WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
gutem Grund. Der Magier beherrschte seine Kunst weit besser als es der Nachtelf bisher gelernt hatte. Deshalb waren seine Zauber schnell und gnadenlos. Er wirkte bei weitem nicht mehr so krank wie bei ihrer ersten Begegnung. Man sah ihm zwar die Anstrengung an, aber er brach nicht darunter zusammen.
Ein Knall wie von einem Peitschenhieb hallte durch den Wald. Krasus griff nach seiner Kehle. Ein dünner, brennender Tentakel hatte sich darum gewickelt und zog sich wie eine Schlinge zusammen. Der Magier wurde von den Beinen gerissen und auf die Speere zugezogen, die er selbst erschaffen hatte.
Der Nachtelf wagte einen Blick über seine Schulter und sah ein Wesen, das beinahe so furchtbar wie Archimonde war – einen riesigen Skelettkrieger, in dessen gehörntem Schädel Flammenaugen steckten. Mit seiner brennenden Peitsche zog er Krasus ins Verderben. Er war größer als die anderen Dämonen. Sie wichen respektvoll vor ihm zurück, deshalb nahm Malfurion an, dass er ihr Anführer war.
Der Druide riss einige Grashalme aus und warf sie auf die Peitsche. Die Halme begannen sich rasch zu drehen. Wie Messerklingen schnitten sie tief in den Strang, bis er zerriss.
Krasus krächzte, als der Druck auf seinen Hals schwand, und fiel auf die Knie. Der Dämon stolperte einige Schritte zurück, wahrte jedoch sein Gleichgewicht. Er holte mit der immer noch sehr langen Peitsche aus. Sein Ziel war der Druide.
Malfurion sah keine großen Überlebenschancen. Sein Begleiter war verletzt, und sie waren von Dämonen umzingelt. Er und Krasus hatten den Fehler begangen, nicht sorgfältig genug auf die Meuchelmörder zu achten, die sie verfolgten. Der Anführer der Bestien war selbst erschienen, um diesen Fehler auszunutzen. Jarod konnte ihnen nicht helfen. Nur Rhonin und Brox wussten, wo sie waren, und beide ahnten nichts von der Gefahr, in der sie sich befanden. Wieso waren sie nur so leichtsinnig gewesen?
Zu seiner Überraschung schlug der Dämon aber nicht sofort zu. Stattdessen zischte er: »Ergib dich, Kreatur, und ich werde dich verschonen. Dasss verspreche ich im Namen meinesss Herrn Sssargerasss. Nur sssso kannsssst du überleben…«
Krasus räusperte sich. »Das Schicksal, das uns als Gefangene der Brennenden Legion erwartet, ist weitaus schlimmer als der Tod. Wir müssen kämpfen, auch wenn wir verlieren, Malfurion.«
Der Nachtelf dachte an seine Begegnung mit Archimonde und stimmte Krasus innerlich zu. Er konnte sich vorstellen, was die Dämonen mit Gefangenen anstellten, vor allem mit solchen, die ihre Pläne durchkreuzt hatten.
»Wir werden uns niemals ergeben!«
Die Feueraugen des Dämons flackerten wütend, dann ließ er die Peitsche vier Mal knallen. Blitze zuckten, als der Riemen den Boden berührte. Unförmige Gestalten erschienen plötzlich vor dem Dämon. Mit jedem Peitschenknall kam eine neue Teufelsbestie hinzu.
»Dann werden meine Tiere ihren Appetit an euch sssstillen, Zauberer!«
Krasus richtete sich auf und sah den Dämonenführer an. Seine Augen verengten sich.
Der Skelettkrieger erahnte den bevorstehenden Angriff. Er schwang die Peitsche herum und erschuf einen Nebel, der Funken sprühte.
Der Nachtelf schluckte einen Fluch herunter. Ihr Gegner hatte einen starken Zauber mit Leichtigkeit abgewehrt.
»Das hatte ich befürchtet«, murmelte Krasus. »Sein Name ist Hakkar. Er ist der Hundemeister.«
Malfurion hätte ihn gern gefragt, was er über den Dämon wusste, aber in diesem Moment griffen die anderen Ungeheuer wieder an. Die Speere halfen zwar bei der Verteidigung, aber die Dämonen versuchten sie jetzt mit Klauen und Zähnen zu zerstören. Hinter ihnen lachte ihr Anführer. Es klang wie das Zischen von tausend wütenden Schlangen.
Die ersten Teufelsbestien hatten die Barriere gerade überwunden, als von allen Seiten Krieger auf Nachtsäblern auftauchten. Ihre Panther töteten die ersten Dämonen, bevor sie überhaupt realisiert hatten, dass sie angegriffen wurden. Die Reiter sangen, während sie zustachen.
Malfurion erkannte erst jetzt, dass dies nicht Jarod Shadowsongs Soldaten waren. Die Rüstung der Reiter war silberner und für einen weiblichen Körper gedacht. Der Gesang, den er hörte, richtete sich an die Nachtkriegerin, die kämpferische Inkarnation von Mutter Mond.
Sie wurden von den Schwestern der Elune gerettet.
Zum ersten Mal sah Malfurion die ruhigen, sanften Priesterinnen in ihrer Kriegerinnenrolle. Die meisten trugen lange, gebogene Schwerter, während andere kurze Speere
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