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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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    Malfurion öffnete seinen Geist so gut es ging für Tyrande und den mysteriösen Krasus. Er fühlte sofort den Unterschied zwischen beiden. Tyrandes Gedanken waren besorgt, aber entschlossen, während die von Krasus weise, aber auch frustriert anmuteten. Diese Frustration hatte jedoch offenbar nichts mit Malfurions Lage zu tun.
    Und jetzt versuche es noch einmal.
    Der gefangene Nachtelf stellte sich vor, sein Geistkörper sei real. Er drückte gegen die Schwachstelle, als wäre sie lediglich ein schwaches Hindernis. Wenn er nur kräftig genug drückte …
    Plötzlich spürte er, wie ihn die beiden unterstützten. Es war fast so, als stünden sie neben ihm.
    Der Riss wurde breiter, länger …
    Als der Riss sich erweiterte, entstand eine winzige Lücke.
    Das ist deine Tür!
, drängte Krasus.
Geh hindurch!
    Und Malfurions Geistkörper strömte durch die Öffnung hinaus.
    Der Nachtelf wuchs, kaum dass er die Falle des Beraters hinter sich gelassen hatte, wuchs, bis er seine normale Größe erreicht hatte. Die Veränderung bezog sich nur auf seine eigene Perspektive, aber sie gefiel ihm wesentlich besser als die insektenartige Sichtweise, mit der er sich als Gefangener hatte begnügen müssen.
    Nun … bevor sie dich entdecken … kehre zu uns zurück!
    Doch dieses Mal widersprach Malfurion. Er war schon so weit gekommen, um sein Volk zu retten und seine Welt. Der Schildzauber musste gestoppt werden.
    Malfurion!
, rief Tyrande entsetzt.
Nein!
    Er ignorierte beide, glitt um eine Ecke … und hielt jäh inne. Lord Xavius stand auf der anderen Seite des Raumes und blickte auf ein dunkles Portal, durch das ununterbrochen Dämonen kamen. Der Berater schien mit etwas zu sprechen, das sich tief im Inneren befand, und Malfurion erschauderte, als er an das Böse erinnert wurde, das er in diesem Tor gespürt hatte.
    Die augenblickliche Lage bot ihm jedoch einen Vorteil. Wenn Xavius nur noch ein paar Sekunden länger in diesen Abgrund schaute, konnte Malfurion sein Werk vollenden und sogar noch verschwinden.
    Er schwebte zu dem Diagramm, wusste bereits, wie es zu zerstören war. Ein paar leichte Veränderungen würden ausreichen, um den Zauber zu unterbrechen.
    Tyrande und Krasus sprachen nicht mehr zu ihm. Entweder hatten sie entschieden, ihn gewähren zu lassen, oder die Verbindung war unterbrochen. Es machte keinen Unterschied, es gab kein Zurück mehr für ihn.
    Nach einem letzten Blick zum Lord-Berater griff Malfurion mit seinen magischen Kräften in das Diagramm ein. Zuerst manipulierte er einen wichtigen Bestandteil des Zaubers und sorgte so dafür, dass seine Stabilität in jedem Fall verloren ging, ganz gleich, was noch geschehen würde.
    Dann beschwor Malfurion die Kraft der Welt, die Macht der Natur. Er benutzte sie, um dem Diagramm eine neue Form aufzuzwingen, eine, die seinem ursprünglichen Zweck widersprach und für seine letztendliche Auflösung sorgen würde.
    Der Schutzzauber begann zu flackern …
    Lord Xavius spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Etwas Schreckliches geschah mit seinem Schutzzauber.
    Im Portal spürte auch Sargeras, dass sich etwas verändert hatte.
    Suche!
, befahl er seinem Werkzeug.
    Der Berater fuhr herum. Seine dunklen, magischen Augen starrten auf das kostbare Diagramm – und auf den geisterhaften Eindringling, den er zuvor gefangen hatte.
    Der Ungläubige mischte sich in den Zauber ein!
    »Haltet ihn auf!«, brüllte Lord Xavius.
    Der Schrei riss Malfurion beinahe aus seiner Konzentration. Mühsam gelang es ihm, die Kontrolle zurück zu gewinnen. Dann sah er zu Xavius, der wütend auf ihn zeigte und die Hochgeborenen und Dämonen anbrüllte. Sie wirkten verwirrt, denn sie konnten Malfurions Geistkörper weder sehen, noch berühren.
    Lord Xavius jedoch vermochte beides.
    Als dem königlichen Berater klar wurde, dass die anderen ihm nicht helfen konnten, warf er sich selbst auf Malfurion. Seine magischen Augen sonderten dunkle Energie ab, und Malfurion spürte den bevorstehenden Angriff. Instinktiv hob er die Hand, bat Wind und Luft um Unterstützung.
    Rote Lichtblitze schossen auf den jungen Nachtelf zu. Sie hätten ihn vernichtet, hätten sie ihn getroffen. Doch nur eine Handspanne von ihm entfernt schlugen sie gegen eine unsichtbare Wand und wurden von einem starken Wind umgelenkt.
    Mit tödlicher Präzision trafen die Blitze die riesigen Krieger neben dem Portal.
    Die Dämonen wurden umher gewirbelt wie Blätter im Sturm.

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