WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
länger zurückhalten. Er erhob sich aus seinem Versteck, stieß seinen Schlachtruf aus und stürmte seinen Feinden entgegen.
Sein Schrei hallte durch die Stille. Es bereitete ihm Freude, als er sah, dass die Dämonen erschrocken zusammenzuckten. Ihre Verblüffung verlangsamte ihre Reflexe. Darauf hatte der Orc gezählt.
Die Axt, die Malfurion und der Halbgott für ihn erschaffen hatten, schnitt widerstandslos in die gepanzerte Brust des ersten Teufelswächters. Dessen Eingeweide quollen hervor. Noch während er zusammenbrach, trennte Brox bereits den Unterarm seines zweiten Feindes ab.
Die Schreckenslords unterbrachen ihre Zauber nicht. Sie verließen sich auf die anderen Dämonen. Allerdings hatten sie noch nie gegen Orcs gekämpft – zumindest nicht in dieser Zeit –, und ihr fehlendes Wissen war ein Vorteil für Brox. Er prallte gegen eine Verdammniswache und warf sie mit seinem beträchtlichen Gewicht um. Elegant wich er deren Schwertstoß aus.
Brox schlug nach seinem geflügelten Gegner und parierte den Hieb eines zweiten Feindes. Er halbierte den Dämon. Mit dem nächsten Schlag zertrümmerte er den Schädel des ersten Gegners.
Jetzt endlich schaute einer der beiden Zauberer auf. Er unterbrach sein Tun und zeigte mit einer Hand auf Brox.
Verzweifelt warf sich der Orc zur Seite. So sorgte er dafür, dass der Zauber die hinter ihm befindliche Verdammniswache traf. Die geflügelte Gestalt schrie und krümmte sich zusammen. Ihre Brust blähte sich auf und zerplatzte.
Ein Hieb traf den Orc von hinten. Brox schüttelte sich benommen. Der letzte noch lebende Teufelswächter stand über ihm. Der Nathrezim lief auf ihn zu. Schadenfreude leuchtete in seinem dämonischen Gesicht.
»Du wirst gut für uns kämpfen«, zischte er. »Viele deiner Freunde töten…«
Der Gedanke, dass er als Toter Tyrande und den anderen entgegenstolpern würde, entsetzte Brox. Er war bereit, den Tod zu akzeptieren – aber nicht diese Parodie des Sterbens.
»Nein!« Brox richtete sich auf, wohl wissend, dass er keine Chance gegen die Waffen des Teufelswächters oder die Zauber des Nathrezim hatte.
Im gleichen Moment heulte der zweite Totenbeschwörer plötzlich auf. Seine Laute brachen jedoch ebenso plötzlich wieder ab, als er in blauen Flammen aufging.
Die beiden Dämonen fuhren herum und verschafften so Brox seine Chance. Er stürzte sich auf den zweiten Totenbeschwörer und riss die Axt hoch. Die scharfe Klinge trennte dessen Haupt vom Körper.
Eine Klinge stach in seine Seite. Brox grunzte schmerzerfüllt und wandte sich dem Angreifer zu. Seine Axt zertrümmerte dessen Schwert. Der Teufelswächter wollte sich zurückziehen, doch der Orc tötete ihn mit einem Schlag.
Schwer atmend sah er sich um. Aus den Trümmern eines umgestürzten Baumes trabte Rhonin auf seinem Nachtsäbler vor.
»Ich dachte, du könntest ein wenig Ablenkung gut gebrauchen.« Der Zauberer betrachtete die Leichen. »Wenn ich mich unerwünscht eingemischt haben sollte, kannst du mir das ruhig sagen.«
Brox schnaufte. »Ein guter Krieger schätzt jeden Verbündeten, Mensch. Dieser Krieger dankt dir.«
»Ich sollte dir danken. Schließlich hast du die Totenbeschwörer gefunden. Der Anblick der lebenden Leichen hat mich zu sehr an die Schrecken der Untoten-Geißel erinnert.«
Brox suchte mit Blicken nach den Untoten, fand jedoch keinen.
»Keine Sorge, Brox«, beruhigte ihn Rhonin. »Als die Nathrezim fielen, verging auch ihr Zauber. Die Toten haben ihre Ruhe wieder gefunden.«
»Gut.«
»Du bist verwundet.«
Der Orc grunzte nur. »Ich war schon oft verwundet.«
Rhonin grinste. »Na ja, dann wirst du reiten. Jarod und die anderen warten bestimmt hinter dem Tor auf uns. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der ehrenwerte Captain sich weit von uns entfernen würde. Er hat schon Krasus und Malfurion verloren. Er wird Ravencrest nicht noch einmal mit leeren Händen gegenübertreten.«
Unter anderen Umständen hätte Brox das Angebot nicht angenommen. Bei seinem Volk galt es als beschämend, Anzeichen von Schwäche zu zeigen.
Doch er spürte, dass er mit seiner Stärke am Ende war. Ein guter Krieger brachte nicht diejenigen in Gefahr, die ihm geholfen hatten. Der Orc stieg auf den Nachtsäbler und überließ Rhonin die Zügel.
»Es beginnt…«, murmelte der Zauberer. »Sie experimentieren mit einer Armee aus Untoten. Wahrscheinlich arbeiten sie auch an anderen Orten damit.«
Im dichten Nebel war der Weg beschwerlich. Brox bemerkte einen toten
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