Wünsch es dir einfach aber mit Leichtigkeit (German Edition)
Jeder Beruf tut etwas für andere. Wir geben etwas, was andere brauchen können. Je mehr andere das annehmen, was wir zu geben bereit sind, desto erfolgreicher sind wir. Daher ist es höchst bedeutsam, sich darüber klar zu werden, dass wir hauptsächlich für andere da sein werden. Und weil dies so wesentlich für unseren Erfolg ist, kann man diesen Faktor nicht oft genug wiederholen.
Jeder Beruf zielt letztendlich darauf ab, von anderen angenommen zu werden.
Angenommen wird nur das, was andere brauchen können. Unser Angebot sollte anderen Menschen in irgendeiner Weise helfen.
Der wesentliche Grundgedanke, der uns zum beruflichen Erfolg führt, ist also der Wunsch, anderen zu helfen.
Je mehr wir dies tun, desto größer wird der Erfolg sein.
Wie ein Schauspieler über Nacht zu großem Erfolg kam
Auf einem meiner Vorträge kam ein junger Schauspieler auf mich zu und fragte mich, wie er es schaffen könne, mehr Erfolg zu haben. Er spielte bereits Hauptrollen an einem großen Theater, hatte aber das Gefühl, stets weniger Applaus zu bekommen als andere. Obwohl er doch die wesentlichen Rollen spiele, den meisten Text und die emotionalsten Szenen habe, werde er nicht wirklich vom Publikum angenommen. Obwohl er über die beste Technik verfügte, bekam er nicht die erhoffte Anerkennung von den Zuschauern.
Jetzt hatte er sogar Angst, dass sein Vertrag nicht verlängert würde. Schon seit Wochen wartete er darauf. Seine Kollegen hatten schon fast alle einen neuen Vertrag, nur er nicht.
Ich fragte ihn, für wen er denn spiele. Er überlegte kurz, dann antwortete er: »Ich spiele, weil es toll ist, zu spielen.«
Je mehr er erzählte, desto offensichtlicher wurde es: Er spielte nur für sich. Er fand sich toll und wollte, dass alle anderen ihm huldigten. Er spielte demnach nicht für das Publikum. Er brillierte durch seine Technik, hatte ein fabelhaftes Wissen und verstand es, sich in Pose zu setzen, Pausen zu halten und Spannungsbögen zu entwickeln. Dennoch gab er in Wahrheit nichts von sich preis.
Es war ganz einfach: Er wurde vom Publikum nicht angenommen, weil es nichts anzunehmen gab. Es gab etwas zu bewundern und zu bestaunen, aber mehr auch nicht. Er spielte eher für sich als für andere.
Als ich ihm meinen Eindruck vermittelte, wurde er zuerst wütend: Danach habe er nicht gefragt; er wolle nur eine Wunschformulierung.
Ich wurde noch deutlicher und gab ihm zu verstehen, er solle seine Selbstliebe nicht zur Selbstverliebtheit perfektionieren, sondern in Nächstenliebe transformieren. Daraufhin wurde er laut und wollte auf der Stelle eine Wunschformulierung.
Ich gab sie ihm.
Drei Monate später trafen wir uns wieder – und er war ein vollständig veränderter Mensch. Das Publikum war begeistert und beschenkte ihn mit tosendem Beifall. Die Direktion war an ihn herangetreten und hatte ihm einen Dreijahresvertrag angeboten.
Was war geschehen? Wie hatte sein Wunsch gelautet? Es waren nur vier Worte, die sein Leben verändert haben: »Ich liebe mein Publikum.«
Anfangs war er überhaupt nicht begeistert gewesen von der Formulierung. Schließlich versagte das Publikum ihm die Anerkennung. Wie könne er es dann lieben? Trotzdem glaubte er mir und begann sich morgens und abends in diese Energie hineinzufühlen. Und plötzlich hatte sich etwas verändert. Etwas, das seine Kollegen nicht verstehen konnten. Er selbst aber schon. Er hatte einfach begonnen, sein Publikum zu lieben – und wurde mit Gegenliebe beschenkt.
Auch bei unserem Traumjob setzen wir unsere Talente ausschließlich für andere ein. Erst dann fühlen sich die Menschen berührt, verstanden und beschenkt und sind bereit, dieses Geschenk zu erwidern. Beim Schauspieler auf der Bühne ist dies nicht anders als bei allen anderen Berufen.
Wenn wir etwas erhalten wollen,
ist es am besten, etwas zu geben,
damit wir in den Fluss
des Energieaustausches kommen.
Wenn wir Erfolg haben wollen, sollten wir daher nicht nur das tun, was wir lieben, sondern auch den Menschen etwas geben, was sie brauchen.
Das kann ein Buch sein, ein helfendes Wort, die richtige Reisevermittlung, die perfekte Busfahrt, der beste Rat. Gleichgültig, ob Autor, Heilpraktikerin, Ticketverkäufer, Busfahrer oder Anwältin: Wenn wir etwas für andere tun wollen, also unser ganzes Potenzial dafür einsetzen, anderen zu helfen, werden wir am schnellsten zu großem und vor allem erfüllendem Erfolg kommen. Es wird sich wie ein Lauffeuer herumsprechen: Da ist jemand, der meint, was er
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