WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
nur ihn sehen. Wo sind die anderen Drachen?«
Brox kannte die Antwort. »Wenn sie die Scheibe finden, wollen sie vielleicht selber Anführer werden.«
Der Verfolgungswahn des schwarzen Drachen kam ihnen also zugute. Deathwing konnte nicht riskieren, dass ein anderer Drache die Dämonenseele vor ihm entdeckte. Malfurion wusste zwar nur wenig über die Macht der Scheibe, aber selbst ein niederer Drache hatte mit ihr eine Chance, gegen den Herrn der Schwarzen zu bestehen.
Sie eilten weiter, und der Pfad überraschte sie erneut. Er schien sie weiter von ihrem Ziel wegzubringen, nicht etwa näher heran.
Der Druide seufzte frustriert. »Ich sollte uns einfach mit der verdammten Scheibe zu Krasus bringen.«
»Und den Schwarzen bringen wir direkt mit.«
»Ich weiß, aber …«
Eine gewaltige, gepanzerte Gestalt kollidierte mit dem Orc.
Im gleichen Moment sprang dem Druiden ein Wolfswesen so groß wie ein Nachtsäbler entgegen. Aus seinem Rücken ragten zuckende Saugnäpfe, die sich auf die Brust des Nachtelfs richteten.
Eine Teufelsbestie.
Waffen klirrten und machten Malfurion klar, dass er erst einmal auf sich allein gestellt sein würde. Mit aller Macht wehrte er sich gegen den schrecklichen Dämon, der versuchte, ihm den Kopf abzureißen. Malfurion musste würgen, so widerwärtig war der Gestank der Teufelsbestie.
Der Nachtelf sah Reihen von scharfen gelben Zähnen. Das Monster sabberte. Jeder Speicheltropfen brannte wie Säure. Malfurion stemmte sich mit einer Hand gegen die Kreatur, während er mit der zweiten die Saugnäpfe zur Seite schlug.
Doch schließlich durchbrach einer der Tentakel seine Verteidigung. Die scharfen Zähne an der Innenseite des Saugnapfes bohrten sich in sein Fleisch.
Malfurion schrie auf. Er spürte, wie seine magische Kraft ausgesaugt wurde. Jeder, der Magie anwandte, ob Magier, Druide oder Zauberer, konnte zum Opfer dieser Tentakel werden. Die Tentakel saugten die magische Kraft ebenso aus wie die Lebenskraft. Zurück blieb nur eine verdorrte Hülle.
Dem Nachtelf fehlte die Zeit, um sich über passende Zauber Gedanken zu machen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer, und seine Finger begannen nach einer der Gürteltaschen zu tasten … egal, nach welcher.
Der Dämon nutzte seine Unaufmerksamkeit und bohrte auch den zweiten Tentakel in seinen Körper. Malfurion hätte beinahe das Bewusstsein verloren, kämpfte aber dagegen an. Er wusste, dass eine Ohnmacht sein Ende bedeutet hätte.
Seine Finger berührten etwas – die Tasche mit der Scheibe –, und Stimmen begannen in seinem Kopf zu flüstern.
Nimm sie, benutze sie, verwende sie …
, sagten sie.
Deine einzige Hoffnung … nimm die Scheibe, die Scheibe …
Eine dieser Stimmen erinnerte ihn an die, die er Krasus zugeordnet hatte. Verzweifelt griff Malfurion in die Tasche und nahm die Dämonenseele heraus.
Er spürte, wie seine Selbstsicherheit zunahm. Der Nachtelf starrte in das hässliche Dämonengesicht, das sich über ihm befand.
»Du willst Magie? Dann sollst du Magie bekommen!«
Er berührte einen der Tentakel mit der Dämonenseele.
Die Augen der Teufelsbestie traten aus den Höhlen. Ihr Körper schwoll zum Bersten an. Entsetzt zog sie die Tentakel aus Malfurions Brust.
Eine Sekunde später explodierte sie.
Dämonenfleisch regnete auf Malfurion herab, doch das bemerkte er kaum. Er stand auf und benutzte die Scheibe, um sich zu säubern. Dann sah er zu Brox, der gegen nicht nur einen, sondern gleich zwei Teufelswächter kämpfte. Einer war bereits verletzt, trotzdem sah es nicht gut aus für den Orc.
Malfurion richtete die Dämonenseele lässig auf den Dämon, der ihm am nächsten stand.
Ein goldener Lichtstrahl schoss aus der Scheibe und hüllte den Dämonenkrieger ein. Er brüllte auf … und zerfiel zu Staub.
Der zweite Teufelswächter zögerte. Diese Unsicherheit nutzte Brox aus. Seine verzauberte Axt grub sich tief in die Brust des Dämons, spaltete dessen Rüstung mühelos.
Der zweite Angreifer fiel. Brox fuhr herum. Malfurion grinste zufrieden und ging auf seinen Begleiter zu.
»Das war leicht«, sagte er.
Aber Brox wirkte nicht zufrieden. Seine Augen richteten sich auf die Scheibe.
Dieser Blick erfüllte Malfurion mit plötzlichem Misstrauen. Die Stimmen kehrten zurück, waren stärker denn je.
Er will die Scheibe … er will sie für sich … doch sie gehört dir … nur du kannst die Welt in Ordnung bringen.
»Druide«, sagte der Orc. »Du solltest sie nicht mehr verwenden. Sie ist böse.«
»Sie
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