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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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bedecken. Erschrocken trat Arthas zurück. Er hielt automatisch die Hände vors Gesicht und ließ die Urne fallen, die mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden landete.
    Er schloss die Augen und wandte sich ab, doch er war nicht schnell genug und begann zu husten. Die Asche war beißend und erstickend. Augenblicklich ergriff ihn Panik. Seine gepanzerten Hände versuchten sein Gesicht zu reinigen, versuchten das feine Pulver, das in seinen Mund, in Nase und die Augen eingedrungen war, wegzuwischen. Er spuckte und einen Augenblick lang drohte sein Magen zu revoltieren.
    Arthas atmete tief ein und versuchte sich zu beruhigen. Einen Augenblick später stand er auf und war wieder ganz gefasst. Wenn er überhaupt etwas spürte, dann hatte er es so tief begraben, dass er es selbst nicht wusste. Mit versteinerter Miene ging er zu dem Wagen zurück, der die stinkenden, beinahe flüssigen Überreste von Kel'Thuzad enthielt, und übergab die Urne einem Mitglied der Geißel.
    »Legt den Nekromanten hier hinein«, befahl er.
    Er stieg auf Invincible.
    Quel'Thalas war schon ganz nah.
     
     

KAPITEL ACHTZEHN
     
    Während der sechs Tage, die sie benötigten, um das Land der Hochelfen zu erreichen, sprach Arthas mit dem Schatten von Kel'Thuzad und scharte viele neue Untertanen um sich.
    Er zog, die Fleischwagen in seinem Schlepp, von Andorhal nach Osten, an den kleinen Dörfern des Teufelssteinfelds vorbei, sowie an Dalsons Obstgarten und Gahronns Trauerfeld. Dann ging es über den Thondroril bis in die östlichen Teile Lordaerons hinein. Überall gab es wiederbelebte Seuchenopfer und ein einfacher mentaler Kontakt ließ sie wie treue Hunde folgen. Sie mussten nicht eigens versorgt werden, sie lebten von den Toten. Woran man sich erst einmal gewöhnen musste...
    Von den Opfern der Seuche, den Monstrositäten, die aus vielen Leichenteilen zusammengenäht worden waren, und den Geistern der Gefallenen hatte Arthas erwartet, dass sie sich ihm anschließen würden. Dann aber kam noch ein Verbündeter zu ihm, den er nicht auf der Rechnung hatte. Einer, der ihn zuerst erschreckte, ja entsetzte, schließlich aber doch froh machte.
    Seine Armee hatte den halben Weg nach Quel'Thalas zurückgelegt, als er sie zum ersten Mal erblickte. Weit in der Ferne erschien es zuerst, als würde die Erde selbst sich bewegen. Nein, das stimmte nicht. Es handelte sich um irgendeine Tierart. Waren es Rinder oder Schafe, die aus ihren Gattern entkommen waren, nachdem ihre Besitzer sich in lebende Tote verwandelt hatten? Oder waren es Bären oder Wölfe, die nach Nahrung suchten und die Leichen fraßen? Schließlich rang Arthas um Fassung und umklammerte Frostgram fester, die Augen vor Unglauben geweitet.
    Sie bewegten sich nicht wie Vierbeiner. Sie krabbelten, trippelten, wuselten über die Hügel und das Gras wie...
    »Spinnen«, murmelte er.
    Jetzt strömten sie schwarz und gefährlich auf ihren zahllosen Beinen, die sie schnell zu Arthas bringen sollten, die Abhänge herab. Sie kamen
seinetwegen.
Sie...
    »Das sind die neuen Krieger, die der Lichkönig seinem Favoriten schickt«, sagte Kel'Thuzads Stimme. Der Geist konnte offenbar nur von Arthas gesehen und gehört werden und er hatte in den letzten Tagen oft gesprochen. Er hatte versucht, den Samen des Zweifels in den Geist des Todesritters zu säen. Kein Zweifel an ihm selbst, sondern an Tichondrius und den anderen Dämonen. »Den Schreckenslords kann man nicht trauen«, hatte er gesagt. »Sie sind die Aufpasser des Lichkönigs. Ich werde Euch alles dazu verraten... wenn ich erst wieder auf dieser Welt wandele.«
    Sie hatten genügend Zeit gehabt. Arthas fragte sich, ob Kel'Thuzad ihm die Informationen wie einen Köder präsentierte, um sicherzustellen, dass Arthas seine Aufgabe auch erfüllte.
    Jetzt fragte Arthas: »Hat er mir diese Monster geschickt? Was weißt du über sie?«
    »Einst waren sie Neruber«, sagte Kel'Thuzad. »Abkömmlinge einer alten und stolzen Rasse, die sich Aqir nannte. Als sie noch lebten, waren sie wild und intelligent, bestrebt, alles zu vernichten, was nicht so war wie sie.«
    Arthas beobachtete die spinnenartigen Kreaturen angeekelt. »Großartig. Und nun?«
    »Sie sind im Kampf gegen unseren Herrn gefallen. Er hat sie und ihren Anführer Anub'arak wiederbelebt, in Untote verwandelt und jetzt sind sie hier, um Euch zu helfen, Prinz Arthas. Damit sie seinem und Eurem Ruhme dienen.«
    »Untote Spinnen«, überlegte Arthas. Sie waren groß, hässlich, tödlich. Sie zirpten und

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