einen männlichen Mitbewohner. Bisher wirkten die Winterbournes unverdächtig. Nicht, als ob ich wirklich erwartet hätte, ein Typ mit Maschinenpistole würde hinter der Tür hervorstürzen. Ich bin einfach von Natur aus misstrauisch. Das Leben als Werwolf bringt das mit sich.
    Während ich da wartend am Tisch saß, sah ich mir die Platten aus dem Café an. Sandwiches, Kekse und süße Teilchen. Ich hätte die ganze Ladung als Zwischenmahlzeit vertilgen können. Auch so eine Werwolfeigenschaft. Wie die meisten Tiere verbringen wir den größten Teil unseres Lebens mit den drei großen Fs des Überlebens: futtern, fighten und … fortpflanzen. Das dauernde Futtern ist wichtig. Wir verbrennen Kalorien, wie ein Feuer Späne verbrennt. Ohne ständigen Nachschub geht unsere Energie zum Teufel. Ich muss allerdings vorsichtig sein, wenn ich in Gegenwart von Menschen esse. Die Männer können drei Big Macs auf einmal vernichten, und niemand zuckt auch nur mit der Wimper. Mich als Frau sehen die Leute schon merkwürdig an, wenn ich zwei schaffe. Es ist einfach nicht fair.
    »Also, diese Information, die Sie verkaufen«, sagte ich, als Paige zurückkam. »Sie ist so gut wie der Fall in Phoenix, ja?«
    »Besser«, sagte sie, während sie das Teetablett auf dem Tisch abstellte.

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