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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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„Garrosh, welcher von Euren Männern leitet den Abzug?"
    „Ich selbst", antwortete Garrosh und überraschte Cairne mit diesen Worten. „Wir alle haben gesunde Schultern zum Tragen." Cairne hatte Garrosh bislang für ein Bürschchen gehalten, das sich einst seiner Herkunft geschämt hatte und einen eigenen Eingang brauchte, da sein gewaltiges Ego nicht durch eine gewöhnliche Tür passte. Und dennoch zögerte dieser Kerl nicht, die einfachsten Aufgaben gemeinsam mit seinen Soldaten zu übernehmen. Cairne lächelte zufrieden. Er verstand plötzlich ein wenig besser, warum Garroshs Orcs ihren Anführer so sehr verehrten.
    „Meine Schultern sind nicht mehr ganz so kräftig wie einst, doch ich glaube, sie können noch immer tragen, was sie tragen müssen", sagte Cairne. „Lasst uns an die Arbeit gehen."

    Es dauerte knapp zwei Tage, alles einzupacken, die Kisten auf die Kodos zu laden und zum Schiff zu bringen. Während sie arbeiteten, sangen viele der Orcs und Trolle Lieder in ihrer rauen, gutturalen Sprache. Cairne verstand sowohl Orcisch als auch Zandali und lächelte über den Unterschied zwischen den Texten der Lieder und dem, was hier tatsächlich geschah. Trolle und Orcs sangen fröhlich davon, Arme, Beine und Köpfe abzuhacken, während sie die Kisten auf den Rücken der Kodos festbanden. Doch sie waren guter Dinge, und Garrosh sang lauter als alle anderen.
    Als sie schließlich Seite an Seite die Kisten zum Schiff trugen, fragte Cairne: „Warum habt Ihr die Landestelle verlassen, Garrosh?"
    Garrosh verschob die Last, die auf seiner Schulter ruhte. „Dort sollte nie ein dauerhaftes Lager entstehen. Nicht in so großer Nähe zur Kriegshymnenfeste."
    Cairne beäugte die große Halle und den Turm. „Warum habt Ihr dann diese Gebäude hier gebaut?"
    Garrosh antwortete nicht, und Cairne ließ ihn eine Weile in Ruhe. Garrosh mochte vieles sein, aber er war nicht wortkarg. Er würde reden ... irgendwann.
    Und tatsächlich, schon kurze Zeit später sagte Garrosh: „Wir haben sie nach unserer Landung errichtet. Anfänglich gab es keinerlei Probleme, doch dann trat plötzlich ein Feind aus dem Nebel, wie ich ihm noch nie zuvor begegnet bin. Offensichtlich wurdet ihr anderen nicht von ihm bedrängt. Doch ich frage mich die ganze Zeit, ob er zurückkommt."
    Ein Feind, der so mächtig war, dass er Garrosh aufhalten konnte? „Was war das für ein Feind, der Euch so viel Ärger bereitet hat?", fragte Cairne.
    „Man nennt sie Kvaldir", sagte Garrosh. „Die Tuskarr glauben, dass es die wütenden Geister der getöteten Vrykul sind." Cairne tauschte einen Blick mit Maaklu Wolkenrufer aus, dem Taure, der neben ihnen herging. Wolkenrufer war Schamane, und als er Cairnes Blick bemerkte, nickte er. Niemand aus Cairnes Landungsgruppe hatte einen V rykul gesehen, doch Cairne wuss te von ihnen. Sie sahen wie Menschen aus - wenn Menschen denn größer als Tauren gewesen wären und eine Haut gehabt hätten, die mit Eis bedeckt war oder aus Metall oder Stein bestanden hätte.
    Sie waren äußerst brutal und ausgesprochen kräftig. Cairne war daran gewöhnt, von Geistern umgeben zu sein, doch das waren ja auch die Vorfahren der Tauren. Ihre Gegenwart war etwas Positives. Der Gedanke, dass die Geister der Vrykul diesen Ort heimsuchten, war jedoch nicht gerade angenehm. Windrufer schien sich jedenfalls ein wenig unbehaglich zu fühlen.
    „Die meisten meiner Krieger waren entsetzt, und die Vrykul waren so mächtig, dass wir uns zur Kriegshymnenfeste zurückziehen mussten. Als der Lichkönig fiel, konnte ich schließlich unseren Landeplatz zurückerobern."
    Genau darin lag Garroshs Schande. Nicht etwa darin, „Geister" gesehen zu haben, wenn die Vrykul denn wirklich solche waren, sondern darin, dass er hatte weglaufen müssen. Kein Wunder, dass Garrosh nicht erwähnt hatte, warum sie den Landeplatz verlassen hatten, einen Ort, für den er als Namensgeber Stolz und Zuneigung hätte empfinden müssen.
    Cairne senkte die Augen vor dem finster dreinblickenden Garrosh, der ganz offensichtlich glaubte, seine Ehre verteidigen zu müssen.
    „Die Geißel kommt nicht an diese Küste", fügte Garrosh hinzu. „Offensichtlich mögen selbst sie die Kvaldir nicht."
    Wenn die Kvaldir sie bisher nicht angegriffen hatten, würde Cairne sich ganz sicher nicht darüber beschweren. „Die Kriegshymnenfeste hat die bessere strategische Lage", war alles, was er dazu sagte.
    Am Mittag des zweiten Tages verabschiedete sich Cairne von Saurfang. Er ergriff

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