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Worm

Worm

Titel: Worm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bowden
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diese letzte Frage, die zu dem Antrag führte, Rick aus der »Kabale« auszuschließen. Sie drängten ihn, alles offenzulegen, was er den Chinesen gegeben hatte, und einzugestehen, dass er, indem er gehandelt hatte, ohne über die Sache abstimmen zu lassen, seine privilegierte Position innerhalb der Gruppe missbraucht hatte. Auch wenn es keine Möglichkeit gab, ihm nachzuweisen, dass er aus der Sache mit China Profit geschlagen hatte: Tatsache blieb, dass er den Chinesen höchst sensible Daten gegeben hatte, ohne die anderen um Erlaubnis zu bitten. Einige ihrer Mitglieder, insbesondere die Bundespolizisten, die sich im Hintergrund hielten, hatten Sicherheitsfreigaben, die sie schützen mussten. Wenn sie der »Kabale« angehörten und aus der Gruppe vertrauliche Informationen an China weitergegeben wurden, machte sie das zu Komplizen bei der Weitergabe geheimer Daten? Ihrer Meinung nach hätte man sie wenigstens vorher fragen müssen. Für einige im inneren Zirkel roch Ricks Verhalten sogar nach Verrat.
    Dre stellte seine Beschwerde offiziell auf die Liste, bemühte sich aber, seine Bedenken zurückhaltender zu formulieren  – etwa indem er darauf verzichtete, Rick als Schuldigen darzustellen:
    Waren sich alle dieser Änderung bewusst? Waren alle Parteien, die Teil dieses Vorhabens sind, an der Entscheidung beteiligt?  … Ich spreche diesen Punkt an, weil es für mich ganz danach aussieht, als hätten ein paar Mitglieder der Gruppe einen Anruf getätigt, der jede Einzelperson und jede Organisation betrifft, die sich öffentlich dazu bekannt hat, Teil dieses Vorhabens zu sein. Falls diese Gruppe oder dieses Vorhaben scheitert, wird das sehr reale Auswirkungen auf die Reputation verschiedener Organisationen haben  … Gleichgültig, was irgendeine Gruppe oder Person denken mag, dieses Vorhaben gehört keinem von uns, keiner von uns stellt allein die ganzen Fähigkeiten bereit, die in diesem Prozess zum Einsatz kommen, keiner von uns ist der »Entscheider«. Wir sind nichts weiter als kleinere oder größere Zahnräder in einer Maschine, die mehr ist als die Summe ihre Einzelteile  … Leider werden wir, jeder für sich und als Gruppe insgesamt, nun auf einem VÖLLIG NEUEN NIVEAU beobachtet  … Ich will die Berechtigung der Entscheidung, die Daten an wen auch immer herauszugeben, gar nicht in Frage stellen. Worum es mir vielmehr geht, ist die Frage, ob nicht die gesamte Gruppe mit hätte hinzugezogen werden müssen  … ? Alles sollte offen dargelegt werden, und es sollte strikte Transparenzrichtlinien geben  … Außerdem wirft es die Frage nach dem Besitz an den generierten Daten auf. Gehören die Daten nur denen, die sie sammeln? Wie sehen die Richtlinien für die Verbreitung und Nutzung der Daten aus? Sind sie in irgendeiner Form festgelegt, die über das hinausgeht, was in diversen Konferenzschaltungen und mündlichen Absprachen, per Kopfnicken oder Beifallsbekundung vereinbart worden ist? Solche Freiräume bergen das Risiko, dieses Vorhaben sehr schnell und sehr real aus der Bahn zu werfen. Eine solche Situation zu vermeiden, sollte für jeden Einzelnen höchste Priorität haben! Ich möchte mich für diese langatmige und »schwere« E-Mail entschuldigen, aber ich wollte sichergehen, dass ich der Gruppe insgesamt gegenüber wenigstens meine persönlichen Gedanken und Sorgen ausdrücke. Es sind Punkte, die mir aufgrund meiner Mitarbeit in anderen privaten und Industriegruppen, in denen sie ebenfalls auftauchten, sehr vertraut sind. Es ist sehr wichtig, dass wir sie gründlich durchdenken und handhaben, zumal wir uns hier an eine Aufgabe wagen, die so gewaltig ist, dass es fast schon ein Ding der Unmöglichkeit ist, sie zu erfassen oder zu quantifizieren. Das liegt daran, dass wir hier keine technischen Probleme zu lösen versuchen, sondern uns genau genommen mit gesellschaftlichen Fragen mit unmittelbaren Auswirkungen auf technische Kontrollen befassen. Wer einen Beleg dafür wünscht, muss sich nur vor Augen führen, wie schnell die technischen Kontrollen installiert waren und wie lange es dauerte, der Sache bei den richtigen Leuten Gehör zu verschaffen.
    An einem sonnigen Februartag trafen sich Paul Vixie und Rick auf einer Bank in den Yerba Buena Gardens auf dem Dach des Moscone Convention Center in San Fransisco. Paul wollte eigentlich als Mediator vermitteln, aber Rick, der das Gefühl hatte, schon wieder mit unbegründeten Verdächtigungen konfrontiert zu werden, reagierte beleidigt. Paul war mit

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