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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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war. Immerhin hatte sicherlich auch kein Draenei überlebt, und so war niemand jemals dorthin zurückgekehrt. Die Orcs hatten die Knochenwüste, wie der Bereich um Auchindoun fortan genannt wurde, gemieden.
    Bis heute.
    »Wir haben keine andere Wahl«, wiederholte sich Ner'zhul und sah zuerst Kilrogg und dann Blutschatten an. »Wir müssen dorthin. Einige der Tunnel existieren sicher noch, zumindest teilweise, und darin können wir uns vielleicht verteidigen. Ohne einen solchen Schutz werden die Allianzstreitkräfte uns alle töten – und unser Ziel mit uns.«
    Kilrogg plapperte etwas Unverständliches, und Blutschatten sah ihn verächtlich an, seine roten Augen zogen sich zusammen. »Ner'zhul hat recht. Wir haben keine andere Wahl. Aber wir müssen mit Bedacht vorgehen. Ich will nichts aufwecken, was wir nicht besiegen können.«
    »Dann ist es beschlossen«, sagte Ner'zhul. »Oder nicht, Kilrogg? Ich würde dich nur ungern zurücklassen.«
    Der alte Häuptling schluckte schwer und senkte den Kopf. »Ner'zhul, du weißt, dass ich vor nichts Lebendigem Angst habe. Vor nichts, das ich bekämpfen und in Stücke hauen kann. Aber dieser Ort...« Er seufzte schwer. »Der Klan des blutenden Auges geht dorthin, wohin uns Ner'zhul führt.«
    »Gut. Gemeinsam sind wir für alles gewappnet, egal, was in diesen Mauern auch auf uns lauern mag. Nun sammelt eure Krieger und Todesritter«, befahl er den beiden Kommandeuren. »Wir müssen die Knochenwüste so schnell wie möglich erreichen.«
    Kilrogg nickte und ging. Blutschatten schaute ihm nach, dann salutierte er vor Ner'zhul und folgte dem anderen. Seine Todesritter scharten sich schon nach wenigen Schritten um ihn.
    Ner'zhul wandte sich ebenfalls ab. Seine Hände berührten seinen Beutel und fühlten die darin befindlichen Artefakte. Trotz seiner starken Worte fragte er sich, was sie wohl in Auchindoun finden würden. Waren die toten Draenei immer noch dort? Würden sie ihn für die Handlungen seines ehemaligen Schülers verantwortlich machen? Oder würden sie akzeptieren, dass Gul'dan auch ihn, Ner'zhul, verraten hatte?
    Würde sich die merkwürdige Ruine als Schutz vor der Allianzarmee erweisen – oder lauerten dort am Ende gar noch größere Gefahren auf die Orcs?
    Aber ihm fiel keine bessere Lösung ein, und so mussten sie es herausfinden. Ner'zhul hoffte nur, dass er keinen furchtbaren Fehler beging.
     
     
    Die Krieger der Horde blieben stehen und sahen sich um. Die Bäume endeten direkt hinter ihnen. Vor ihnen erstreckte sich graue Erde und die Knochenwüste. Auchindoun erhob sich in der Mitte, gedrungen und hässlich. Die Überreste der eingestürzten Kuppel ragten wie Zahnstümpfe daraus hervor. Der zerstörte Tempel lag eingebettet darin, wie ein abgeschlagener Kopf, der zur Hälfte vergraben war.
    Ner'zhul sah sich um. Er konnte nicht anders. Der heilige Friedhof der Draenei war schon immer unheilvoll gewesen. Jetzt klafften Risse in der Tempelwand, ganze Sektionen waren ohne Dach, der Wald ringsum war verschwunden, und Knochen bedeckten den Boden. Er konnte das Auchindoun von heute kaum mit der grausamen Erhabenheit des Monuments in Einklang bringen, das ihn in seiner Jugend in solche Angst versetzt hatte.
    Der Boden um ihn herum schien zu beben, und zuerst glaubte Ner'zhul, es sei nur das Blut, das durch seine Adern pulste. Denn sein Herz schlug hart beim Anblick der Totenstadt. Dann erkannte er, dass die Erschütterungen von außerhalb kamen, und er sah sich um. Seine Orcs bewegten sich nicht. Einige warfen sich nervöse Blicke zu, als suchten sie wie er nach etwas. Er blickte sich um und erkannte durch die Bäume Gestalten.
    »Die Allianz ist direkt hinter uns!«, rief er, Seine Stimme war weithin zu vernehmen. »Wir müssen in Deckung, nach Auchindoun hinein. Beeilung!«
    »Los, ihr nutzlosen Dummköpfe!«, brüllte Kilrogg und schlug mit seiner Axt so fest gegen einen nahe stehenden Stamm, dass der ganze Baum zitterte.
    Geräusch und Bewegung rissen die Krieger aus ihrer Erstarrung. Nun liefen alle in Richtung der zerstörten Tore des Draenei-Gebäudes.
    Als sie durch das große, schief stehende Portal kamen, spürte Ner'zhul, wie ihn ein Schauder der Angst durchfuhr. Gab es hier immer noch Geister, die diese Massengruft bewachten, so wie er sie gespürt hatte, als er das erste Mal vor langer Zeit hier gewesen war? Oder waren sie nach der Zerstörung gegangen?
    Er hastete tief in den zerstörten Tempel und durch ein klaffendes Loch in die Überreste des

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