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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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König Varian und seine Armee waren in schrecklicher Verfassung. Ihre physischen Körper fielen immer häufiger den Sklaven des Albtraums auf Azeroth zum Opfer. Brolls Schicksal war immer noch ein Rätsel, und Hamuul sandte nur eine kurze Bemerkung, dass korrumpierte Diener der Natur - Urtume, Dryaden und einige andere - die Druiden unter Druck setzten und Lucan willig unter der Führung des Tauren kämpfte.
    Xavius - und der wahre Herr des Albtraums - standen unmittelbar vor ihrem Triumph.
    Die direkten Auswirkungen all dessen konnte man nun bei Tyrande sehen. Sie, die Malfurion nicht nur liebte, sondern ihn auch unabdingbar für Azeroths Überleben hielt, wurde nun gequält wie nie zuvor. Die Hohepriesterin fiel auf die Knie, als sie mit der Mondlichtgleve drei Satyre davon abhielt, sie in Stücke zu reißen. Doch währenddessen schwand zuerst nur eine, dann eine zweite ihrer geisterhaften Mitstreiterinnen, wie so viele von Malfurions Hoffnungen.
    Wild und hemmungslos drängten die Satyre vorwärts, um Tyrande und Malfurion zu überrennen.
    Die Katastrophe, die Azeroth und den Smaragdgrünen Traum vereinnahmt hatte, war vergessen. Malfurion sah nur, dass Tyrande verloren war, wenn er nicht augenblicklich etwas unternahm. Nichts anderes zählte mehr. In diesem Moment interessierte es ihn nicht, ob Azeroth oder irgendetwas überlebte, wenn das bedeutet hätte, dass seine Geliebte dabei starb.
    Er spürte, wie das Schuldgefühl in ihm immer größer wurde. Eine Schuld, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. Nicht zum ersten Mal sah Malfurion in seinem Geist all die Strapazen, die er Tyrande zugemutet hatte und wie sie ihn doch immer wieder unterstützt hatte. Er erinnerte sich auch an all die schönen Zeiten, als ihnen Frieden und Abgeschiedenheit vergönnt waren. Malfurion schätzte besonders den Bau der ersten neuen Hauptstadt der Nachtelfen nach dem Krieg der Ahnen. Durch seine druidischen Fähigkeiten und ihre Kräfte hatten sie eine große, lebendige Laube mitten im Zentrum geschaffen, die den Neuanfang ihres Volkes symbolisieren sollte. Insgeheim stand sie aber auch für ihre eigene tiefe Beziehung. Sie hatten die Eichen angeregt, ineinander zu wachsen, und mit Blüten besetzte Ranken verzierten dieses Konstrukt. Dann hatte Elune es durch ihre Hohepriesterin mit einem sanften weißblauen Leuchten versehen, wodurch die Laube ein Gefühl der Ruhe ausstrahlte, das jeder spürte, der sich darunter einfand.
    Es war nur eine kleine Sache gewesen, klein, verglichen mit dem Ausmaß ihres titanischen Kampfes durch all die Zeitalter. Doch vielleicht schätzte es Malfurion deshalb so sehr. Es war etwas, das sie gemeinsam aus einfachen, reinen Gründen geschaffen hatten. Sie hätten sehr viel mehr gemeinsam tun können, wenn er es denn gewollt hätte. Sie hätte ihn wegen seiner langen Zeiten der Abwesenheit, während all der Jahrtausende, für immer verstoßen sollen... aber das hatte sie nicht getan. Trotz all ihrer anderen Aufgaben - und die waren außergewöhnlich - war Tyrande immer da gewesen und hatte auf ihn gewartet.
    Und nun würde sie sterben, weil wieder einmal seine Aufgaben Vorrang vor ihr gehabt hatten.
    „Nicht dieses Mal...", knurrte der Erzdruide. „Niemals wieder!"
    Mit verschränkten Händen rief Malfurion so gut er konnte seine innersten Kräfte an, die er gemeinsam mit Ysera gesammelt hatte, um bei der Flucht zu helfen. Ein Mahlstrom von Energien stieg vom Boden auf, während andere vom verdeckten Himmel herabsanken.
    Der Boden hob sich. Ein grüner Wald spross daraus hervor, der die Satyre und Tyrande einschloss. Während die Feinde verschluckt wurden, wurde die Hohepriesterin sanft von dem plötzlichen Wachstum angehoben und von den hervorsprießenden Ästen zu ihrem Geliebten geleitet.
    Als Xavius das ganze Land um ihn herum verschlungen hatte, waren die kleinen vertrockneten Samen seiner vielen Opfer zurückgeblieben. Sie waren für ihn so bedeutungslos gewesen, dass der Albtraumlord sie nicht einmal bemerkt hatte. Doch Malfurions druidische Kräfte hatten sie gefunden, wie tief oder lange sie auch vergraben gewesen sein mochten. Der Erzdruide hatte nicht nur ihr Potenzial wiederbelebt, sondern es zudem freigesetzt.
    Zu Tyrande war der Wald freundlich gewesen. Doch die Satyre hatten einen schweren Tod erlitten. Dutzende waren aufgespießt worden, weil Malfurion keine Zeit für den Austausch von Freundlichkeiten hatte. Sie waren schnell gestorben, das war das Beste, was er für sie tun

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