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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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auf den Boden und zog Khadgar auf
sich
zu.
    Khadgar roch Gewürze, als er auf sie zugerissen wurde, dann warf sie ihn auch schon in den Gang. Er rutschte über den Steinboden, schlug gegen die Wand und kam schließlich vor den Füßen einer zweiten Person zur Ruhe.
    Als er aufsah, erkannte er den Verwalter, der den Blick leicht besorgt erwiderte.
    »Moroes!«, schrie Khadgar. »Verschwindet! Holt den Magus! Wir haben einen Orc im Turm!«
    Moroes bewegte sich nicht, sondern sah die Orc-Frau aus seinen trüben hellen Augen an. »Seid Ihr in Ordnung, Abgesandte?«
    Die Frau verzog ihre grünen Lippen zu einem Lächeln und hüllte sich wieder vollständig in den Umhang. »Es ging mir nie besser. Ich brauchte ein wenig Abwechslung. Der Kleine war so freundlich, dafür zu sorgen.«
    »Moroes!«, stieß der junge Magier hervor. »Diese Frau ist …«
    »Die Abgesandte. Ein Gast des Magus«, antwortete Moroes. Trocken fügte er hinzu: »Ich sollte dich holen. Der Magus möchte dich sehen.«
    Khadgar stemmte sich auf die Beine und sah die Abgesandte scharf an. »Wenn du den Magus siehst, wirst du ihm dann von deiner Spionage berichten?«
    »Er will nicht sie sehen«, korrigierte ihn Moroes. »Er will dich sehen, Lehrling.«
     
     
    »Sie ist eine Orc!«, rief Khadgar lauter und schärfer, als er es eigentlich wollte.
    »Eine Halb-Orc«, erwiderte Medivh. Er beugte sich über seine Werkbank und fuchtelte mit einem goldenen Gerät, einem Astrolabium, herum. »Ich gehe davon aus, dass es in ihrer Heimat Menschen oder Fast-Menschen gibt – oder gegeben hat. Reich mir mal die Zange, Lehrling.«
    »Sie haben versucht Euch umzubringen!«, empörte sich Khadgar.
    »Du meinst die Orcs? Es stimmt, das haben einige versucht«, sagte Medivh ruhig. »Einige Orcs haben versucht mich zu töten. Und versucht dich zu töten. Garona gehörte nicht zu dieser Gruppe. Das glaube ich zumindest. Sie ist hier als Repräsentantin ihres Volkes. Zumindest eines Teils ihres Volkes.«
    Garona. Also hat die Hexe einen Namen
, dachte Khadgar. Laut sagte er: »Wir wurden von Orcs angegriffen. Ich hatte Visionen von Orc-Angriffen. Ich habe die Nachrichten aus ganz Azeroth gelesen, die von Überfallen und Angriffen der Orcs sprechen. Immer wieder hört man von der Brutalität und Grausamkeit der Orcs. Es scheint jeden Tag mehr von ihnen zu geben. Das ist ein gefährliches und bestialisches Volk!«
    »Sie hat dich mit Leichtigkeit besiegt, richtig?«, fragte Medivh und blickte von seiner Arbeit auf.
    Obwohl er es nicht wollte, berührte Khadgar seinen Mundwinkel, an dem das Blut bereits getrocknet war. »Damit hat es nichts zu tun.«
    »Natürlich nicht«, antwortete Medivh. »Und womit hat es etwas zu tun?«
    »Sie ist eine Orc. Sie ist gefährlich. Und Ihr habt ihr freien Zugang zum Turm gestattet.«
    Medivh knurrte. In seiner Stimme war plötzlich eisige Schärfe. »Sie ist eine Halb-Orc. Sie ist ungefähr so gefährlich wie du, wenn man die Situation und ihre Absichten bedenkt. Und sie ist mein Gast und sollte mit dem ihr zustehenden Respekt behandelt werden. Das erwarte ich von dir.«
    Khadgar schwieg einen Moment, bevor er einen neuen Ansatz versuchte. »Sie ist die Abgesandte?«
    »Ja.«
    »Von wem wurde sie entsandt?«
    »Von einem oder mehreren der Clans, die momentan den Schwarzen Morast bewohnen«, sagte Medivh. »Ich weiß noch nicht, welche. So weit sind wir noch nicht gekommen.«
    Khadgar blinzelte überrascht. »Ihr habt sie in unseren Turm gelassen, obwohl sie keine offizielle Funktion bekleidet?«
    Medivh legte die Zange zur Seite und seufzte müde. »Sie hat sich mir als Repräsentantin einiger Clans vorgestellt, die momentan Azeroth unsicher machen. Wenn wir diese Angelegenheit ohne Feuer und Schwert klären wollen, dann muss jemand anfangen zu reden. Warum also nicht hier? Und nebenbei bemerkt ist dies mein Turm, nicht unserer. Du bist mein Schüler, mein Lehrling und bist hier, weil es mir so gefällt. Und als mein Schüler und Lehrling erwarte ich von dir ein vorurteilsfreies Verhalten.«
    Es herrschte Stille, als Khadgar über diese Worte nachdachte. »Also – wen repräsentiert sie? Einige, alle oder keinen Orc?«
    »Momentan repräsentiert sie nur sich selbst«, sagte Medivh und seufzte irritiert. »Nicht alle Menschen glauben an die gleichen Dinge. Es gibt keinen Grund, warum das bei den Orcs anders sein sollte. Meine Frage an dich lautet: Wenn man deine natürliche Neugier bedenkt, warum versuchst du nicht bereits so viele

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