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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Verteidigungsfront fiel, was blieb ihnen dann noch?
    Wenn doch nur Malfurion nicht versagt hätte …
     
     
    Mannoroth betrachtete das Schlachtfeld voller Zufriedenheit. Seine Armee fegte über das Land hinweg und stieß nur noch an einem Punkt auf Widerstand, dort wo die nutzlosen Bewohner dieser Welt sich zusammengerottet hatten, um der Legion im Kampf entgegenzutreten.
    Es gefiel ihm, dass sie die Schlacht schon so früh suchten. Wenn sie besiegt waren, konnte sein Herr Sargeras endlich die Welt betreten. Sargeras würde das, was sie in seinem Namen bewirkt hatten, mit Wohlwollen betrachten. Er würde Mannoroth belohnen, war ihm dieser Sieg doch ganz ohne Archimondes Hilfe gelungen.
    Ja, Mannoroth würde reich belohnt werden, würde mehr Macht und größeren Einfluss innerhalb der Legion erhalten.
    Auf die Nachtelfen jedoch, die den Dämonen bis jetzt bei der Eroberung der Welt unterstützt hatten, wartete der einzige Lohn, den Sargeras für solche Diener bereit hielt.
    Ihre völlige Ausrottung.
     
     

Dreiundzwanzig
     
    Malfurion hatte geglaubt, Lord Xavius austricksen zu können – stattdessen aber war der Nachtelf ein weiteres Mal ausgetrickst worden. Wieso hatte er geglaubt, der Berater würde ihn weiter die Treppen hinab jagen, wo es doch offenkundig war, dass Malfurion zurück in den Turm wollte, um seine Mission zu vollenden?
    Es würde sein letzter Fehler gewesen sein. Lord Xavius war ein äußerst fähiger Zauberer, der sich die Macht der Quelle zunutze machen konnte. Malfurion hatte einiges von seinem Shan'do gelernt, aber, wie es schien, nicht genug, um gegen einen solch tödlichen Feind bestehen zu können.
    Lord Xavius wusste das sehr genau.
    Doch plötzlich hörte Malfurion eine Stimme in seinem Kopf – nicht die aus dem Portal, sondern die des mysteriösen Krasus. Malfurion war die ganze Zeit davon ausgegangen, der andere habe ihn längst wieder verlassen.
    Malfurion … unsere Stärke ist deine Stärke … Wie bereits im Kristall musst du dich auf die Liebe und Freundschaft derer besinnen, die dich kennen … und Kraft aus der Entschlossenheit von solchen wie mir ziehen, die gemeinsam mit ihnen für dich streiten.
    Nicht alles, was er hörte, ergab für den Nachtelfen einen Sinn, aber die Grundaussage war klar: Er spürte jetzt nicht nur Tyrande und Krasus, sondern auch Brox. Alle drei öffneten ihren Geist und ihre Seelen für Malfurion, liehen ihm die Stärke, die er so nötig hatte.
    Du bist ein Druide, Malfurion, vielleicht der Erste deiner Art. Du ziehst deine Kraft aus der Welt, der Natur … und sind wir nicht ein Teil von beidem? Zieh also deine Kraft auch aus uns …
    Malfurion gehorchte – und das gerade noch rechtzeitig.
    Lord Xavius schleuderte seinen Zauber. Es sollten nur noch ein paar Fetzen von Malfurions Geistkörper übrigbleiben.
    Der jüngere Nachtelf hob seine Hand, um den brutalen Angriff abzuwehren, glaubte aber nicht wirklich, dass seine verstärkten Kräfte dafür ausreichten. Der letzte Angriff des Beraters hatte ihn zu sehr geschwächt.
    Doch der Zauber erreichte nie sein Ziel. Der Angriff wurde so mühelos abgewehrt, als hätte Malfurion nach einer Fliege geschlagen.
    Erhebe dich!
, drängte Krasus.
Erhebe dich und tue, was getan werden muss!
    Damit meinte er nicht, dass Malfurion sich auf einen Kampf mit dem Berater einlassen sollte. Das wäre nur gefährliche Zeitverschwendung gewesen. Nein, der Nachtelf sollte zu Ende bringen, was er bereits begonnen hatte.
    Malfurion griff den Schildzauber an.
    Das Diagramm verschob sich. Zwei Hochgeborene eilten herbei, um es wiederherzustellen, doch der Boden unter ihren Füßen verschwand plötzlich. Malfurion hatte die Steine stumm darum gebeten, ihre Stärke und ihren natürlichen Drang, Dinge zusammenzuhalten, für einen Moment zu vergessen. Schreiend fielen die beiden Nachtelfen ins Bodenlose.
    Lord Xavius griff Malfurion wütend an, hüllte ihn in einen Nebel, der sich um seinen Geistkörper legte und versuchte, ihn zu zersetzen. Malfurion bemühte sich, dagegen anzukämpfen und zog seine Kraft erneut aus der gebündelten Stärke von Tyrande, Krasus und Brox. Rasch rief er einen Wind herbei, der den Nebel auseinander trieb.
    Während sich Malfurion noch mit dem Nebel beschäftigte, nutzte Xavius die Gelegenheit, um ein wenig Ordnung in den Schildzauber zurückzubringen. Dann wandte er sich wieder seinem Gegner zu. Er hatte nur noch ein Ziel im Blick.
    Malfurion war enttäuscht. Das konnte nicht ewig so weitergehen.

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