WoW 13 - Sturmgrimm
widerstehen, nicht sicher. Seine Pläne auszuführen und gleichzeitig der Folter standzuhalten, hatte ihm enorm viel abverlangt. Der Albtraumlord wusste nur zu gut, wie man folterte. Dazu benutzte er jeden und alles, was der Erzdruide liebte oder am meisten fürchtete.
Die Gestalt war groß, allerdings nicht so groß wie der Schatten des riesigen Baumes. Mehr wusste Malfurion nicht von seinem Feind. Diese neue Gestalt bewegte sich mit einer Zuversicht und Anmut, die den Nachtelf verstörten. Er wünschte sich, dass der dichte, beunruhigende Nebel, der sein kleines Gefängnis umgab, sich wenigstens für einen Moment gelichtet hätte, damit er das Wesen besser hätte sehen können. Dann hätte er vielleicht erahnen können, welch neue Übel es mit sich brachte.
Ich bin hier..., erklang eine Stimme in seinem Kopf. Es war nicht der Albtraumlord, sondern wahrscheinlich die neue Gestalt. Sie redete auch nicht mit Malfurion, er hörte nur, wie sie zu jemand anderem Kontakt aufnahm.
Und dieser andere kam auch. Der Schatten des Baumes beugte sich über Malfurions verdrehte Gestalt. Die Zweige des Albtraumlords wanden sich wie Ranken auf den Neuankömmling zu.
Es herrschte Stille. Malfurion erkannte, dass sein Entführer mit der Gestalt sprach. Doch anders als der Besucher hielt der Albtraumlord sein Begehren vor dem Gefangenen verborgen. Der Nachtelf fragte sich, warum das nötig war.
Der neue Schatten stieß ein spöttisches Lachen aus. Ja... so machen wir es... was für ein Spaß das sein wird...
Der Erzdruide hätte die Stirn gerunzelt, wenn er es denn gekonnt hätte. Das war keine neue Folter für ihn. Stattdessen hatte sein Peiniger offenbar eine Aufgabe für den anderen Schatten.
Nachdem er das erkannt hatte, wurde Malfurion entschlossener. Er nutzte seine Schmerzen, um seine Kräfte zu fokussieren. Er war immer noch im Smaragdgrünen Traum - oder nun Albtraum -, und trotz seiner Bemühungen, den Nebel zu durchdringen und zu sehen, wie das Reich vom Bösen verändert worden war, hatte er bislang versagt. Doch vielleicht... vielleicht konnte Malfurion mit etwas mehr Konzentration mehr erfahren.
Der Schleier würde sich nicht auflösen. Der Umriss blieb das, was er war. Immer noch konzentrierte sich der Erzdruide und benutzte dieselbe Methode, die man anwandte, um in das eigene Innere zu schauen. Er musste sich in die gleiche Meditation versetzen, die dem Verlassen des Körpers in Traumgestalt vorausging. Malfurions ganzes Streben war, nun alles aufzuspüren, was diesen beunruhigenden Besucher auszeichnete. Er hatte dies bereits mit dem Albtraumlord versucht und dabei versagt. Doch wenn die beiden nicht vermuteten, dass er es bei dem Neuankömmling noch einmal probieren würde...
Du bist doch ein neugieriger Wicht!
Malfurions Geist wurde von einer mentalen Kraft getroffen, die so groß war, dass sie ihn augenblicklich betäubte. Interessanterweise wurde dabei der ursprüngliche Schmerz geringer - wenn auch nur für eine Sekunde.
Ich gehe... sagte der Schatten zu dem Peiniger des Nachtelfen. Der Erzdruide konzentrierte sich erneut und bekam so mit, wie die Gestalt im dichten Nebel entschwand.
Der Schattenbaum, der den Albtraumlord hier verkörperte, lehnte sich zurück, um über Malfurion aufzuragen. In dir steckt immer noch zu viel Geist, aber nicht mehr lange... so viel Mühsal laugt dich aus, oder nicht? Wie geht es deiner sterblichen Hülle, mein Freund?
Der Nachtelf verstand sofort. Er spürte eine Schwäche, die nicht von seiner Traumgestalt ausging, sondern von seinem echten Körper. Sein Versuch, mehr herauszufinden, hatte ihn wertvolle Lebenskraft gekostet.
Die Schattenäste legten sich über seine Augen, fast, als ob sie sie abpflücken wollten. Doch Malfurion wusste, dass seine Augen wohl der am wenigsten gefährdete Teil seiner Traumgestalt waren. Das Böse, das ihn gefangen hielt, wollte, dass er alles sah, selbst wenn es nichts zu sehen gab... oder vielleicht weil es nichts zu sehen gab.
Du möchtest etwas sehen? Da hättest du doch nur fragen müssen, mein Freund... das ist doch das Mindeste, was ich für jemanden tun kann, der mir so viel von seinen Sehnsüchten gibt...
Die Äste streckten sich vorwärts, teilten sich in zwei Hälften auf, die den Nebel wie riesige Hände wegstießen... und zum ersten Mal enthüllten, was aus dem Smaragdgrünen Traum geworden war.
Malfurion hätte geschrien, wenn er es gekonnt hätte.
Die Äste zogen sich zurück. Der Nebel schloss sich wieder über dem
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