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Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Titel: Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Meier
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hielt Ausschau nach dem Weihnachtsmann. Aber weit und breit war nichts von ihm zu sehen und er wurde immer trauriger und in sich kehrt. Anne war der Verzweiflung nahe, denn sie wusste nicht mehr, wie sie ihr Kind aufmuntern sollte.
    Inzwischen hatte sie einen schönen Weihnachtsbaum gekauft, im Wohnzimmer aufgestellt und auch glanzvoll geschmückt. Doch Mark betrachtete ihn gar nicht. Liebevoll eingepackte Gaben lagen ebenfalls darunter. Mark hatte sich zwar nichts gewünscht, außer eben seinen Vater wiederzuhaben und gesund zu werden. Diese beiden Wünsche konnte sie ihm wohl nicht erfüllen, hatte aber ein paar Geschenke besorgt, von denen sie überzeugt war, dass sie ihm gefallen würden.
    Dann kam der Heilige Abend und Anne dachte mit Schrecken daran, wie er wohl für sie beide verlaufen würde. Die Kerzen brannten am Baum und tauchten das Zimmer in ein gemütliches Licht. Gerade wollte sie Mark zur Bescherung holen, als es stürmisch klingelte.
    „Sollte das vielleicht der Weihnachtsmann sein?“, überlegte sie auf dem Weg zur Tür. Dann erstarrte sie. Tatsächlich, es war der Weihnachtsmann und wen hatte er im Schlepptau? Nicht wie üblich seinen Knecht Ruprecht, sondern ihren Mann. „Oliver, du?“, stammelte sie.
    Da öffnete sich aber auch schon die Tür vom Kinderzimmer und Mark kam angelaufen und flog in die offenen Arme seines Vaters.
    „Papa, Papa, da bist du ja endlich wieder. Und ich kann wieder laufen. Mama, Mama, jetzt können wir richtig Weihnachten feiern. Danke lieber, guter Weihnachtsmann. Du hattest recht, es gibt keine unerfüllbaren Wünsche.“
    Seine Mutter konnte gar nichts sagen.
    Oliver trat auf sie zu und bat sie um Verzeihung: „Ich habe euch im Stich gelassen, was unverzeihlich war und ist, gerade als ihr mich am nötigsten gebraucht habt. Mein schlechtes Gewissen plagte mich zwar, aber ich habe nicht gewagt, mich zu melden. Dann aber las ich im Internet den Aufruf eines Weihnachtsmannes, der verzweifelt den Vater eines kleinen Jungen suchte. Wenn dieser sich nicht melden würde, müssten er und seine Mutter bestimmt ganz traurige Weihnachten verleben. Beide hätten ihn noch lieb und wollten nur, dass er zu ihnen zurückkäme. Ja, und da bin ich nun.“
    Anne sagte gar nichts. Sie konnte und wollte ihrem Mann nicht sofort verzeihen, aber wegen Mark musste es zu einer Versöhnung kommen, obwohl er sie sehr gekränkt hatte. Die Hauptsache aber war, dass ihr Kind wieder gehen konnte, so hatte der Arzt mit seiner Diagnose richtig gelegen, es war tatsächlich ein psychisches und kein gesundheitliches Problem gewesen. Zunächst sollte es aber für alle ein schönes Weihnachtsfest werden und danach könnte sie sich mit Oliver in Ruhe aussprechen.
    Renate Hemsen
wurde am 18. Februar 1940 in Köln geboren. Neben Lesen gehörte auch Schreiben schon immer zu ihren Hobbys, und als sie im Jahre 2000 in den wohlverdienten Ruhestand ging, da konnte sie sich voll und ganz dem Schreiben widmen – besonders im Sommer, wenn sie dies bei ihrer Freundin im Garten im Siebengebirge unter der großen Kastanie tun kann. Sie ist in diversen Anthologien vertreten und hat auch einige Gedichte veröffentlicht
.

Patrick Grasser
Fynns Reise ins Weihnachtsland
    Niemals hätte Fynn sich träumen lassen, einem sprechenden Elch zu begegnen. Noch dazu einem Elch, der einen rot-weiß gestreiften Schal um den Hals trug und einen dicken Kugelbauch vor sich herschob. Schließlich begann diese Geschichte ganz unscheinbar. Nichts deutete darauf hin, dass in ihr etwas Ungewöhnliches geschehen würde. Doch dann kam alles ganz anders!
    Fynn stand vor dem Postkasten am Ende der Straße. Seine kleine Schwester hatte ihn gebeten, einen ganz wichtigen Brief einzuwerfen. Fynn sah sich den Brief an und rollte mit den Augen. Marlene hatte bunte Weihnachtsbäume auf den Umschlag gemalt. Mit krakeligen Kindergarten-Buchstaben hatte sie darauf geschrieben: „An den Weihnachtsmann“.
    „Typisch, Kindergartenkind!“, dachte Fynn. Er selbst glaubte schon seit zwei Jahren nicht mehr an den Weihnachtsmann. Fynn drehte sich vorsichtig nach allen Seiten um. „Hoffentlich sieht niemand, wie ich diesen kindischen Weihnachtsbrief einwerfe“, murmelte er vor sich hin, während er die Klappe am Briefschlitz nach hinten schob.
    Doch gerade als Fynn den Umschlag durch den Schlitz steckte, geschah etwas Merkwürdiges. Irgendetwas zog und zerrte am anderen Ende des Briefes! Gleichzeitig klebten Fynns Handschuhe an dem Briefumschlag wie ein

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