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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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davon. Arthas hob die Arme, um sich selbst zu schützen, doch die Splitter flogen harmlos an ihm vorbei.
    Das Eis gab den gefangenen Körper frei, der Lichkönig schrie und reckte seine Arme zum Himmel. Weitere ächzende, knackende Geräusche drangen aus der Höhle, teilweise stammten sie auch von dem Wesen selbst. Sie waren so laut, dass Arthas wimmerte und seine Ohren bedeckte. Es war, als würde die Welt selbst entzwei gerissen.
    Plötzlich schien die Gestalt des Lichkönigs genauso zu zerspringen wie sein Gefängnis. Vor Arthas' gebanntem Blick löste sie sich auf.
    Es war nichts – niemand – darinnen!
    Nur die Rüstung, eisig und schwarz, fiel klappernd zu Boden. Der Helm, vom Kopf seines Besitzers befreit, blieb vor Arthas' Füßen liegen.
    Er starrte einen langen Moment darauf und ein tiefer Schauder durchfuhr ihn.
    Die ganze Zeit... hatte er einen Geist gejagt. War der Lichkönig überhaupt jemals hier gewesen? Wenn nicht, wer hatte dann Frostgram durch das Eis bewegt? Wer hatte verlangt, befreit zu werden? Hätte er, Arthas Menethil, derjenige sein sollen, der auf dem vereisten Thron eingeschlossen war?
    War der Geist, den er gejagt hatte... er selbst gewesen?
    Auf diese Fragen würde er nie eine Antwort bekommen. Doch eine Sache war ihm klar. Was Frostgram für ihn gewesen war, würde auch die Rüstung für ihn sein. Er legte die Finger um den stacheligen Helm und hob ihn langsam und ehrfürchtig an. Dann schloss er die Augen und setzte ihn auf den weißhaarigen Kopf.
    Er war plötzlich wie elektrisiert. Sein Körper spannte sich an, als er die Essenz des Lichkönigs spürte, die in ihn eindrang. Sie durchstieß sein Herz, stoppte seinen Atem, vereiste seine Adern. Frostig und mächtig durchspülte sie ihn wie eine Flut. Seine Augen waren geschlossen, doch er sah so vieles – alles das, was Ner'zhul, der Orc-Schamane, gewusst hatte, alles, was er gesehen und erlebt hatte.
    Einen Augenblick lang fürchtete Arthas, dass er davon überwältigt werden würde. Dass ihn am Ende der Lichkönig ausgetrickst hatte, damit er hierherkam. Damit er seine Essenz in einen neuen frischen Körper stecken konnte.
    Er bereitete sich auf einen Kampf um die Kontrolle seines Körpers vor.
    Doch es gab keinen Kampf. Nur ein Vermischen, ein Verschmelzen. Um ihn herum stürzte die Höhle weiter ein. Arthas bekam es kaum mit. Seine Augen bewegten sich hektisch hinter den geschlossenen Lidern.
    Seine Lippen bewegten sich. Er sprach.
    Sie
sprachen.
    »Nun... sind wir eins.«
     
     

EPILOG
     
    Der Lichkönig
     
    Die blau weiße Welt verschwamm vor Arthas Sicht. Die kalten und reinen Farben veränderten sich, wurden zu den warmen Farbtönen von Wald, Feuer und Fackellicht. Er hatte getan, was er angekündigt hatte. Er hatte sich an sein ganzes Leben erinnert, an alles, was bereits lange vorbei war. Er war erneut den Weg gegangen, der ihn zum vereisten Thron geführt und in seinen tiefen träumenden Zustand versetzt hatte.
    Doch der Traum, so schien es, war noch nicht vorbei. Wieder saß er am Kopfende eines langen, reich verzierten Tisches, der den größten Teil der eingebildeten Großen Halle einnahm. Und die beiden, die sosehr an seinem Traum interessiert waren, waren noch da und beobachteten ihn.
    Der Orc zu seiner Linken, ältlich, doch immer noch stark, schaute ihn an und begann zu lächeln. Das Abbild des Totenschädels auf seinem Gesicht dehnte sich dabei. Und der Junge zu seiner Rechten – der abgemagerte, kränkliche Junge – wirkte noch mitgenommener als zu Beginn des Traums.
    Der Junge leckte sich die aufgeplatzten bleichen Lippen und holte Atem, als wollte er etwas sagen. Doch es war der Orc, dessen Worte die Stille zuerst durchbrachen.
    »Da ist noch so viel mehr«, versprach er.
    Bilder überkamen Arthas, miteinander verwoben und verschachtelt, in denen sich Zukunft und Vergangenheit vermischten. Eine Armee von Menschen zu Pferde, die das Banner von Sturmwind tragen... und die gemeinsam mit der Horde kämpften, deren Krieger auf knurrenden Wölfen saßen. Sie waren Verbündete und griffen vereint die Geißel an.
    Die Szene änderte sich. Nun attackierten sich Menschen und Orcs gegenseitig – und die Untoten, die eindeutig ihrem eigenen Willen gehorchten, standen Schulter an Schulter mit den Orcs, zusammen mit merkwürdig aussehenden bullenähnlichen Männern und Trollen.
    War Quel'Thalas noch unbeschädigt? Nein... nein, da war die Narbe, die Arthas und seine Armee hinterlassen hatte. Doch die Stadt war neu

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