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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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Monats nach seiner Ankunft stand der Zwerg auf Du und Du mit allen Köchen des Palastes. Und besondere Mühe hatte er sich gegeben, die Freundschaft der Konditoren zu gewinnen. Dieses Vorgehen trug nun, wenn die Küchlein als Indiz dafür gelten konnten, süße, köstliche Früchte.
    Und jetzt verschlang dieser Goblin
seine
Leckereien!
    »König Terenas bat Euch zu gehen«, sagte er. Krix nickte. Das Monokel fiel ihm wieder herunter. Er steckte das Backwerk in den Mund, verneigte sich und lief hinaus.
    »Ein übler Schmarotzer, der Kerl«, knurrte Muradin.
    »Aber unterhaltsam«, erwiderte Terenas. »Und seine Vorschläge sind nicht schlecht. Doch nun, da Ihr hier seid, Botschafter, befürchte ich, dass wir über weniger amüsante Dinge zu reden haben. So wie die Sache mit König Perenolde.«
    »König, pah! Das Wort kommt mir nur schwer über die Lippen. Das ist ein Frevel!«, brüllte Trollbann. Er schlug mit der Faust auf den Tisch und ließ Tassen, Krüge und Teller tanzen. »Er hat uns verraten und fast vernichtet – und mehr passiert ihm nicht?« Sein langes Gesicht hatte sich mehr und mehr verfinstert. »Ich fordere den Kerker, wenn nicht gleich die Hinrichtung!«
    »Ja. Ich würde einen Verräter auch nicht in den goldenen Käfig stecken«, sagte Muradin. Er nahm kein Blatt vor den Mund. Er sagte, was er dachte, und interessierte sich nicht dafür, wen das beleidigen könnte. Muradin wusste, dass dieses Verhalten einigen Königen der Allianz peinlich war, aber auch, dass seine beiden Freunde Terenas und Trollbann es erfrischend fanden.
    Die drei saßen an einem kleinen Tisch auf einem der Balkone, von denen aus man den See hinter der Stadt sehen konnte, die Berge als Hintergrundkulisse. Es war eine einmalige Aussicht, aber sie hatte auch mit ihrem Gesprächsthema zu tun, weil es dieselben Berge waren, über die Orgrim Schicksalshammer die Horde geführt hatte, ermöglicht durch den Verrat von Alteracs Herrscher Aiden Perenolde.
    Nach dem Krieg war Terenas mit Truppen nach Alterac marschiert, hatte das Kriegsrecht verhängt und Perenolde, über den Trollbann sich ereiferte, in Haft genommen. Aber Terenas hatte den ehemaligen König einfach unter Hausarrest gestellt, ihn und seine ganze Familie in den eigenen Palast gesperrt. Darüber hinaus war seitdem nichts mehr geschehen.
    Damit war Trollbann nicht einverstanden. Als Perenoldes nächster Nachbar hatte er die verschlagenen Winkelzüge von Alteracs König schon lange ertragen müssen. Und es war nur Trollbanns schneller Auffassungsgabe zu verdanken, dass die Bergpässe blockiert und so ein Teil der Horde vom Gros abgeschnitten worden war. Sonst wäre die ganze orcische Streitmacht in die Ebene und in die Hauptstadt selbst gestürmt. Und wahrscheinlich wäre die Stadt gefallen.
    »Ich stimme dir zu. Er verdient ein viel schlimmeres Schicksal«, sagte Terenas vorsichtig. Offensichtlich wollte er seinen Freund beruhigen. Muradin nahm sich ein Küchlein und ein hartgekochtes Ei. »Aber er ist, oder war zumindest, ein unabhängiger König«, fuhr Terenas fort. »Wir können ihn nicht einfach ins Exil schicken oder einkerkern. Ansonsten müsste jeder andere König befürchten, dass wir es mit ihm genauso machen, wenn er nicht so will wie wir.«
    »Das werden wir auch, wenn sie uns verraten, wie er es getan hat!«, ereiferte sich Trollbann, doch erregte sich schnell wieder ab. Er war alles andere als dumm, das wusste Muradin. Das plumpe Äußere beherbergte einen wachen Geist mit scharfem Verstand.
    »Ja, es ist eine knifflige Angelegenheit«, sagte Muradin und beschloss, sich noch ein Küchlein zu gönnen. »Wir können ihn nicht von der Klippe werfen, ohne das Vertrauen der anderen zu verlieren. Aber wir können ihn mit dem, was er getan hat, auch nicht durchkommen lassen.«
    »Wir müssen ihn zum Abdanken zwingen«, meinte Terenas, doch es war nicht das erste Mal, dass sie dieses Gespräch führten. »Wenn er erst mal kein König mehr ist, können wir ihn vor Gericht zerren und exekutieren, wie einen ganz normalen Adeligen der Allianz.«
    Er strich sich durch den Bart. »Das Problem ist nur, er weigert sich.«
    Trollbann schnaubte. »Natürlich tut er das! Er weiß, dass das seinen Tod bedeutet. Nur müssen wir etwas unternehmen, und zwar bald. Momentan hat er zu viele Freiheiten, und das wird uns Ärger bereiten.«
    Terenas nickte. »Das Ganze geht sicherlich schon viel zu lange so«, stimmte er zu. »Etwas muss wegen Alterac geschehen, besonders jetzt, da neue

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