WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
von Dämonen und deren Verbündeten gewesen. Er sehnte sich nicht danach, diese Erfahrung hier erneut zu machen.
Und was war mit dem, der die wahre Verantwortung für den Erfolg dieser Nacht trug? Nicht Rhonin. Nicht Illidan. Nicht die Mondgarde oder Lord Ravencrest mit seinen Truppen. Nein, sie alle waren nicht der wahre Garant des Sieges.
Was …
fragte sich der erschöpfte Zauberer, als er auf das dunkle Zin-Azshari und die demoralisierte Horde blickte.
Was ist bloß mit Malfurion geschehen?
Vierundzwanzig
Er lag still wie der Tod. Diese Vorstellung wurde noch dadurch verschlimmert, dass niemand mehr die Verbindung spürte, die mit ihm bestanden hatte. Malfurions Kopf lag in Tyrandes Schoß, während das weiche Gras dem Rest seines Körpers als Lager diente.
»Haben wir ihn verloren?«, fragte Jarod Shadowsong verwirrt. Der Hauptmann hatte die Gruppe an diesen Ort tief im Wald begleitet, um seinen Gefangenen Krasus weiter zu bewachen. Er hatte sich an dem Zauber nicht beteiligt, aber sie als Wächter unterstützt, als die Lage sich verändert hatte. Er hatte sich vom Bewacher zum besorgten Freund gewandelt, auch wenn er nur wenig von dem verstand, was passierte.
»Nein!«, gab Tyrande verärgert zurück. In einem freundlicheren Tonfall fügte sie hinzu: »Das darf nicht sein …«
»Er riecht nicht Tod …«, donnerte Korialstrasz' Stimme.
Jarod Shadowsong reagierte jedes Mal nervös, wenn Korialstrasz etwas sagte. Er musste sich noch an die Anwesenheit des roten Drachen gewöhnen.
Zu einem anderen Zeitpunkt hätte Tyrande das vielleicht lustig gefunden, doch jetzt beachtete sie es kaum. Sie selbst hatte den Leviathan schnell akzeptiert, vor allem, da sie eine verborgene Verbindung zwischen ihm und Krasus spürte. Sie wirkten fast wie Brüder oder Zwillinge.
Der Gedanke an Zwillinge lenkte ihren Blick zurück zu Malfurions.
Krasus ging auf und ab. Er sah jetzt wesentlich gesünder aus, und die junge Priesterin hatte bemerkt, wie sehr sich sein Zustand besserte, sobald er in Sichtweite des Drachen war. Zugleich schien sich die bleiche Gestalt um Malfurion zu sorgen – und das obwohl Krasus den Nachtelf vor der Begegnung im Tempel noch nie gesehen hatte.
Brox kniete gegenüber von Tyrande und hatte seine Axt neben den erkrankten Freund gelegt. Das Kinn des Orcs berührte seine Brust, und sie konnte hören, wie er etwas murmelte, das wie Gebete klang.
»Das Gebiet war mit mächtigen magischen Energien aufgeladen«, sagte Krasus leise, wie zu sich selbst. »Teile seines Traum-Ichs könnten in alle Teile der Welt geschleudert worden sein. Vielleicht findet er sich wieder … aber wie unwahrscheinlich ist das …?«
Hauptmann Shadowsong sah die anderen an. »Vergebt mir diese unangemessene Frage, aber ist ihm wenigstens gelungen, was er sich erhofft hatte?«
Die Gestalt in der Robe sah ihn ernst an. »Das zumindest ist ihm gelungen. Ich hoffe, es hat gereicht.«
»Redet nicht so!«, empörte sich Tyrande. Sie wischte sich eine Träne aus dem Auge und sah hinauf in den sonnigen Himmel. Trotz der Helligkeit hielt Tyrandes Blick stand. »Elune, Mutter Mond, vergib dieser Dienerin die Störung deiner Ruhe. Ich wage nicht, darum zu bitten, dass er uns zurückgegeben wird … aber gib uns bitte eine Erklärung für sein Schicksal!«
Doch kein Licht fiel auf Malfurion. Der Mond tauchte nicht urplötzlich auf und sprach zu ihnen.
»Vielleicht sollten wir ihn in den Tempel zurückbringen«, schlug der Hauptmann der Wache vor. »Vielleicht kann sie ihn dort besser hören …«
Tyrande antwortete ihm nicht.
Krasus verhielt im Schritt. Er blickte nach Süden, wo der Wald dichter wurde, kniff die Augen zusammen und spitzte die Lippen. »Ich weiß, dass du da bist.«
»Und ich weiß jetzt, was du bist«, antwortete ihm eine hallende Stimme.
Einige Bäume verschmolzen miteinander und bildeten eine Gestalt mit dem Körper eines Hirschs und einem Gesicht, das eher zu Tyrande oder Jarod Shadowsong gepasst hätte.
Mit geballten Fäusten ging Cenarius langsam auf die Gruppe zu. Er und Krasus sahen einander an, nickten einander respektvoll zu.
Der Waldgott ging zu Tyrande, die immer noch Malfurion stützte. Brox trat höflich zur Seite, während der Hauptmann der Wache den Halbgott mit offenem Mund anstarrte.
»Tochter meiner lieben Elune, deine Tränen berühren Himmel und Erde.«
»Ich weine um ihn, Milord … um einen, den auch Ihr mögt.«
Cenarius nickte. Seine Vorderläufe knickten ein, und er
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