WoW 13 - Sturmgrimm
gelitten!", fauchte der Druide. „Sie haben wirklich gelitten!"
„Das konnte ich nicht ahnen!", antwortete der Drache. „Ich könnte den Unschuldigen nie etwas antun! Das war der Albtraum", meinte Eranikus. „Er weiß, was euch am meisten schmerzt, was ihr am meisten fürchtet... und er nährt sich davon..."
Tyrande schöpfte etwas Hoffnung. „Dann ist all das nur eine Illusion?"
„Nein... der Albtraum ist deshalb so gefährlich, weil er immer realer, wirklicher wird."
Broll traf eine Entscheidung. „Wir müssen Malfurion finden, und zwar schnell..." Er blickte in den Nebel und erkannte zum ersten Mal die Ungeheuerlichkeit seines Vorschlags. „Aber... in welche Richtung müssen wir gehen?"
„Ich werde ihn finden", erklärte die Hohepriesterin mit äußerster Überzeugung. Sie blickte sich gehetzt um. „Niemand, nicht einmal Ihr als sein folgsamer Druide, kennt ihn so gut wie ich, Broll."
Er bestritt diese Tatsache nicht. „Doch ich habe auch eine Idee, wie wir ihn finden können. Ich..."
Die Landschaft bewegte sich plötzlich. Die Nachtelfen stürzten auf den mit Unkraut überwucherten Boden. Eranikus stieg in die Luft auf. Doch auch dort wurde er erschüttert.
Schließlich beruhigte sich wieder alles. Tyrande stand auf und wischte schnell all die Tausendfüßler und das andere Aasgetier weg, das noch an ihr klebte. Broll murmelte einen Zauber, doch das Ungeziefer hörte nicht auf ihn. Sie waren nicht wie die Fauna auf Azeroth. Wie die Hohepriesterin zuvor, resignierte er und schüttelte die Tiere einfach ab.
Eranikus landete. Der Hohepriesterin beobachtete ihn tadelnd. Überraschenderweise blickte der grüne Drache schuldbewusst zur Seite.
„Was ist denn da geschehen?", fragte Broll Eranikus. Sie waren nun in einer hügligeren Region, mit merkwürdigen, schattigen Pfaden, die in dem teuflischen Nebel verschwanden.
„Dies ist der Albtraum. Frag mich nicht, warum das so ist. Ich weiß nur, dass wir es sicher nicht so wollen!"
Tyrande blickte nach vorn. „Da liegt eine Burg oder irgendein Gebäude vor uns. Dort, auf dem dritten Hügel."
Der grüne Drache und Broll schüttelten beide den Kopf. Der Druide sagte: „Es gibt hier keinerlei Gebäude, außer beim Auge."
„Dann war das, was auch immer ich gesehen habe, Teil des Albtraums."'Bevor sie mehr sagen konnte, war wieder Bewegung im Nebel zu sehen. Die Hohepriesterin verschwendete keine Zeit. Sie beleuchtete die Umgebung mit dem Licht von Mutter Mond.
Doch was sie enthüllte war nicht das, was sie erwartet hatten.
Es war Lucan Euchsblut.
„Ihr!", polterte Broll. Er packte den Menschen, bevor irgendetwas sie wieder trennen konnte. Lucan starrte ihn aus Augen an, die so groß und hohl waren wie der Tod. Der Mensch war aber eindeutig keine Sinnestäuschung.
„Du bist echt...", flüsterte er. Ein schwaches, wahnsinniges Grinsen flackerte über sein Gesicht. „Du bist es..." Er blickte zu Tyrande Wisperwind, und sein Grinsen wurde etwas entspannter. „... und du..." Dann sah er, was hinter dem Nachtelfen aufragte, und seine wachsende Erleichterung verschwand.
„Wir alle sind Eure Freunde", versicherte ihm Tyrande.
Lucan beruhigte sich. „Ihr seid echt... ihr alle..." Sein Blick schoss zur Seite. „Ich wollte fort von hier, doch etwas hat mich hier festgehalten... Ich wollte wirklich fort, doch etwas wollte, dass sie weitermacht..."
Der Druide hakte nach. „Sie? Meint Ihr den Orc? Eine Frau?"
„Ja... ja..."
„Im Kampf unterscheiden sich weibliche und männliche Orcs kaum voneinander", erklärte Tyrande Broll. „Man sollte keinen von beiden je unterschätzen."
„Das will ich auch nicht bestreiten. Ich frage mich nur, wer sie sein könnte und was sie hier will."
„Sie heißt Thura", erklärte Lucan fast tonlos. „Sie kam, um mich zu töten. Sie kam, um Malfurion Sturmgrimm zu töten."
Der Drache starrte ihn mit offenem Mund an. Tyrande packte Lucan an der Kehle, doch Broll konnte sie beruhigen.
„Lasst ihn ausreden, Mylady! Es ist nicht seine Schuld!"
„Er sagte, dass sie Malfurion töten will! Er brachte sie hierher..." Doch Tyrande fasste sich schließlich. „Obwohl... es geschah gegen seinen Willen... so viel ist mir klar... Lucan... es tut mir leid."
Lucan warf ihr ein nervöses Lächeln zu. Es war offensichtlich, dass er die Hohepriesterin mochte.
Broll brachte ihn auf die eigentliche Sache zurück. „Die Orckriegerin! Sie ist hier, um Malfurion zu töten... aber warum? Woher wusste sie, wo sie ihn finden
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