Wünsch es dir einfach aber mit Leichtigkeit (German Edition)
besonders gut. Schließlich ist das virtuelle Auktionshaus eBay nichts anderes als eine gewaltige Suchmaschine, die nach den günstigen Sachen oder den bestmöglichen Käufern sucht.
Warum sich also nicht dort den besten Käufer wünschen?
Wie sich Renée für ihre Küche die optimale Lösung wünschte
Lieber Pierre,
ich wünsche schon sehr lange und habe bereits einige super Sachen damit manifestiert, aber für mich und meine Familie ist die folgende Geschichte wohl die eindrucksvollste.
Wir haben uns im Herbst letzten Jahres entschieden, aufs Land zu ziehen. Die Stadt nervte uns schon viel zu lange. Ich begann also zu wünschen. Den lieben langen Tag malte ich mir Bilder aus, wo und wie unsere neue Wohnung auf dem Land sein sollte. Da mein Mann aus dem burgenländischen Seewinkel stammt, haben wir uns auf diese Gegend eingeschossen.
Nun, ich war davon überzeugt, dass die Männer in grauer Vorzeit dafür zuständig waren, die Wohnmöglichkeit zu suchen, daher drückte ich meinem Mann genau mit diesen Worten einen Schmatz auf die Lippen und setzte ihn vor den Computer, um im Internet eine Wohnung zu suchen.
Patsch – keine fünf Minuten später hatte er eine! Wir riefen bei der zuständigen Genossenschaft an, doch es hieß, die Wohnung sei schon weg.
Komisch, das passt nicht in meinen Plan, dachte ich mir.
Am nächsten Tag rief uns eine Dame zurück, die sich als die derzeitige Mietein herausstellte, und wollte gerne mit uns einen Besichtigungstermin vereinbaren. Na bitte, geht doch!
Wir fuhren also ins Burgenland: Der Abend war stockfinster, und mein Mann fragte: »Und wie wissen wir, ob es diese – von dir gewünschte –Wohnung ist?«
Ich sagte: »Ganz klar, wenn ich vom Balkon den Kirchturm sehe.« Ich hatte immer in der Nähe einer Kirche gewohnt, und das war für mich bis jetzt immer das Zeichen, dass ich angekommen bin.
Schließlich wurden wir begrüßt und durch die Wohnung geführt, natürlich auch auf den Balkon. Da war sie: die Kirche – hell beleuchtet!
Mein Mann und ich grinsten nur und übernahmen am selben Tag die Wohnung.
In unserer alten Wohnung in Wien hatten wir nun eine dreimonatige Kündigungsfrist, und wir mussten alles ausräumen. Das gefiel uns weniger, weil wir in der neuen Wohnung auf dem Land bereits eine fertig eingerichtete Küche hatten. Was sollten wir nun mit unserer alten Küche machen?
Da kam ich auf die Idee, es über eBay zu probieren. Wir hatten absolut keine Erfahrung damit, hatten weder mal was gekauft noch verkauft – und jetzt wollte ich eine Küche verkaufen ... Na ja, nicht nur das: Ich wollte, dass die Küche einen guten Preis erzielt, abgebaut wird und wir keine Arbeit damit haben würden. Wir waren zu der Zeit beruflich vollkommen ausgebucht und hatten keine Zeit, ständig irgendwelchen Leuten die Küche zu zeigen. Mein Mann hat nur den Kopf geschüttelt. »Du spinnst«, hat er immer gesagt und mich belächelt.
Am 23. Dezember übersiedelten wir mit Sack und Pack in die neue Wohnung und hatten in Wien nichts mehr zu tun, also auch keine Lust, den weiten Weg zu fahren, um jemanden in der Küche herumzuführen. Das musste alles ganz einfach über eBay gehen.
Es kam der Tag, an dem die Auktion vorbei sein sollte. Aber es gab bislang kein einziges Gebot, nicht mal einen Beobachter, nichts! Mein Mann und ich hatten bis dahin nie gestritten, doch nun hing der Haussegen empfindlich schief. Ich hatte jedenfalls nicht mehr viel Zeit, wenn ich mit wünschen etwas erreichen wollte. Ich setzte mich auf die Couch, schloss die Augen und schrie im Geiste meinen Wunsch in den Kosmos: »Ich wünsche mir, dass die Küche um den für mich passenden Preis ersteigert wird und dass sie der Besitzer selbst abbaut – und zwar bitte flott!«
Na, was soll ich sagen: 18 Sekunden vor Schluss hatten wir einen super Preis erzielt, und die Küche war vom ersten und einzigen Bieter ersteigert worden! Mein Mann war sprachlos und ich zehn Zentimeter größer ... Aber damit nicht genug: Der Käufer rief uns am nächsten Tag an, und es stellte sich heraus, dass er ein Arbeitskollege meines Onkels war; er wohnte in Wien ganz in der Nähe meiner Mutter, die noch immer unseren Wohnungsschlüssel hatte. Das heißt: Wir hatten keine Arbeit! Denn meine Mutter überreichte meinem Onkel den Schlüssel, er gab ihn seinem Arbeitskollegen, und dieser baute die Küche innerhalb eines Tages ab – und putzte sogar noch den Küchenboden! Prompt überwies er uns das Geld aufs Konto und gab meinem
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