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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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stürmte auf Baine selbst zu und brüllte dabei: „Für die Allianz!“ Sein schlichtes Schwert war nicht mehr als militärische Standardausrüstung – und zerbrach, als Baine seinen Streitkolben schwang. Die Klingenspitze flog davon und blitzte noch kurz im schwachen Licht auf, bevor sie von den Schatten verschluckt wurde. Aber da hatte der Taure bereits ein zweites Mal ausgeholt. Der Kettenpanzer des Menschen bot ihm keinerlei Schutz gegen die stumpfe Waffe, und sein Körper wurde von der Wucht des Hiebes durch die Luft geschleudert.
    Hier und da ertönten noch ein paar Rufe von Tauren und Trollen, dann verstummte das Klirren der Waffen.
    „Trolle, haltet ein!“, befahl Vol’jin.
    „Tauren, zu mir!“, donnerte Baine.
    Kurze Zeit herrschte Stille, dann erfüllten Triumphschreie die Nachtluft. Baine blickte sich um. Es war vorbei, nur ein paar Augenblicke, nachdem es überhaupt begonnen hatte.
    „Ein gutes Vorzeich’n für den Angriff“, erklärte Vol’jin.
    Es dauerte nicht lange, ein paar Späher auszuwählen, die den Weg voraus auskundschaften sollten, während sich der Rest der Armee aus Tauren und Trollen neu formierte und zum Marsch gegen die Feste Nordwacht aufbrach. Vol’jin lenkte seinen Raptor neben Baines Kodo, als sie sich in Bewegung setzten.
    „Nachdem wir Orgrimmar wieder verließ’n“, erzählte der Troll, „sind einige der Orcs, die nickt’n, als der alte Etrigg seine Meinung zum besten gab … von der Bildfläche verschwund’n.“
    Es war, als würde ein Stromschlag durch Baines Körper jagen. „Garrosh lässt die Leute hinrichten , die eine andere Meinung haben?“
    „So weit ist es noch nich’. Aber die Kor’kron und vor allem dieser grauhäutige Kerl, die schleich’n durch die Straß’n und wart’n nur drauf, dass sie was hör’n, was ihnen nich’ gefällt, und dann – na ja, dann sperr’n sie die Übeltäter sofort ein. Manchen Orcs statt’n sie auch Überraschungsbesuche ab. Dieser Pilzverkäufer zum Beispiel, der musste seinen Laden für ein paar Tage schließ’n, und als er sich wieder zeigte, war er grün und blau, so als wär er in ’ne Schlägerei gerat’n und hätt ordentlich was eingesteckt. Tja, und dann gibt’s noch die … die gar nich’ mehr auftauch’n.“
    „Politische Gefangene?“
    Vol’jin nickte. „Wir Trolle halten lieber gleich ganz den Mund.“
    Baine schnaubte. „Vielleicht, wenn jemand Garrosh erzählen würde, was die Kor’kron da treiben … er ist ein Hitzkopf … aber sicher würde er nie den Befehl zu so etwas geben.“
    Vol’jin stieß einen abfälligen Laut aus und winkte mit seinem langen Arm ab. „Niemand kommt an Garrosh ran. Ich hab’ gehört, dass sogar Etrigg ihn nur noch sieht, wenn Garrosh gerade der Sinn danach steht, und dann ist der Häuptling immer von sein’n Leibwächtern umgeb’n. Die ganze Zeit posaunt er: ‚Die Horde kann dies, die Horde kann das‘ – so voller Zuversicht, obwohl es eigentlich gar kein’n Grund dafür gibt. Ich weiß nich’, ob er wirklich weiß, was da um ihn rum passiert, aber ich kann auch nich’ mit Bestimmtheit sagen, dass er’s nich’ weiß. Sei es, wie es sei … ich hab’ dieser Tage jedenfalls mehr Angst vor Orgrimmar als vor dem düsterst’n Voodoo.“
    „Dann … kann ihn niemand aufhalten. Wenn man nicht zu ihm durchdringen, nicht vernünftig mit ihm reden kann, dann wird dieser Wahnsinn immer weiter um sich greifen.“
    „So sieht’s aus, mein Freund.“
    Baine brummte leise, während er zu seinen Truppen blickte. Eine Idee nahm in seinem Kopf Gestalt an. Sie war tollkühn, sie war gewagt, und sie könnte ihn seinen Kopf kosten.
    Doch sie mochte das Volk der Tauren retten.
    Vielleicht sogar die ganze Horde.
    „Warum nur können wir nichts finden?“
    Die Worte kamen wie aus eigenem Willen über Jainas Lippen, und sie wünschte sie zurück in ihren Mund, kaum dass sie sie ausgesprochen hatte. Kalec, Tervosh und Kinndy – Letztere war inzwischen wieder aus Dalaran zurückgekehrt, im Gepäck zwei Truhen voller Schriftrollen, magischer Gegenstände und Bücher, die die Kirin Tor für nützlich hielten – blickten alle von den Wälzern hoch, in die sie vertieft gewesen waren, und starrten sie an.
    Sie biss sich auf die Lippe. „Tut mir leid“, sagte sie. „Ich … bin normalerweise nicht so unbeherrscht.“
    Tervosh setzte ein gütiges Lächeln auf. „Nein, Lady, das seid Ihr wirklich nicht“, meinte er. „Aber dies hier ist ja auch keine normale

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