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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Mission zu erfüllen. Sie ließ die abgelenkte Tyrande zurück und löste sich aus dem verzweifelten Griff des Menschen.
    Malfurion drängte sie weiter. Er sah, wie sie die Axt hob.
    Tyrande erblickte sie. Die Hohepriesterin leuchtete förmlich bei dem Versuch, die Orcfrau aufzuhalten.
    Der Schattenbaum bewegte sich. Malfurion erkannte, dass Tyrande immer noch nicht glaubte, dass sie manipuliert werden konnte. Malfurion hatte nichts mehr zu verlieren und übernahm die Kontrolle über eine weitere Wurzel. Mit der hatte er gearbeitet, seit die erste Wurzel sich über sein Gefängnis hinaus erstreckt hatte. Eigentlich war sie dazu gedacht gewesen, Thura zu helfen, nicht Tyrande. Doch nun würde sie die Nachtelfe ablenken, wenn auch nur für eine einzige kritische Sekunde.
    Doch noch jemand anderes kam Malfurion zu Hilfe. An seinem Geweih erkannte der Erzdruide, wer es war. Broll Bärenfell stürmte in Gestalt einer riesigen Raubkatze heran und erregte mit seinem Fauchen Tyrandes Aufmerksamkeit. Dadurch war offensichtlich, dass er wusste, was Malfurion vorhatte. Das war für Malfurion keine Überraschung, denn Broll war zusammen mit den grünen Drachen aufgetaucht.
    Sein Erscheinen kam wie gerufen. Tyrande wurde abgelenkt und verpasste ihre Chance, Thura aufzuhalten.
    Thura schlug zu. Der Schattenbaum, eigentlich der Albtraumlord, reagierte zu langsam.
    Die Axt traf genau dort, wo Malfurion es gehofft hatte. Schmerz durchzog ihn, doch nach den stetigen Qualen, die er erlitten hatte, konnte er diesen Schmerz leicht ertragen. Wichtig war, dass die Axt - von Cenarius geformt und mit der Lebenskraft von Azeroth erfüllt - beim Aufprall auch die Zauber zerstörte, die Malfurion überrascht und letztlich eingefangen hatten.
    Mit einem Schrei der Erleichterung warf Malfurion seine verderbten Fesseln ab. Die schwarzen, dornenbewehrten Blätter vergingen. Die Äste, die seine Arme und Hände gewesen waren, sanken zusammen und entrollten sich. Die Wurzeln zogen sich zurück, wurden zu Füßen, die dann wieder zu zwei Beinen wurden.
    Das dunkle verweste Grün verschwand, und das strahlende Smaragdgrün seiner Traumgestalt erschien wieder.
    Nein.... erklang die Stimme des Albtraumlords. So einfach geht das nicht...
    Die Schatten von mehreren Ästen legten sich über Malfurions Brust.
    Obwohl die Zweige wie auch er selbst feinstofflich waren - vielleicht genau deswegen -, fühlte sich der Nachtelf, als würde seine Brust zerquetscht. Die Euphorie seiner Flucht schwand, als er spürte, wie sein Feind erneut in seine Gedanken und seine tiefste Seele eindrang.
    „Mal!", rief Tyrande. Sie und Broll drängten beide auf den Erzdruiden zu. Auch der Mensch folgte.
    Thura war sprachlos, so hatte sie sich ihren Angriff nicht vorgestellt. Sie blickte wie jemand, der bitter enttäuscht worden war.
    Weitere Schattenäste senkten sich herab und drängten mit Leichtigkeit Malfurions vermeintliche Retter beiseite. Thura erkannte, was die größere Gefahr war und schlug nach einem der Schatten, der die Brust des Erzdruiden umschloss.
    Es gab ein Zischen, als das magische Holz den Schatten berührte. Ein einzelner Ast flog weg, als bestünde er aus fester Substanz. Er landete in einiger Entfernung, wo er sich auflöste.
    Der Albtraumlord heulte, wodurch Malfurion fast in Ohnmacht fiel.
    Der Boden unter Thuras Füßen brach auf. Schattenwurzeln zerrten an ihren Beinen, und die Orcfrau schrie. Eine Hand hatte die Axt schon losgelassen. Die andere drohte ebenfalls den Halt zu verlieren.
    Der Albtraum will, dass sie Brox' Axt verliert! Malfurion mühte sich, um der Orcfrau zu helfen, doch die Schatten pressten seine Brust fester zusammen.
    Komm..., hörte er seinen Entführer murmeln. Komm...
    Aber der Erzdruide hatte nicht die Absicht, sich der Finsternis zu ergeben. Er strengte sich an und gab alles, um nicht zerquetscht zu werden.
    Um sie herum reinigten die grünen Drachen das Land vom Albtraum. Die einzige Ranke, die noch weit hinausreichte, lag um Malfurion und den Schattenbaum. Trotz der drohenden Niederlage wollte der Herr des Albtraums ihn nicht gehen lassen.
    Malfurion verstand warum. Der Albtraum brauchte ihn. Er war der Schlüssel zum Wachstum des Albtraums, sowohl im Smaragdgrünen Traum wie auch in Azeroth.
    Doch die anderen wussten das auch nur zu gut. Der Schattenbaum wurde plötzlich in reine magische Energie gebadet, die zur gleichen Zeit den Nachtelfen mit Euphorie erfüllte.
    Nur ein Wesen konnte eine derartige Macht ausüben.

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