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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Prestors« Krönung bekannt geben wolle, dass der neue Monarch von Alterac die junge Tochter des Königs von Lordaeron am Tag ihrer Volljährigkeit heiraten würde.
    Nur noch ein paar Jahre – nicht mehr als ein Augenzwinkern in der Lebensspanne eines Drachen –, und er würde die Position erreicht haben, die es ihm ermöglichte, die Vernichtung der Menschen einzuleiten. Nach ihnen würden die Elfen und Zwerge, älter und ohne die Vitalität der Menschen, fallen wie die Blätter eines sterbenden Baums.
    Zukünftig würde er an diese Tage mit Freude zurückdenken. Doch jetzt musste sich Deathwing um eine dringendere und noch interessantere Situation kümmern. Die Orcs bereiteten sich darauf vor ihre Bergfestung zu verlassen. Im Morgengrauen würden sie die Wagen nach draußen lenken und sich auf den Weg zur letzten Festung der Horde in Dun Algaz machen.
    Mit ihnen würden auch die Drachen reisen.
    Die Orcs erwarteten eine Invasion der Allianz aus dem Westen. Zumindest erwarteten sie Greifenreiter und Zauberer … und einen schwarzen Riesen. Deathwing hatte nicht vor, Nekros Skullcrusher in diesem Punkt zu enttäuschen. Von Kryll wusste er, dass der einbeinige Orc etwas vorhatte. Der Drache freute sich darauf herauszufinden, was die niedere Kreatur beabsichtigte. Er vermutete bereits etwas, aber es würde interessant sein, herauszufinden, ob der Orc vielleicht doch einmal zu einem originellen Gedanken fähig gewesen war.
    Der dunkle Umriss von Khaz Modans Küste erschien am Horizont. Deathwing konnte hervorragend in der Dunkelheit sehen und änderte leicht den Kurs, um weiter nach Norden zu fliegen. Es blieben ihm nur noch wenige Stunden bis zum Sonnenaufgang. Das bedeutete, dass er genügend Zeit hatte, um sein Ziel zu erreichen. Dort würde der Drache warten und beobachten und den richtigen Moment wählen.
    Und die Zukunft verändern.
     
     
    Ein anderer Drache flog ebenfalls, einer, der viele Jahre lang nicht mehr geflogen war. Das Gefühl des freien Flugs begeisterte ihn, erinnerte ihn jedoch auch daran, wie sehr er aus der Übung gekommen war. Es hätte sich völlig natürlich anfühlen sollen, ein Teil seines ureigensten Wesens, aber es war ihm fremd geworden.
    Der Drache Korialstrasz war viel zu lange Krasus, der Zauberer gewesen.
    Wäre es bereits Tageslicht gewesen, hätten die, die seinen Flug beobachteten, einen großen, wenn auch nicht gigantischen Drachen gesehen, größer als die meisten, aber keiner der fünf
Aspekte
. Er war blutrot und schlank, und in seiner Jugend hatte Korialstrasz vor den Angehörigen seiner Art als gutaussehend gegolten. Zumindest hatte er die Aufmerksamkeit seiner Königin errungen. Der rote Riese war schnell, tödlich und in der Schlacht entscheidungsfreudig. Er hatte zu den entschlossensten Verteidigern der Königin gehört und war ihr wichtigster Diener geworden, wenn es um den Umgang mit neuen, aufstrebenden Völkern ging.
    Selbst vor der Gefangennahme seiner geliebten Alexstrasza hatte er viele Jahre in der Gestalt des Zauberers Krasus verbracht und sich nur in seine wahre Gestalt zurück verwandelt, wenn er sie heimlich besuchte. Als einer ihrer jüngeren Begleiter hatte er nicht die Autorität eines Tyranastrasz, aber Korialstrasz wusste, dass er einen besonderen Platz im Herzen seiner Königin einnahm. Deshalb hatte er sich freiwillig gemeldet, um ihr wichtigster Agent unter dem vielversprechendsten und vielseitigsten der neuen Völker zu werden – der Menschheit. Dort sollte er dabei helfen, dieses Volk auf den Weg zur Reife zu führen.
    Alexstrasza hielt ihn sicherlich für tot. Nach ihrer Gefangennahme und der Unterwerfung der restlichen Drachenflieger hatte er nur eine Möglichkeit gesehen, um den Kampf fortzusetzen. Und so hatte er sich wieder als Krasus getarnt und der Allianz in ihrem Krieg gegen die Orcs geholfen. Es deprimierte ihn, beim Töten seines eigenen Blutes mitzuhelfen, aber die jungen Drachen, die in der Horde aufgewachsen waren, wussten nur wenig über den vergangenen Ruhm ihrer Rasse. Sie lebten selten lange genug, um ihre Blutgier hinter sich zu lassen und die Weisheit zu erlernen, die in Wirklichkeit das Erbe der Drachen war. Als er der Elfe und dem Zwerg geholfen hatte, den Berg und sein Inneres zu erreichen, hatte er das Glück gehabt, zu einem der jungen Drachen in dessen Geist sprechen zu können. Er hatte ihn beruhigt und ihm erklärt, was getan werden musste. Dass der andere Drache zugehört hatte, war ein gutes Zeichen. Zumindest für

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