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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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faszinierend?«
    »Nicht, wenn wir hinein geraten. Wieso fliehst du nicht?«
    Illidan wischte sich die Hand ab. Erst jetzt erkannte Malfurion die Machtaura, die sie umgab. Und er bemerkte die Feuchtigkeit.
    »Wieso hast du deine Hand in den Brunnen getaucht?«
    Im gleichen Moment warf ein heftiger Erdstoß beide Nachtelfen um. »Wenn du weißt, wie wir entkommen können, dann sollten wir das tun. Ich wollte Tyrande und mich magisch an einen anderen Ort versetzen, aber der Brunnen ist unkontrollierbar geworden.«
    »Hier entlang!« Malfurion ergriff den Arm seines Bruders und führte ihn zurück zu den anderen. Tyrande saß bereits wartend auf Ysera. Sie half zuerst Illidan, dann Malfurion aufzusteigen.
    Im gleichen Moment zog ein gewaltiger Schatten über sie hinweg. Malfurion rechnete mit einem schrecklichen Dämon. Als er aufsah, entdeckte zu seiner Erleichterung jedoch Krasus und Alexstrasza.
    »Die Dämonenseele!«, rief Krasus. »Hast du sie noch?«
    Der Nachtelf zeigte auf eine seiner Gürteltaschen. Schon zu Beginn des Flugs hatte er sie dort verstaut.
    Krasus nickte erleichtert. »Dann beeilt euch. Wir müssen schnell fort von hier. Sogar in der Luft wird es nicht sicher sein.«
    Malfurion ahnte, dass der Magier weitaus mehr wusste, als er preisgab. Er hielt sich fest, als Ysera sich in den Himmel erhob und am Boden unter ihren Krallen ein weiterer Riss entstand.
    »Zin-Azshari ist verloren«, rief der Magier. »Und das ist nur der Anfang.«
    Die beiden Drachen schlugen mit ihren Schwingen so schnell sie konnten, aber sie schienen langsamer als sonst zu fliegen. Malfurion blickte zurück. Der Himmel über dem Brunnen existierte nicht mehr. Es gab nur noch eine riesige Wolke, die wie ein Trichter geformt war und alles verschlang. Illidan hatte offenbar die Wahrheit gesprochen. Die Zauber der Dämonen, der Alten Götter und der Verteidiger hatten den Brunnen der Ewigkeit zerrissen.
    Hatten er und seine Freunde die Welt gerettet … nur um sie zugleich auch in den Untergang zu fuhren?
    Ohrenbetäubender Donner erreichte den Druiden. Er presste die Hände auf die Ohren und wartete, dass der Lärm aufhörte.
    »Seht doch!«, schrie Tyrande. Ihre Lippen waren so dicht bei ihm, dass er ihre Stimme hören konnte. »Die Stadt!«
    Der Fels unter der Stadt brach auseinander. Eine gewaltige, meilentiefe Schlucht öffnete sich. Die gesamte Hauptstadt rutschte dem Brunnen entgegen.
    »Etwas zieht uns zurück!«, stieß Ysera hervor.
    Der Brunnen riss die umliegenden Regionen in den Mahlstrom, verschlang Kalimdor buchstäblich. Zin-Azshari schwamm auf den schwarzen Wassern wie eine Insel aus Seetang. Der Palast schien größtenteils unzerstört zu sein, nur der Turm, in dem die Hochgeborenen gearbeitet hatten, neigte sich gefährlich.
    Unheimliche Energieblitze schossen durch die Stadt, während sie sich dem Zentrum des Mahlstroms näherte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Trümmern, die im Brunnen trieben, wurde die Hauptstadt direkt auf die Mitte zugezogen. Malfurion spürte, wie Tyrande seinen Arm beinahe schmerzhaft fest umklammerte.
    »Sie verschwindet …«, flüsterte sie. »Sie – verschwindet wahrhaftig …«
     
     
    Azsharas Zofen schrien. Vashj hing am Bein der Königin, die dennoch ihren leeren Weinkelch festhielt. Sie weigerte sich, die Zerstörung ihres Palastes hinzunehmen. Sie war Azshara, Licht der Lichter, Herrscherin ihres Volkes. Sie hatte das nicht erlaubt!
    Sargeras würde nicht kommen, das wusste Azshara jetzt, obwohl sie es den Dienerinnen verschwieg. Die Zofen durften nicht erfahren, dass sie sich geirrt hatte. Den Missetätern war es irgendwie gelungen, Sargeras an seiner Reise nach Kalimdor – an seiner Reise zu ihr – zu hindern.
    Das Donnern wurde lauter. Eine Dunkelheit, die selbst die Blicke einer Nachtelfe nicht durchdringen könnte, hüllte den Palast ein. Nur die wilden Kräfte des Brunnens sorgten jetzt noch für Licht. Schwarzes Wasser ergoss sich in den Palast und spülte zwei ihrer Dienerinnen hinaus. Ihre Schreie verstummten rasch.
    Ich bin Azshara!
, dachte sie unnachgiebig und mit stoischem Gesichtsausdruck. Ein Gedankenbefehl erschuf einen Schild, der sie und ihre Zofen umgab.
Meinen Wünschen darf sich
nichts entgegen stellen.
    Ihre Macht schützte sie vor dem Wasser, aber die Aufrechterhaltung des Schildes erwies sich als kräftezehrend. Azshara fürchte die Stirn, als kleine Schweißperlen – der erste Schweiß ihres Lebens – auf ihrer Haut erschienen.
    Dann flüsterten

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