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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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selbst versagst besser nicht, kleine Kröte«, fauchte er. »Oder deine Brüder auf dem Luftschiff können sich glücklich für das schätzen, was ihnen widerfuhr – verglichen mit dem, was dich erwartet!«
    Dann ließ er jeden Gedanken an den Goblin fallen. Lord Prestor hatte eine wichtige Verabredung mit König Terenas; es ging um Prinzessin Calia.
     
     
    Deathwing war in die prächtigste Robe gekleidet, die sich ein Adliger in diesem Land nur leisten konnte und bewunderte sich in einem der hohen Spiegel seines Schlosses. Ja, hier stand ein zukünftiger König. Besäßen Menschen auch nur einen Bruchteil der Würde und Kraft, die ihm eigen war, hätte der Drache vielleicht sogar daran gedacht sie zu schonen. Wie auch immer, was hier seinen Blick erwiderte, versinnbildlichte für Deathwing eine Perfektion, die Menschen niemals erreichen würden. Er tat ihnen einen Gefallen, wenn er ihr elendes Dasein beendete.
    »Sssehr bald«, flüsterte er sich ein eigenes Versprechen zu, »sssehr bald.«
    Seine Kutsche brachte ihn bis an den Palast heran, wo die Wachen salutierten und ihm Einlass gewährten. Ein Diener wartete in der Eingangshalle auf Deathwing und entschuldigte sich dafür, dass der König nicht persönlich anwesend war, um ihn zu begrüßen. In seiner Rolle als junger Adliger, der nur den Frieden für alle anstrebte, gab der Drache vor, davon unbekümmert zu sein und ließ sich lächelnd zum Gemach geleiten, in dem ihn Terenas auf ihn zu warten bat. Er war nicht überrascht, dass der König es nicht geschafft hatte, pünktlich vorstellig zu werden, immerhin musste er seiner jungen Tochter erklären, welche Zukunft er für sie vorgesehen hatte.
    Nun, da aller Widerstand gegen seine Krönung aus dem Weg geräumt und die Thronbesteigung nur noch ein paar Tage entfernt war, glaubte Deathwing, dass dies ein krönender Abschluss für seine Pläne sein würde. Wie anders hätte er seine Macht noch weiter ausbauen können, als durch die Heirat mit der Tochter eines der mächtigsten Könige im Reich, wobei nicht jeder dieser Könige eine heiratsfähige Tochter sein eigen nannte …
    In der Tat gab es zurzeit nur Terenas und Daelin Proudmoore, die unverheiratete oder jugendliche Töchter besaßen. Jaina Proudmoore war jedoch viel zu jung und, soweit der Drache bis jetzt herausgefunden hatte, wahrscheinlich auch zu schwierig unter Kontrolle zu halten, sonst hätte er vielleicht auf sie gewartet. Nein, Terenas' Tochter würde ihm für sein Vorhaben genügen.
    Calia würde erst in zwei Jahren heiraten können, aber das bedeutete dem alterslosen Drachen nichts. Bis dahin befanden sich die anderen seiner Art entweder unter seiner Knute, oder sie waren tot, und Deathwing würde eine politische Position eingenommen haben, mittels der er anfangen konnte, die Grundfesten des Bündnisses zu untergraben. Was die brutalen Orcs von außen nicht erreicht hatten, würde ihm von innen gelingen.
    Der Diener öffnete eine Tür. »Wenn Ihr hier warten wollt, Herr, ich bin sicher, seine Majestät wird bald bei Euch sein.«
    »Danke.« In seine Gedanken vertieft, bemerkte Deathwing nicht, dass ihn andere erwarteten, als sich die Tür hinter ihm schloss.
    Die beiden Gestalten waren in Umhänge und Kapuzen gehüllt und neigten ihre schattenhaften Köpfe kurz in seine Richtung.
    »Wir grüßen Euch, Lord Prestor«, grollte der Bärtige.
    Deathwing verkniff sich ein Stirnrunzeln. Er hatte erwartet, sich mit den Kirin Tor auseinandersetzen zu müssen, aber nicht im Palast von König Terenas. Die Feindschaft, die er gegen sie unter den verschiedenen Regenten des Bündnisses geschürt hatte, hätte sie eigentlich davon abhalten müssen, ihm einen Besuch abzustatten.
    »Ich grüße euch, Lord und Lady.«
    Die Magierin, alt für eine Frau ihrer Rasse, entgegnete: »Wir hatten gehofft, Euch früher zu treffen. Euer Ansehen erstreckt sich bereits in alle Königreiche des Bündnisses … besonders bis nach Dalaran.«
    Die Magie, die diese Zauberer beherrschten, verhüllte die meiste Zeit ihre Gesichter, und obwohl der Drache mit einer einzigen Tat ihre Schleier hätte zerreißen können, entschied er sich dagegen.
    Er kannte dieses Paar schon, wenn auch nicht mit Namen. Der falsche Adlige hegte den Verdacht, dass dieser Magier für wenigstens einen der beiden Versuche der jüngsten Zeit, die Schutzzauber um sein Schloss zu durchbrechen, verantwortlich war. Wenn man die Stärke dieser Zauber berücksichtigte, war Deathwing ein wenig überrascht, dass

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