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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Garrosh versprach, Orgrimmar nach Thralls Abreise neu aufzubauen, statt irgendwo eine Invasion vom Zaun zu brechen, war ich zufrieden, ja, ich lobte ihn sogar. Ich sagte ihm, er habe mit seinem Vorgehen bewiesen, dass er ein Anführer ist, der sich um das Wohlergehen seines Volkes sorgt, kein Orc, der nach persönlichem Ruhm strebt." Cairne schnaubte. „Doch jetzt bezweifle ich das. Man muss sich doch nur anschauen, was er tatsächlich mit dem Geld gemacht hat."
    Orgrimmar war tatsächlich neu errichtet worden, doch konnte man es kaum noch wiedererkennen. Alle beschädigten Gebäude waren repariert worden, wenn auch nicht mit den hölzernen, strohgedeckten oder fellbespannten Dächern, die man vorher verwendet hatte. Garrosh hatte erklärt, er wolle Orgrimmar „feuersicher" machen. Statt der traditionellen Materialien hatte er Metall bestellt, da es unbrennbar war. Ob diese Entscheidung eine gute Wahl war, blieb mehr als fraglich.
    Cairne lief ein unbehaglicher Schauer über den Rücken, als er an die neuen Gebäude in Orgrimmar dachte. Wie sehr doch die neue Architektur der uralten glich ! Er selbst war niemals in Drae nor gewesen, aber er hatte Bilder der Höllenfeuerzitadelle und einiger anderer Gebäude gesehen, die von den Orcs erschaffen worden waren, als sie unter dem Bann des dämonischen Blutrauschs gestanden hatten. Schwarzes Eisen, gehämmerte Spitzen, brutal aussehende Gebäude, die zwar praktisch waren, aber ungemütlich. Man konnte sich leicht vorstellen, dass in den neuen Gebäuden im alten Stil Folterwerkzeuge lagerten und nicht die Lebensmittel und Vorräte, die sich tatsächlich dort befanden.
    Er hatte Donnerfels verlassen und war nach Orgrimmar gegangen, um für den jungen Anführer, den Thrall gegen seinen Rat eingesetzt hatte, jederzeit erreichbar zu sein. In seiner Abwesenheit kümmerte sich Cairnes Sohn Baine um die Belange seines Volkes, ein guter Krieger mit dem kühlen Kopf seines Vaters. Baine würde während der Abwesenheit seines Vaters keine Schwierigkeiten haben.
    Im Laufe der Zeit hatte Cairne festgestellt, dass sein Rat bei Garrosh nicht sonderlich willkommen war und oft ignoriert wurde. Als die neuen Gebäude errichtet worden waren, hatte er erkannt, dass Orgrimmar kein Ort mehr war, der ihm zusagte. Er hatte um eine Audienz bei Garrosh gebeten, um ihm zu erklären, dass er nach Donnerfels zurückkehren wolle, und war von Garroshs Reaktion überrascht worden.
    Er hatte Erleichterung oder Desinteresse erwartet, doch Garrosh war aufgestanden und zu ihm getreten.
    „In Nordend haben wir gut zusammen gekämpft", sagte Garrosh.
    „Das stimmt", antwortete Cairne.
    „Und dennoch weiß ich, dass du mit vielen meiner Entscheidungen nicht einverstanden bist."
    Cairne blickte ihn einen Moment lang an. „Beides ist richtig, Garrosh. Wegen dieser Unstimmigkeiten kann ich Euch nicht länger helfen."
    „Ich ... Thrall vertraute mir das Wohl der Horde an. Er ist ein Symbol für unser Volk, ebenso wie Ihr. Ich will Euch nicht beleidigen, doch ich muss meine eigenen Entscheidungen treffen und werde tun, was das Beste für das Wohl der Horde ist."
    Cairne gefielen die Worte, und er war gewillt zu glauben, dass Garrosh sie auch tatsächlich so meinte. Doch er kannte Garrosh möglicherweise besser als dieser sich selbst. Cairne hatte Grom und zahllose andere Hitzköpfe erlebt. Den meisten drohte ein gewaltsames und oft sinnloses Ende. Er wollte nicht, dass Garrosh dasselbe Schicksal erlitt oder die ganze Horde mit sich ins Unglück riss.
    Es war jedoch sinnlos, in Orgrimmar zu bleiben. Garrosh würde nur das tun, was seinen Absichten entsprach. Wenn er Cairnes Rat dennoch wünschte, konnte er leicht einen Weg zu ihm finden, ohne sein Gesicht zu verlieren.
    Cairne verneigte sich höflich, und Garrosh verbeugte sich noch tiefer. Kurz darauf kehrte Cairne nach Donnerfels zurück.
    Die Kor'kr o n, die Elitewachen, die sich stets unauffällig in der Nähe des Kriegshäuptlings aufhielten, hatten ihm den Weg aus der Stadt gewiesen. Cairne hatte sie Thrall gegenüber stets als absolut loyal empfunden, doch ihre Loyalität, die keineswegs in Frage stand, galt nicht einer bestimmten Person, sondern dem Amt als Anführer der Horde. Cairne hatte bei ihnen nach Anzeichen des Protestes oder Unwillens gesucht über die neue Richtung der Horde oder den Wiederaufbau Orgrimmars. Wenn es denn überhaupt irgendwelche Meinungen gab, drückten sie Zustimmung zu Garroshs neuer Politik aus, die die alten Zeiten

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