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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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nach ihren Fußgelenken zu fassen und sie mit solcher Gewalt nach unten zu ziehen, dass die Waldläuferin den vorübergehenden Halt aufgeben musste.
    Über ihren Köpfen hörten sie ein furchtsames Kreischen. Im Gegensatz zu Vereesa und dem Zwerg war es dem Greifen gelungen, noch rechtzeitig aufzusteigen, bevor auch er vom Sog erfasst wurde. Das Tier flatterte über Falstads Kopf und versuchte, wie es schien, seinen Herren zu packen. Als es jedoch tiefer sank, schossen ihm jedoch plötzlich Säulen aus Dreck entgegen und versuchten, wie Vereesa mit Grauen erkannte, nach dem Reittier zu
greifen
. Nur mit knapper Not vermochte das geflügelte Tier entkommen, wurde aber gezwungen, hoch in die Lüfte zu steigen, wo es den beiden um ihr Leben kämpfenden Kriegern keine Hilfe mehr leisten konnte.
    Daraufhin hatte Vereesa nicht mehr die geringste Idee, wie sie dem drohenden Verhängnis noch entkommen sollten. Die Erde reichte ihr bereits bis zur Hüfte, und der Gedanke, lebendig begraben zu werden, machte selbst die Elfe nervös – im Gegensatz zu Falstad schien ihre eigene Lage jedoch erst halb so dramatisch zu sein. Der kleinere Wuchs des Zwergen bedeutete für ihn, dass er bereits Schwierigkeiten hatte, seinen Kopf über dem Erdreich zu halten. So sehr es der Greifenreiter auch versuchte, nicht einmal seine unglaubliche Stärke konnte ihm in dieser Situation helfen. Er grub verzweifelt in der nachgiebigen Erde und warf Hände voller Dreck zur Seite, aber all dies half nicht im geringsten.
    Verzweifelt streckte die Waldläuferin ihre Hand aus. »Falstad! Meine Hand! Versucht sie zu ergreifen!«
    Er versuchte es. Sie versuchten es beide. Doch die Entfernung zwischen ihnen war zu groß geworden. Mit wachsendem Grauen sah Vereesa zu, wie ihr kämpfender Gefährte unaufhaltsam in die Erde gezogen wurde.
    »Mein …«, war alles, was er noch sagen konnte, dann war er verschwunden.
    Mittlerweile bis zur Brust versunken, erstarrte sie für einen Augenblick und blickte auf den kleinen Erdhügel, der alles darstellte, was von dem Zwerg übrig geblieben war. Die Stelle zitterte nicht einmal. Kein letztes Hervorbrechen einer Hand, kein wildes Strampeln in der Tiefe.
    »Falstad …«, murmelte sie.
    Ein erneuter Zug an ihren Fußgelenken zerrte sie tiefer. Genau wie der Zwerg griff Vereesa nach der sie umgebenden Erde, grub tiefe Furchen mit ihren Fingern, ohne einen erkennbaren Erfolg zu erzielen. Ihre Schultern versanken. Sie reckte den Kopf so weit sie konnte. Von dem Greif war nichts zu sehen, doch eine andere Gestalt, allzu bekannt, lugte aus einer schmalen Spalte, die der Elfe entgangen war. Selbst im schwindenden Licht konnte sie Krylls zähnefletschendes Grinsen sehen.
    »Vergebt mir, meine Herrin, aber der Dunkle besteht darauf, dass sich niemand einmischt, und daher übertrug er mir die Aufgabe, für Euren Tod zu sorgen! Ein niederes Stück Arbeit und eines, das einem klugen Kopf wie mir unwürdig ist, aber mein Meister hat bedauerlicherweise ziemlich große
Zähne
und äußerst scharfe Klauen. Ich konnte es ihm unmöglich abschlagen, nicht wahr?« Sein Grinsen wuchs in die Breite. »Ich hoffe, Ihr versteht das …«
    »Sei verdammt …!«
    Der Boden verschlang sie. Erde füllte den Mund der Elfe und kroch selbst, wie es schien, in ihre nach Luft ringenden Lungen. Sie verlor das Bewusstsein.
     
     

Dreizehn
     
    Das Luftschiff der Goblins schwebte durch die Wolken. Nun, da es sich seinem Bestimmungsort näherte, wurde es überraschend leise. Am Bug des Schiffs hielt Rhonin ein waches Auge auf die beiden Gestalten, die ihn seinem Ziel entgegenführten. Die Goblins huschten hin und her, justierten die Messgeräte und murrten leise vor sich hin. Wie ein solch verrücktes Volk solch ein Wunder konstruieren konnte, war ihm schleierhaft. Jeden Augenblick, so schien es, lief das Luftschiff Gefahr, sich selbst zu zerstören, doch jedes Mal gelang es den Goblins gerade noch, dies abzuwenden.
    Deathwing hatte nicht mehr mit Rhonin gesprochen, seit er ihn an Bord geführt hatte. Doch der Zauberer hatte sich nicht widersetzt, weil ihm klar war, dass er eigentlich keine Wahl hatte. Dennoch war er nur zögernd an Bord des Schiffes geklettert und hatte sich seither mehr als einmal gefragt, was geschehen würde, wenn es plötzlich einfach abstürzte.
    Die Goblins hießen Voyd und Nullyn, und sie hatten das Schiff selbst gebaut. Sie waren sehr gute Erfinder, sagten sie, und hatten ihre Dienste dem Wunderbaren Deathwing angeboten.

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