Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
ich vor dem Herrn des Waldes geheim halten musste … doch ich würde es vorziehen, wenn ich nicht mit einem Baumstamm sprechen müsste …
    Du bringst uns beide in Gefahr
, antwortete schließlich ein etwas arrogant klingender Geist.
Der Halbgott könnte uns seinerseits beobachten.
    Der Drachenmagier verbarg seine Freude über die Antwort hinter einer Maske stoischer Gelassenheit.
Du weißt so gut wie ich, dass er nicht hier ist … und vor den Augen jedes anderen Betrachters kannst du uns tarnen.
    Eine kleine Weile lang geschah nichts. Krasus fragte sich, ob er zu weit gegangen war. Dann riss sich plötzlich ein Teil des Stammes von dem Baum los und nahm eine humanoide Gestalt aus durchfurchter Rinde an. Als das große Wesen näher trat, verschwand die Borke und verwandelte sich in lange, fließende Gewänder und ein schmales Gesicht, das durch einen Zauber in undurchdringliche Schatten gehüllt war. Diese Art von Magie war Krasus wohlbekannt, und auf eine seltsame Weise tat es ihm gut, in dieser fernen Zeit auf etwas so Vertrautes zu treffen.
    In Kleidung gehüllt, die die Farbe der Bäume hatte, hielt die praktisch gesichtslose Gestalt an der äußersten Grenze der magischen Lichtung inne. Unsichtbare Augen studierten Krasus von Kopf bis Fuß, und obwohl der gefangene Magier in keinem Mienenspiel lesen konnte, war er sicher, dass der andere frustriert war.
    »Wer bist du?«, fragte der Beobachter leise.
    »Man könnte sagen, ein verwandter Geist.«
    Darauf reagierte der andere mit einem gewissen Unglauben. »Du hast nicht die geringste Ahnung, wovon du sprichst …«
    »Ich weiß genau, wovon ich spreche«, erwiderte Krasus mit fester Stimme. »Ebenso weiß ich, dass sie, die man Alexstrasza nennt, die Königin des Lebens ist. Er, der den Namen Nozdormu trägt, ist die Zeit selbst. Ysera ist die von den Träumen, und Malygos die inkarnierte Magie …«
    Die Gestalt brauchte einen Augenblick, um die Namen zu verdauen. Dann schien es, als warte sie auf etwas, und als Krasus schwieg, flüsterte sie: »Du hast jemanden vergessen.«
    Krasus unterdrückte ein Keuchen und nickte. »Und Neltharion ist die Erde und der Fels, der Wächter des Landes.«
    »Nur wenige außerhalb meines Volkes kennen diese Namen, aber ein
paar
kennen sie. Unter welchem Namen könnte ich dich kennen, wenn ich dich für einen von meiner Art hielte?«
    »Man kennt mich als … Korialstrasz.«
    Der andere lehnte sich zurück. »Dies ist ein Name, den ich kenne, gehört er doch einem Gemahl der Königin des Lebens – doch hier stimmt etwas nicht. Ich habe seit deiner Gefangennahme alles beobachtet, und du verhältst dich nicht wie einer von meiner Art. Cenarius ist mächtig, sehr mächtig, aber er sollte dich nicht so einfach gefangen halten können, nicht den, den man Korialstrasz nennt …«
    »Ich wurde schwer verletzt.« Krasus unterstrich seine Erklärung mit einer geringschätzigen Handbewegung. »Aber wir haben wenig Zeit! Ich muss Alexstrasza erreichen und ihr sagen, was ich weiß! Kannst du mich zu ihr bringen?«
    »Einfach so? Du besitzt tatsächlich die Arroganz eines Drachens! Warum sollte ich es riskieren, die Wut des Waldgottes auf alle Drachen zu ziehen? Nur weil du mir einreden willst, du seiest selbst ein Drache? Cenarius würde erkennen, dass er beobachtet wird, und dementsprechend handeln.«
    »Warum? Nun, weil die mögliche Bedrohung dieser Welt – unserer Welt – wichtiger ist als die beleidigte Würde eines Halbgottes.« Der Drachenmagier atmete tief ein und fuhr fort: »Und wenn du es mir erlaubst, werde ich dir enthüllen, was ich meine …«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir vertrauen soll«, sagte der Beobachter und legte seinen Kopf auf die Seite. »Doch bei deinem Zustand glaube ich nicht, dass ich viel von dir zu befürchten habe. Wenn du kannst … dann zeige mir, was deine Worte so mit Sorge erfüllt.«
    Krasus sparte sich einen Kommentar, aber er mochte den anderen Drachen immer weniger. »Wenn du bereit bist …«
    »Tu es.«
    Ihre Geister berührten einander … und Krasus enthüllte die Wahrheit.
    Unter der machtvollen Brandung der Bilder wich der andere Drache zurück. Der Schattenzauber um seinen Kopf löste sich für einen Augenblick auf und ließ eine seltsame Mischung aus reptilischen und elfischen Zügen erkennen, die in einem Ausdruck absoluten Unglaubens gefroren waren.
    Doch die Schatten kehrten so schnell zurück, wie sie verschwunden waren, und obwohl ihm das, was er gerade geschaut hatte,

Weitere Kostenlose Bücher