WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
um Eisenschmiede am Ende des Zweiten Krieges zu retten. Dann waren Muradin und Brann mit den Menschen zum Dunklen Portal gezogen, um mitzuerleben, wie es zerstört wurde. Sie hatten die Schwachen schützen und ihnen allen eine Zukunft ermöglichen wollen.
Arthas versteifte sich. »Wie? Du willst nicht gehen? Ich wollte dir eine faire Chance geben, aber jetzt... jetzt kämpfe!«
Mit einem wilden Schrei stürmte der kleine Prinz vor. Er war schlau genug, die antike Rüstung nicht tatsächlich anzugreifen, was ohne Zweifel das Missfallen seines Vaters erregt hätte. Stattdessen attackierte er seinen imaginären Feind mit angetäuschten Hieben.
Muradins Lächeln erlosch. Was war das denn? Wer in aller Welt bildete den Jungen aus? Wie offen und unkontrolliert seine eigene Deckung war! Und der Waffengriff... ach,
falsch,
alles völlig ungeschickt!
Er runzelte finster die Stirn, als Arthas nach einem kräftigen Schlag durch die Luft sein Schwert verlor und es durch den Raum flog, um schließlich laut scheppernd zu Boden zu gehen.
Arthas holte Luft und sah sich um, um festzustellen, ob er die Aufmerksamkeit von jemandem erregt hatte. Seine Wangen wurden rot, als er Muradins Blick bemerkte.
»Oh... Herr Botschafter... Ich habe gerade...«
Muradin hüstelte und war mindestens so verlegen, wie Arthas es umgekehrt war. »Ich suche deinen Vater, Junge. Kannst du mir sagen, wo ich da hinmuss? Dieser teuflische Ort hat zu viele Gänge und Windungen.«
Arthas wies auf eine Treppe zu seiner Linken. Muradin nickte und hastete die Wendeltreppe hinauf, bemüht, schnell wegzukommen.
Er traf gerade rechtzeitig ein, um Thoras Trollbann brüllen zu hören, was, wie er vermutete, kaum etwas Außergewöhnliches war.
»Handel treiben? Mit euch? Ihr verdammten Sympathisanten der Horde!«
Was ging hier vor? Muradin sprang auf den Balkon und erwartete... nun, er war sich nicht sicher, was genau er erwartete, aber sicherlich kein kleines, grünes Wesen mit großen, fledermausähnlichen Ohren und riesigen Augen, die voller Furcht waren. Es war völlig haarlos und trug Hosen, ein weißes Hemd mit Weste und ein Monokel, das heftig an der Kette baumelte, die an seinem Körper befestigt war.
»Nein, nein, nein, nein!«, japste die grüne Kreatur mit kreischender Stimme und fuchtelte wild mit den Händen. Sie stand auf Augenhöhe mit dem Frühstückstisch, an dem Trollbann und König Terenas saßen, und spielte mit dem Monokel. »Ihr habt mich falsch verstanden! So ist das doch gar nicht!«
»Wirklich nicht, Krix?« Die Milde, mit der Terenas sprach, verriet Muradin, dass keine echte Gefahr drohte. Der König nahm sich ein Stück Brot und bestrich es mit Butter.
»Nein!«, schrie Krix. Er sah angegriffen aus. »Gut. Ein Händler, ja. Hat – es – gemacht.« Er hüstelte. »War mit der Horde verbündet. Aber es war nur ein sehr dummer Händler, und selbst der ist nach dem Zweiten Krieg zur Vernunft gekommen. Doch der Rest der Goblins ist zu dem Entschluss gelangt, dass es viel besser ist, neutral zu bleiben. Viel besser, für euch, für uns, für alle! Freier Handel lässt alles erblühen, und ein jeder profitiert davon.«
Muradins Miene verfinsterte sich. Er wusste jetzt, mit was für einer Kreatur er es zu tun hatte: einem Goblin. »Was macht dieses goldgierige
Ding
an unserem Frühstückstisch, Terenas?«, fragte er.
Bevor der König antworten konnte, plapperte der Goblin los: »Krix Wiklish, erfreut, dich zu treffen. Wie ich sehe, seid Ihr ein Zwerg.«
»Sehr gut beobachtet«, knurrte Trollbann.
»Vielleicht würde Euer Volk gern einen Handelsvertrag mit uns abschließen? Diese beiden Menschen scheinen nicht sehr erpicht darauf zu sein. Denkt darüber nach.« Krix lächelte schmeichelnd. Der Effekt wurde nur ein wenig durch die Schärfe der Zähne verdorben. »Ihr seid uns ähnlich. Wir reißen auch gern Bäume aus. Das ist die perfekte Geschäftsbeziehung! Unsere Schredder können das Land abholzen...«
»Danke, Krix, das reicht«, unterbrach Terenas. »Jetzt, da Botschafter Muradin eingetroffen ist, müssen wir uns unseren Angelegenheiten zuwenden. Wir sprechen heute Nachmittag weiter und sehen uns die Papiere an, die Ihr mir zeigen wolltet.«
»Was?« Muradin sah Terenas finster an. »Dieser miese Knilch handelt mit beiden Seiten, Terenas. Ich würde eher einem...
he!«
Krix bewegte sich nicht mehr, das Aprikosenküchlein in der Hand, auf dem halben Weg zum Mund. Er lächelte schwach.
Muradin sah ihn an. Innerhalb eines
Weitere Kostenlose Bücher