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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Runentotem um. „Bereiten wir uns vor“, sagte er. „Zumindest dieser Teil des Krieges, in den uns Garrosh da hineinzieht, hat den Hauch einer Berechtigung.“
    Die Befehle waren unmissverständlich gewesen. Baine sollte „mindestens zwei Dutzend tapfere Krieger“, Kodos und Waffen mobilisieren und sich von Westen aus der Feste Nordwacht nähern. Die Trolle würden sich ihnen anschließen, auch wenn der Weg von den Echoinseln nach Mulgore ein sehr langer war. Die Orcs würden derweil von Orgrimmar aus losmarschieren, und nachdem sie sich in Ratschet mit den Verlassenen, den Goblins und den Blutelfen zusammengetan hatten, die auf dem Seeweg dorthin reisen sollten, würden sie schnell vorstoßen und vor der Feste Nordwachte mit den Tauren zusammentreffen.
    Einst hatte es im Brachland zwischen Mulgore und Nordwacht außer ödem, trockenem Land und einem kleinen Dorf namens Camp Taurajo nichts gegeben, und das größte Problem der Einwohner war es gewesen, die Stacheleber auf Distanz zu halten. Jetzt würde Baine seine Leute an den Ruinen von Taurajo vorbeiführen müssen, und dann durch die Region, die inzwischen als die Felder des Blutes bekannt war.
    Gemäß den Anweisungen, die er so verabscheute, versammelte Baine seine Krieger unauffällig auf ihrer Seite des Großen Tores. Schweigend, wie er es ihnen befohlen hatte, standen die Tauren da, und nur das gelegentliche Knarzen einer Rüstung oder das Hufscharren eines Kodos durchbrach die Stille. Baine konnte die Anspannung fühlen, und er fragte sich, ob die Allianz auf der anderen Seite der Mauer sie nicht vielleicht auch wahrnehmen würde. Er hatte mehrere Späher vorgeschickt, um sicherzugehen, dass sie die Kundschafter der Allianz mit ihrem Angriff überraschen würden. Sie waren alle mit der Nachricht zurückgekehrt, dass zu dieser Stunde nur wenige Wachen ihrer Feinde patrouillierten. Zwei Tauren, wohl darauf bedacht, unbemerkt zu bleiben, kletterten von den Aussichtsplattformen herab und eilten davon, um tiefer im Feindesland die Lage auszukundschaften. Sie konnten im Dunkel besser sehen als die Menschen, und davon abgesehen waren ihre Feinde oft dumm genug, die Lagerfeuer auch nachts brennen zu lassen.
    „Oberhäuptling“, sagte einer der zurückgekehrten Späher, indem er seine Stimme mühsam zu einem Flüstern senkte. „Die Trolle – sie sind überall in den Hügeln. Und warten nur auf Euren Befehl.“
    „Den Feuern nach zu schließen, sind zurzeit nicht mehr Menschen in der Nähe als sonst“, erklärte ein anderer. „Sie rechnen nicht mit einem Angriff.“
    Angesichts dessen, was er nun tun musste, schmerzte Baines Herz. „Macht Meldung bei Vol’jin und sagt ihm, dass seine Leute angreifen können. Sobald sie die Allianz in ein Gefecht verstrickt haben, werden wir das Große Tor öffnen und ihnen mit unseren eigenen Waffen den Rest geben.“
    Der Späher nickte, wandte sich um und rannte den Hügel hinauf bis zu der Stelle, wo ihn die Mauer kreuzte. Baine ließ seinen Blick derweil über die versammelte Menge der Tauren schweifen, deren Umrisse im Licht der wenigen Fackeln aber kaum auszumachen waren. Da standen mehrere Dutzend Krieger und noch zahlreiche andere versammelt, die wichtige Pflichten erfüllen würden, sobald der Kampf in ein paar Sekunden begann: Druiden, Schamanen, Heiler und andere Kämpfer aller Arten.
    Er hob den Arm, sodass die anderen ihn auch sehen konnten, und wartete. Sein Herzschlag beschleunigte sich: eins, zwei, drei …
    Da erschallten die blutdürstigen Kampfschreie der Trolle. Sie griffen an. Baines Arm sauste nach unten, und während auf der anderen Seite des Tores das Klirren von Waffen, die trotzigen Rufe der Menschen und das dumpfe Donnern einer Balliste hörbar wurde, erklang auf dieser Seite das Grunzen und Stöhnen der beiden Tauren, die, während ihre stämmigen Körper vor Anstrengung zitterten, an den dicken Tauen zerrten. Und dann ächzte das Tor.
    Die Soldaten der Nordwacht waren völlig überrumpelt, als die Taurenkrieger aus dem Spalt hervorstürmten und sich brüllend ins Kampfgetümmel warfen. Die Menschen und Zwerge hatten nicht den Hauch einer Chance; sie waren ihren felltragenden und grün- oder blauhäutigen Gegnern zahlenmäßig weit unterlegen. Ihre Waffen mochten zwar gefährlich sein, aber man musste sie doch erst ausrichten und vorbereiten. Bei ihrer verzweifelten und zum Scheitern verurteilten Gegenwehr hatten sie weder für das eine noch für das andere Zeit.
    Ein leichtsinniger Soldat

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