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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Waldläuferin spielte mit dem Gedanken. Es ging weit über ihren Eid hinaus, aber sie musste einfach weitermachen. »Ja. Ja, ich denke, das will ich.«
    »Jetzt passt mal gut auf, meine …«
    »Ihr müsst nicht mitkommen, wenn Ihr nicht wollt, Falstad. Ich danke Euch für Eure Hilfe bis hierher, aber ich kann jetzt auch alleine weitermachen.«
    Der Zwerg schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich soll Euch alleine mit diesem fragwürdigen kleinen Burschen inmitten der Orc-Lande zurücklassen? Niemals, meine Elfendame! Falstad wird keine schöne Maid, wie gut sie das Kriegshandwerk auch verstehen mag, allein lassen. Wir gehen zusammen!«
    In Wahrheit war sie ihm für seine Treue mehr als dankbar. »Dennoch mögt Ihr zu jedem Zeitpunkt immer noch umkehren, wenn es Euch danach verlangt – denkt bitte daran.«
    »Das werde ich nur, wenn Ihr dann auch mit mir kommt.«
    Sie blickte erneut Kryll an. »Nun? Kannst du mir den Weg beschreiben?«
    »Kann ihn Euch nicht beschreiben, Herrin.« Das Gesicht der spindeldürren Kreatur nahm einen zunehmend missmutigen Ausdruck an. »Am besten … am besten ich zeige ihn Euch stattdessen …«
    Das überraschte sie. »Ich habe dir die Freiheit geschenkt, Kryll!«
    »Wofür Euch dieser arme Kerl endlos dankbar ist, Herrin … aber nur ein einziger Weg nach Grim Batol bietet Sicherheit, und ohne mich …«, er wagte einen ansatzweise selbstzufriedenen Blick, »… werden weder Elf noch Zwerg ihn finden.«
    »Wir haben mein Reittier, du kleiner Nager! Wir fliegen einfach über …«
    »In einem Land voll Drachen?« Der Goblin kicherte mit einem Hauch von Irrsinn. »Am besten fliegt Ihr gleich in ihr Maul, und vorbei ist es … Nein, um Grim Batol zu betreten – wenn es das ist, was die Herrin wirklich wünscht – müsst Ihr mir folgen.«
    Falstad wollte davon nichts hören und erhob umgehend Einspruch, doch Vereesa sah keine andere Möglichkeit als die zu tun, was der Goblin vorgeschlagen hatte. Kryll hatte sie bis jetzt nicht hintergangen, und obwohl sie ihm natürlich nicht vollständig vertraute, war sie sich sicher, dass sie es bemerken würde, wenn er sie zu täuschen versuchte. Abgesehen davon wollte der Goblin offenkundig nichts mit Grim Batol zu tun haben, denn weshalb sonst hätte er sich dort herumgetrieben, wo sie ihn gefunden hatten? Alle anderen seiner Art, die den Orcs dienten, hielten sich innerhalb der Bergfeste auf und streunten nicht durch die gefährliche Wildnis von Khaz Modan.
    Und wenn er sie doch zu Rhonin führen konnte …
    Nachdem sie sich selbst von der Richtigkeit ihrer Wahl überzeugt hatte, wandte sich Vereesa dem Zwerg zu. »Ich werde mit ihm gehen, Falstad. Es ist die beste – wahrscheinlich auch die einzige – Möglichkeit, die mir zur Verfügung steht.«
    Falstads breite Schultern sanken ein, und er seufzte. »Was ich jetzt sage, widerspricht jeder Vernunft, aber, aye, ich werde Euch begleiten – und sei es auch nur, um ein Auge auf den da zu halten, sodass ich ihm seinen verräterischen Kopf abschlagen kann, sollte ich Recht behalten!«
    »Kryll, müssen wir die ganze Strecke zu Fuß zurücklegen?«
    Die missgestaltete kleine Person überlegte für einen Augenblick und erwiderte dann: »Nein. Können eine Weile mit dem Greifen reisen.« Er schenkte ihr ein Lächeln voller Zähne. »Muss nur aufpassen, wann Biest landen sollte!«
    Ungeachtet seiner offensichtlichen Bedenken begab sich Falstad zu dem Greifen. »Sag uns nur, wo wir hin müssen, du kleiner Nager. Je schneller wir dort sind, desto schneller kannst du dich trollen …«
    Das Gewicht des Goblins erhöhte die Last des kräftigen Tieres kaum, und bald darauf war der Greif unterwegs. Falstad saß natürlich vorne, um sein Reittier besser lenken zu können. Kryll hockte hinter ihm, und Vereesa bildete den Abschluss. Die Elfe hatte ihr Schwert zurück in die Scheide geschoben und einen Dolch gezückt, nur für den Fall, dass ihr nicht sonderlich vertrauenswürdiger Begleiter irgend etwas versuchen würde.
    Doch auch wenn die Richtungsangaben des Goblins nicht immer die eindeutigsten waren, fand Vereesa kein Anzeichen für ein falsches Spiel. Er lotste sie dicht über den Boden und zeigte ihnen Wege abseits von Gebieten, die keinerlei Deckung boten. Die Berge von Grim Batol kamen näher. Vereesas Anspannung wuchs, je näher sie dem Ziel kamen, allerdings hatten sie noch immer kein Anzeichen von Rhonin oder dem schwarzen Drachen entdeckt. Sicherlich hätten die Orcs so nahe bei ihrer Bergfeste

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