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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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schienen um herzuwirbeln, und verschiedene Runen, die er nicht erkennen konnte, bewegten sich langsam im Kreis. Einen Augenblick später bildete sich ein kleiner Staubteufel, blauweiß und wirbelnd. Er wurde größer, als die Schamanin zu singen begann, und mit einer Bewegung ihrer Hand ließ sie ihn frei. Doch er bewegte sich nicht. Die Draenei öffnete die Augen. Sie war verwirrt und sagte etwas in einer Sprache, die Anduin nicht verstand. Der kleine Elementar, den sie gerufen hatte, gehorchte ihr jedoch noch immer nicht.
    Die Verwirrung auf ihrem Gesicht schien sich in Furcht zu verwandeln. Sie sprach erneut, wobei ihre Stimme einen zunehmend flehenden Tonfall annahm, und schließlich bewegte das Totem sich vorwärts, wirbelte umher und blies den Schnee fort, so dass die Zuschauer einige Schritte zurücktreten mussten. Einige Augenblicke später war es vollbracht. Der Schnee war fort, und die grauen Steine, die einst das Dach der Brauerei gewesen waren, lagen vor ihnen. Der Elementar wirbelte auf der Stelle, immer schneller und schneller, bis er schließlich wieder verschwand. Aus dem Augenwinkel heraus sah Anduin, wie die junge Draenei eine zitternde Hand auf ihr Gesicht legte.
    Die Menge strömte wieder vor, begierig, den Eingeschlossenen zu helfen. Anduin war unter ihnen.
    „Wartet, wartet!", brüllte Rohan. „Ruhe!" Jeder gehorchte und starrte den Hohepriester an, der die Augen schloss und lauschte. Anduin hörte es nach einem Moment: ein schwaches Klopfen und Klirren. Jemand dort drinnen war noch am Leben. Nun erklang auch das Geräusch gedämpfter Stimmen, doch es war zu schwach, um es verstehen zu können.
    „Verschwendet die Luft nicht!", rief Rohan mit seiner tiefen Stimme. „Wir können euch hören und kommen zu euch!"
    Die Leute gruben mit den Händen. Manche brachten Werkzeuge mit, um zu helfen. Wenig überraschend für Anduin, war Aerin in vorderster Reihe dabei, sich durch den Schutt zu wühlen. Ihre Arme bebten nach einiger Zeit vor Ermüdung, aber ihre Entschlossenheit war stärker als die Erschöpfung. Stein für Stein wurde der Schutt abgetragen, und einer nach dem anderen kamen staubige, verwundete Körper zum Vorschein. Rohan versuchte auch diejenigen zu heilen, die er nicht berühren konnte. Er konzentrierte sich, sein Blick war scharf und seine Bewegungen so schnell, dass sie sein Alter Lügen straften. Anduin spürte, wie Tränen in seine Augen traten, Tränen der Freude und Dankbarkeit für diesen Zwerg und die Segnungen des Lichts, als immer weitere Opfer des Erdbebens lebend und wohlbehalten geborgen wurden.
    „Wie viele Stockwerke noch?", fragte Anduin. Er machte einen Moment Pause, um sich die Stirn abzuwischen. Es war kalt, aber von der harten Arbeit schwitzte er heftig.
    „Drei", sagte ein Zwerg neben ihm.
    „Nein, v-vier", korrigierte ihn ein anderer. Es war Beim, der Brauereibesitzer, der ganz in der Nähe saß. Er hatte eine Decke über die Schultern geworfen und umfasste mit beiden Händen eine Tasse dampfenden Tees. Er zitterte, als er sprach. „Es gibt Räume tief u-unten für die Gäste, die über Nacht bleiben. Wir hatten aber heute keine Gäste, und ich g-glaube, dass niemand dort unten war."
    „Dank sei dem Licht für kleine Wunder", murmelte Rohan. ..Drei Etagen, um die wir uns noch kümmern müssen."
    „Och, das ist keine so große Aufgabe", spöttelte Aerin, obwohl die Müdigkeit auf ihrem Gesicht sie Lügen strafte. „Je schneller wir es wiederaufbauen, desto eher können wir wieder die Krüge mit dem guten alten Donnerbräu erheben!"
    Beifall brandete auf, und zum ersten Mal, seit das Beben eingesetzt hatte, sah Anduin ein Lächeln auf einigen Gesichtern. Es lenkte ihn zwar nicht von der Notwendigkeit ab, sich um die Verwundeten zu kümmern, aber es löste die Spannung ein wenig, und die Arbeit ging leichter von der Hand.
    Das, was einmal der erste Stock des Gebäudes gewesen war, war jetzt von den Trümmern, den Verletzten und, so schlimm es auch war, von einigen Leichen befreit. Wieder klopfte jemand rhythmisch, und wieder erleichterte dieses Geräusch die Leute. Mehrere Gnome waren die Ersten, die sich freiwillig durch einen kleinen Durchbruch in die Reste des nächsten Stockwerks zwängten. Sie hatten sich Seile um die Hüften gebunden, an denen sie zogen, um den oben Gebliebenen mitzuteilen, wie viele Überlebende es gab: drei. Das Loch wurde rasch erweitert, und noch während die anderen es freiräumten, sprangen Aerin und ein anderer Zwerg hinein.
    Die

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