WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
der jenseits des Schlachtfelds lag, erspürten Malfurions geschärfte Sinne die Aura eines Schutzzaubers. Er öffnete die Augen nicht, sondern streckte seine Sinne aus und entdeckte, dass die Quelle des Zaubers nicht etwa vor ihm lag, sondern weit über ihm. In den Wolken.
Der Druide benutzte die Fähigkeiten, zu denen Cenarius ihm verholfen hatte, um in die Wolken emporzusteigen und nach dem zu suchen, was dort verborgen bleiben wollte.
Und im Geiste sah Malfurion Hunderte fliegende Dämonen.
Es waren hauptsächlich Teufelswachen. Malfurion nahm an, dass man sie aus unterschiedlichen Teilen der Horde zusammengezogen hatte. Mit ihren verzerrten Gesichtern und furchtbaren Waffen boten sie einen schrecklichen Anblick. Der Kampf gegen sie würde schwer werden.
Hinzu kamen Dutzende Eredar-Hexenmeister, die sich zwischen ihnen bewegten. Sie hatten keine Flügel, sondern benutzten ihre magischen Kräfte, um zu schweben. Malfurion bemerkte, dass einige die Tarnung aufrecht erhielten, während andere nach Schwachstellen in den Linien der Nachtelfen suchten.
Das alles war schon erschreckend genug, aber als Malfurion sah, was hinter den Teufelswachen und Hexenmeistern auftauchte, setzte sein Herz einen Schlag aus. Brennende Steine rasten mit tödlicher Präzision durch die Wolken, so als habe man sie von einem gewaltigen Katapult abgeschossen. Der Druide konzentrierte sich stärker, während er versuchte, den Sinnen der Hexenmeister zu entgehen. Dann erst sah er, worum es sich bei den Geschossen wirklich handelte.
Höllenkreaturen.
Malfurion riss die Augen auf. »Achtung, der Himmel!«, schrie er so laut er konnte. »Sie greifen aus dem Himmel heraus an!«
Lord Stareye sah ihn kurz an, kräuselte die Nase und wandte sich wieder den dezimierten Dämonentruppen zu. Malfurion trieb sein Reittier vor und fasste eine Schildwache am Arm.
»Du musst die anderen warnen! Die Dämonen greifen aus den Wolken an!«
Doch der Soldat sah ihn nur irritiert und verständnislos an. Die Illusion war immer noch intakt. Jeder, der zum Himmel blickte, musste glauben, der Druide habe den Verstand verloren.
Schließlich fand Malfurion doch jemanden, der ihn verstand. Sein Blick traf auf Krasus, und er sah, dass der blasse, rätselhafte Magier ebenso verzweifelt versuchte, sich mitzuteilen. Er zeigte jedoch nicht etwa auf Ravencrest, sondern auf Illidan. Malfurion nickte. Er verstand sofort, was der Magier wollte. Jemand musste diejenigen warnen, die etwas gegen die Bedrohung unternehmen konnten.
»Illidan!«, schrie Malfurion und richtete sich im Sattel auf. Sein Zwillingsbruder sah ihn nicht, konzentrierte sich zu sehr auf seine Zauber.
Malfurion sammelte seine Kräfte und bat den Wind um Hilfe. Der Wind gewährte sie ihm. Der Druide lenkte ihn mit seinen Fingern und strich sich zweimal über die Wange.
Sein Bruder berührte einen Moment später die eigene Wange, wo ihn der Wind gestreichelt hatte. Illidan blickte über seine Schulter und entdeckte seinen Bruder.
Malfurion deutete zum Himmel und gestikulierte warnend. Illidan hätte sich beinahe abgewandt, doch Malfurion starrte ihn wütend an. Dann endlich blickte sein Bruder zum Himmel.
Im gleichen Augenblick fielen die ersten Dämonen aus der Illusion heraus.
Die Eredar wurden sichtbar und schlugen ohne Zögern zu. Ihre Zauber legten sich über die Nachtelfen. Schwere Tropfen fielen auf die Schultern der Soldaten, die im ersten Moment die Gefahr nicht bemerkten, aber zu schreien begannen, als sich die Säure durch ihre Rüstungen ins Fleisch fraß. Aus den vereinzelten Tropfen wurde dichter Regen. Die Nachtelfen wanden sich schreiend am Boden.
Malfurion sprach erneut mit dem Wind und bat ihn, den Regen von seinem Volk wegzulenken. Gleichzeitig begannen Illidan und die Mondgarde ihre ersten Zauber zu werfen.
Ein Hexenmeister explodierte schreiend, eine Teufelswache folgte ihm. Doch als die Magier der Nachtelfen versuchten, weitere Zauber einzusetzen, stießen sie auf einen unsichtbaren Schild.
Der starke Wind, den der Druide gerufen hatte, wehte den Regen davon, aber der Schaden ließ sich nicht mehr rückgängig machen. Die Linien der Verteidiger waren voller Lücken.
Dann stürzten die Teufelskreaturen aus dem Himmel.
Die erste Welle erreichte nicht den Boden. Zwei der Angreifer explodierten, während andere von komprimierter Luft emporgeschleudert wurden und zwischen den Wolken verschwanden. Blaue Blitze durchbohrten drei Dämonen.
Aber selbst die geballte Macht des
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