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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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stieg. „Die Gerüche, der Sonnenschein, das Vergnügen, wenn ich Zaubersprüche erlernte und übte und sie dann schließlich meisterte, wenn ich mich mit Käse und Äpfeln und Schriftrollen zurückzog …“
    „Freude“, kommentierte Kalec leise.
    Vermutlich war es das gewesen, ja. Sie verweilte in dieser Erinnerung, genoss ihren süßen Geschmack. Doch da kristallisierte eine weitere Erinnerung in ihrem Geist … wie Kael’thas sie eines Tages angesprochen hatte, und dann später … Arthas. Das Lächeln verschwand.
    „Was ist geschehen?“, fragte Kalec sanft. „Die Sonne ist hinter einer Wolke verschwunden.“
    Jaina presste die Lippen zusammen. „Es ist nur … wir alle haben Geister, die uns verfolgen. Drachen vermutlich auch.“
    „Ah!“, sagte er mit einem Blick in ihr Gesicht. „Du denkst an jene, die du geliebt und verloren hast.“ Sie zwang sich, mehr Haferbrei zu essen, auch wenn das für gewöhnlich so köstliche Frühstück nun in ihrem Mund wie Schlamm schmeckte, und nickte stumm. „Geht es vielleicht um … Arthas?“
    Jaina schluckte hart und öffnete den Mund, um das Thema zu wechseln, doch da fuhr Kalec bereits fort. „Wir alle haben Geister, Jaina. Selbst Drachen. Sogar Aspekte. Die Trauer um ihren Geist hat einst beinahe Alexstrasza zerstört, die große Lebensbinderin selbst.“
    „Korialstrasz“, murmelte Jaina. „Krasus. Ich sah ihn oft, als er in Dalaran war, aber ich habe ihn nie richtig kennengelernt. Ich hatte keine Ahnung, wer er wirklich war.“
    „Das wusste kaum jemand. Und ja, du hast recht, Korialstrasz war dieser Geist. Er gab sein Leben, um uns alle zu retten, und wir hielten ihn zunächst für einen Verräter.“
    „Selbst du und Alexstrasza?“
    „Wir wollten es nicht glauben, aber die Zweifel stahlen sich auch in unsere Herzen.“ Kalec gestand das nur zögernd ein. „Selbst ich habe einen solchen Geist, Jaina. Es ist ein Menschenmädchen. Mit blondem Haar“, fügte er mit einem leichten Nicken hinzu, „und einem großen Herzen. Aber sie war … so viel mehr als nur ein Mädchen. Sie war etwas Wunderschönes und Tiefgründiges und unbeschreiblich Mächtiges, doch ihre Zeit als einfache junge Frau bereicherte diese Macht um Mitgefühl und Liebe.“
    Jaina blickte ihn nicht an. Sie wusste, von wem er sprach – Anveena, die einst die reinkarnierte Kraft des Sonnenbrunnens gewesen war. Und sie wusste auch, was mit ihr geschehen war. Das Mädchen, das kein Mädchen war, hatte diese Gestalt für ihr wahres Wesen aufgegeben, und dadurch ihr Leben geopfert.
    „Dann gibt es da noch einen Geist, ein Drachenweibchen, so lieblich wie Eis und Sonnenlicht, das einst mein Partner werden sollte.“ Erst jetzt schien ihm wieder aufzufallen, dass Jaina ihm gegenüber saß, und er warf ihr rasch ein Lächeln zu. „Ich denke nicht, dass Ihr Euch sonderlich gut mit ihr verstündet. Sie hat nie begriffen, warum ich solches Interesse an den, ähm …“
    „Niederen Rassen?“
    „Niemals habe ich Euch so genannt“, erklärte Kalec, und zum ersten Mal sah Jaina einen Funken von Zorn in den Augen des blauen Drachen. „Nur weil jemand kein Drache ist, heißt das noch nicht, dass er ein niederes Wesen ist. Es hat lange gedauert, bis Tyrygosa dies begriffen hat. Ihr seid einfach … anders als wir. Und in mancherlei Hinsicht vielleicht sogar besser.“
    Jaina zog die goldenen Brauen in die Höhe. „Wie um alles in der Welt könnt Ihr so etwas nur sagen?“
    Er lächelte. „Käse, Äpfel und Bücher“, antwortete er. „Ihr kanntet wahre, einfache Freude, bevor noch Euer zweites Lebensjahrzehnt angebrochen war. Das macht Euch … bemerkenswert.“

6. KAPITEL
    Es dauerte nicht lange, bis sie ihre eindeutigen Befehle erhielten. Baine hasste, was er nun tun musste, aber falls er sich weigerte, würde sich Garrosh mit der gesamten Macht der restlichen Horde gegen ihn wenden – und gegen die Tauren. Er machte sich keine Illusionen über den Idealismus der Verlassenen, der Blutelfen oder der Goblins; sie verfolgten ihre eigenen Pläne. Die Orcs waren traditionell Freunde der Tauren, doch gab es nur wenige unter ihnen, die an ihrem neuen Kriegshäuptling Kritik übten, und die Trolle, nun, die konnten es sich nicht leisten, ein solches Risiko einzugehen. Falls die Tauren also offen Position gegen Garrosh bezogen oder sich weigerten, seine Befehle auszuführen, würde niemand ihnen helfen.
    Baine zerknüllte das Schreiben in seiner Hand und wandte sich mit grimmiger Miene zu Hamuul

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