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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Krasus ihn näher in Augenschein nehmen wollte. Man hatte ihn aus unzähligen Ästen, Zweigen und anderen Materialien gebildet und mit Lehm abgedichtet. Die Decke war gewölbt. Der einzig sichtbare Eingang war ein Loch in der rechten Wand. Er blickte nach unten und bemerkte, dass seine Schlafstatt ebenfalls aus Ästen bestand. Darauf lag eine weiche Decke aus frischen, miteinander verflochtenen Blättern. Auf einem kleinen Tisch, der aus einem Baumstumpf bestand, lag eine außergewöhnlich große, mit Wasser gefüllte Nussschale. Krasus nahm an, dass das Wasser für ihn gedacht war und trank einen Schluck.
    Dann setzte er seine Untersuchung fort. Seine Augen verengten sich, als sich ein Hindernis, das er für eine Innenwand gehalten hatte, als Beginn eines Ganges entpuppte. Durch die Krümmung des Raumes war der Gang beinahe unsichtbar, wenn man nicht direkt davor stand.
    »Er ist sehr lang«, sagte Malfurion. »Ich habe einen zweiten, noch größeren Raum gefunden. Dahinter liegen noch zwei Kammern und einige Gänge. An dem Punkt habe ich umgedreht, um zu Euch zurückzukehren.«
    »Eine weise Entscheidung.« Krasus runzelte die Stirn. Sein feines Gehör nahm ein Geräusch von draußen wahr, das er nach einem Moment als Vogelzwitschern identifizierte. Er unterschied die Rufe mehrerer Arten, einige davon waren nahezu einzigartig.
    »Was ist da draußen?«
    »Das möchte ich nicht sagen, Meister Krasus. Ihr solltet es selbst sehen.«
    Seine Neugier war geweckt. Krasus erhob sich und ging zu der Öffnung. Als er sich ihr näherte, wurde das Zwitschern lauter. Es schien, als niste dort draußen jede Vogelart der Welt…
    Krasus zögerte und warf einen neuerlichen Blick durch den Raum. Endlich erkannte er, dass ihn seine Umgebung an ein riesiges Vogelnest erinnerte.
    Der Drachenmagier ahnte bereits, was er sehen würde, als er den Kopf durch die Öffnung streckte.
    Anscheinend nistete tatsächlich jede Vogelart dort im Freien. Wo Krasus auch hinblickte, sah er gewaltige Laub bedeckte Äste, in denen sich Vögel ein Zuhause gebaut hatten. Auf den ersten Blick entdeckte er Tauben, Rotkehlchen, Meisen, Nachtigallen und andere. Es gab Vögel aus kalten und aus tropischen Regionen. Sie waren bunt gemischt und zwitscherten gemeinsam. Es gab Vögel, die Beeren fraßen, solche, die Fische fingen und sogar welche, die andere Vögel töteten. Letztere schienen jedoch zufrieden zu sein mit den Kaninchen und Eidechsen, die sie jetzt an ihre Jungen verfütterten.
    Krasus sah nach oben und fand weitere Nester. Die Zweige dieses gewaltigen Baums waren voller Vögel aus allen Teilen der Welt.
    Zwischen ihnen sah Krasus Spuren des seltsamen Konstrukts. Der Raum, in dem er und Malfurion sich befanden, war nur einer von Hunderten.
    Das »Nest« dehnte sich wie ein riesiger Ameisenhügel über die Äste aus. Der Magier schätzte, dass man die gesamte Streitmacht der Nachtelfen dort hätte unterbringen können – inklusive der Flüchtlinge. Die Räume wirkten filigran, mussten aber wesentlich robuster sein als sie aussahen. Der Wind, der durch die Äste strich, drückte sie zwar zur Seite, aber sie schwangen nur geschmeidig wieder zurück. Der Drachenmagier berührte den Rand des Eingangs und bemerkte, dass das Material einen stärkeren Zusammenhalt besaß als die Steine einer mächtigen Burg.
    Dann blickte er endlich nach unten.
    Konnte ein Drache unter Höhenangst leiden? Einen Moment zuvor hätte Krasus noch über diese Vorstellung gelacht. Doch jetzt hielt er sich krampfhaft an den Rändern der Öffnung fest und versuchte zu verarbeiten, was er sah.
    »Meister Krasus!« Malfurion zog ihn vom Eingang zurück. »Ihr wärt beinahe gestürzt. Verzeiht mir, ich hätte Euch vorwarnen sollen.«
    Krasus atmete aus und gewann die Kontrolle über seine Sinne zurück. »Alles in Ordnung, mein Freund. Du kannst mich los lassen. Ich weiß jetzt, was mir bevorsteht.«
    Krasus kehrte zur Öffnung zurück. Er umklammerte die Ränder und spähte erneut nach unten.
    Der Baum und seine Äste erstreckten sich so weit er blicken konnte. Überall saßen oder nisteten Vögel. Krasus kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich, aber er konnte den Erdboden nicht erkennen. Große Wolken zogen vorbei, ein Beweis für die große Höhe, in der sie sich befanden.
    Der Nachtelf tauchte neben ihm auf. »Ihr könnt den Boden ebenfalls nicht sehen, oder?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Ich habe noch nie von einem Baum gehört, der so hoch wächst, dass sich der

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