WoW 13 - Sturmgrimm
ausführbar, wie er es in der Gruft gemacht hatte. Diesmal musste er wirklich schnell handeln. Malfurion hustete heftig, schied so die Sporen aus und sandte sie zu ihrem Schöpfer zurück.
Ein kurzer Schwindelanfall überkam ihn, während dem Fandral ihn hätte angreifen können. Doch der musste gleichzeitig die unsichtbaren Sporen abwehren. Fandral vollführte eine Geste, und der Wind blies die Pollen fort.
Doch obwohl Malfurion für den Moment gerettet war, wusste er, dass jede Sekunde, die er gegen Fandral kämpfen musste, nur dem Albtraum in die Hände arbeitete. Fandral war verloren, sein Wahnsinn verzehrte ihn.
Es sei denn...
Mit nach oben geöffneten Handflächen konzentrierte sich Malfurion.
Stille senkte sich über die Enklave. Die Bäume regten sich nicht mehr, und auch die anderen Pflanzen wurden ruhig. Malfurion lächelte grimmig. Die Verderbtheit hatte Teldrassil befallen, doch nicht ganz Teldrassil war von ihr verzehrt worden. Er hatte die letzten noch reinen Überbleibsel angerufen, um den Baum daran zu erinnern, was er in Wirklichkeit war.
Doch kaum einen Atemzug später kehrte der Schrecken zurück. Fandral hielt die Arme ausgestreckt, und die Schatten standen an seiner Seite.
„Ich werde nicht zulassen, dass Ihr mir meinen Sohn wieder nehmt!", brüllte er.
Malfurion achtete nicht mehr auf Fandrals wirre Worte. Er konzentrierte sich erneut, um die letzten Reste des Guten anzurufen, die noch in Teldrassil steckten. Es war nicht viel, die Verderbtheit war größer. Doch unter seiner Führung hielt das Gute zumindest einen winzigen Moment lang stand.
Und mehr brauchte Malfurion auch nicht.
Mittlerweile wurde jedoch nicht mehr nur die Enklave davon beeinflusse Malfurion strengte sich an, als er seinen Zauber über ganz Darnassus ausdehnte. Von überall dort kamen noch Schreie und Kampfeslärm. Aber stetig wurde der Widerstand geringer, und er spürte, dass sein Plan funktionierte.
Sein Körper und seine innerste Seele schmerzten. Malfurion bekämpfte nicht nur einen Feind, sondern zwei. Irgendwo tief im Weltenbaum steckte ein Teil des Albtraumlords, eine echte physische Präsenz. Er wollte sie suchen, sie bekämpfen. Doch solange war er Fandral wehrlos ausgeliefert.
Er strengte sich weiter an. Malfurion spürte, wie seine Kräfte schwanden. Fandral war zwar nicht stärker als er. Doch Malfurion versuchte gleichzeitig, auch noch die Bürger zu schützen.
Es muss bald geschehen! Sie müssen es verstehen!, dachte er.
Dann spürte er die Gegenwart der anderen Druiden in der Enklave. Und seine Hoffnung und Sorge stiegen gleichermaßen an. Ihre Reaktion würde den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.
Fandral ließ im Angriff nach, hielt ihn nur aufrecht, um Malfurion weiter zu beschäftigen. Malfurion hatte so etwas vermutet. Er dagegen ließ die Hände sinken und beendete seinen Zauber.
Einen Augenblick lang war Fandral hin- und hergerissen, doch dann stellte auch er seinen Angriff ein. Jetzt war nicht die Zeit, sich als Aggressor zu beweisen. Sie wurden von den anderen Druiden beobachtet.
Die hochrangigen Erzdruiden versammelten sich um sie herum. Die meisten mit vorsichtigem oder unsicherem Blick. Malfurion blickte jeden Einzelnen an, ließ sie in seine Seele blicken. Er hatte nichts zu verbergen, Fandral schon.
So zum Beispiel die Schattengestalt, von der er glaubte, sie wäre Valstann. Der Erzdruide stand mit einem frommen Lächeln im Gesicht vor seinen Brüdern, als hätte er sie hierher gerufen. Doch die Verantwortung lag bei zwei unglaublichen Wesen - eigentlich dreien, erkannte Malfurion plötzlich -, die nun in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung rückten.
Fandral warf einen Blick hinter sich. Hamuul Runentotem und Shandris Mondfeder waren keine Gefangenen mehr.
Malfurions Angriff hatte gleich mehreren Zwecken gedient. So hatte er den Erzdruiden bekämpft und die Ablenkung durch den Kampf gleichzeitig dazu benutzt, um die düsteren Ranken zu lösen, die die beiden gefesselt hatten.
Malfurion versuchte, Naralex wiederzubeleben, doch der Nachtelf blieb besinnungslos. Bei Hamuul und Shandris hatte er mehr Erfolg gehabt. Er hatte Naralex in Hamuuls Obhut gelassen und sie beide zu dem Portal geschickt. Dabei hatte er gehofft, dass Fandrals Wahnsinn die anderen Nachtelfen davon abhalten würde, mitzubekommen, was gerade geschah.
Malfurion hatte Erfolg gehabt. Doch es war immer noch die Frage, ob die beiden mit Unterstützung zurückgekommen waren - oder mit weiterer
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