Wünsch es dir einfach aber mit Leichtigkeit (German Edition)
unseren Wunsch arbeiten, werden wir wohl wenig Erfolg damit haben. Das wäre so, als wünschten wir uns einen Partner, verriegelten aber gleichzeitig unsere Wohnungstür.
Krankheit hat meist einen Ursprung, den es zu entdecken gilt, bevor Heilung einsetzt. Oft steuern wir – bewusst oder unbewusst – ganz gezielt auf eine Krankheit hin. Viele von uns behandeln ihren Körper ununterbrochen sehr schlecht. Wir lassen ihn Arbeiten verrichten, die ihm nicht guttun. Wir zwingen ihn zum Beispiel, für lange Zeit unbeweglich auf einem Stuhl zu sitzen, und befehlen unseren Augen, stundenlang auf einen Monitor zu starren. Als »Dank« für seine Ausdauer bewegen wir ihn viel zu wenig und führen ihm auch noch ungesunde Nahrung zu.
Trotzdem arbeitet der Körper geduldig für uns. Jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Er arbeitet während wir schlafen, versorgt alle Organe, lässt das Blut zirkulieren und überwacht die nötige Atmung. Ständig versucht er, alle Defizite in der Ernährung auszugleichen, und speichert das Unnötige in eigenen Depots. Er versucht, all die Giftstoffe wieder aus dem Körper zu transportieren, aber nicht immer wird er damit fertig, weil bereits neue Gifte zugeführt werden.
Oft ist uns gar nicht bewusst, was wir unserem Körper alles zumuten. Der Wunsch sollte also nicht nur lauten: »Ich bin gesund«, sondern stets begleitet sein vom folgenden Aufforderungssatz:
»Ich bekomme genügend Hinweise, damit ich die Ursache meiner Krankheit verstehe.«
Denn was hilft mir der Wunsch, wenn ich unbewusst ständig weiter die Ursache der Krankheit fördere?
Hier ein einfaches Beispiel aus meinem Leben:
Wie ich es nicht schaffte, meine Augen zu heilen
Durch die viele Arbeit am Computer wurde die Sehkraft meiner Augen immer schlechter und die Dioptrien meiner Lesebrille steigerten sich stetig.
Natürlich wünschte ich mir Besserung. Meine Augen sollten stechend scharf sehen können. »Ich habe die Sehkraft eines gesunden Jugendlichen«, war mein Satz, den ich zu affirmieren begann. Das wäre doch gelacht, dachte ich, wenn ich das nicht auf die Reihe bekommen würde. Schließlich bin ich mit Wünschen bestens vertraut.
Und tatsächlich, es gab eine Reaktion meines Körpers – allerdings nicht wie gewünscht. Das Einzige, das eintraf, war, dass sich meine Sehschärfe von nun an nicht mehr verschlechterte.
Dennoch war ich irritiert. Was genau wünschte ich hier falsch? Um es herauszufinden, wünschte ich mir Informationen, wie ich meine alte Sehschärfe zurückerlangen konnte.
Kurz darauf erzählte mir Michaela, meine Frau, dass ein sehr berühmter alter Schamane in der Stadt sei und sie einen Termin für mich ergattert hätte. Neugierig saß ich schließlich vor ihm, klagte ihm mein Leid und erwartete einen richtig guten und wirksamen Indianerzauber.
»Was mögen deine Augen nicht? Wodurch werden sie denn so schlecht?«, fragte er.
»Durch das lange Starren auf den Bildschirm meines Computers«, antwortete ich.
»Aha«, sagte er, murmelte eine Weile unverständliches Zeug und gab mir zu verstehen, dass er ein sehr wirksames Mittel für die Besserung meiner Augen habe. Er machte seltsame Zeichen in die Luft und beschwor irgendwelche Geister.
Und ich war begeistert. Wenn er sich so intensiv mit der Sehkraft meiner Augen auseinandersetzte, musste die Medizin von ihm gewaltig sein.
Schließlich, nach halben Ewigkeiten, beugte er sich verschwörerisch zu mir.
»Wodurch werden deine Augen so schlecht?«, wiederholte er seine Frage.
»Durch das lange Starren auf den Bildschirm meines Computers«, flüsterte ich voller Ehrfurcht.
»Das mögen sie also nicht?«, raunte er zurück, als dürfe uns niemand anderer im Raum hören.
»Ja«, nahm ich nun seinen geheimnisvollen Ton auf. »Das mögen sie nicht.«
Er schaute mich lange an, und ich erwartete den alles heilenden Indianerspruch.
»Dann lass es bleiben«, sagte er und grinste über beide Backen. »Warum hörst du nicht auf deine Augen?« Er begann fast zu lachen. »Das beste Mittel, das ich dir sagen kann, ist: Lass es einfach sein. Es ist doch sehr unklug, deinen Augen so etwas zuzumuten.«
Damit war alles gesagt.
Wir begannen beide zu lachen.
Wie einfach und wie wahr. Meine Wunschformulierung nach guter Sehkraft war durchaus stimmig gewesen, nur arbeitete ich jeden Tag stundenlang vor dem Computer gegen meinen eigenen Wunsch an.
Sich Gesundheit zu wünschen, ist also eines; alles Notwendige für die Gesunderhaltung zu tun, ist ebenso
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